GESAMTBERICHT 2012-2013 - Kirchenkreis Unna

Darüber hinaus fanden 124 Gruppenveranstaltungen statt. 342 Frauen erhielten
finanzielle Hilfe aus der Bundesstiftung „Mutter und Kind – Schutz des ungeborenen
Kindes“ in Höhe von insgesamt 197.160 €. Zusätzlich wurden Anträge an den Fonds der
Evangelischen Kirche von Westfalen, an die Aktion Lichtblicke, an die Diakoniekasse der
Kirchengemeinde Kamen sowie an den Fonds „Frauen in Not“ gestellt.
Ein Großteil der Ratsuchenden war arbeitslos oder von Arbeitslosigkeit bedroht. Junge
Schwangere hatten große Bedenken, ihre Ausbildung zu unterbrechen und fürchteten
sich vor Repressalien durch den Ausbildungsbetrieb. Neben finanziellen Notlagen
wandten sich schwangere Frauen an die Beratungsstelle, wenn die Partnerschaft nicht
tragfähig war, zu scheitern drohte oder sie bereits alleinerziehend waren. Sie hatten
dann die Möglichkeit, über einen längeren Zeitraum regelmäßig Paar- oder
Einzelberatungen in Anspruch zu nehmen. Auch Frauen und Mädchen, die von
sexualisierter Gewalt betroffene waren, konnten regelmäßige Gespräche wahrnehmen.
Die jüngste Klientin, die von sexuellem Missbrauch betroffen war, war 13 Jahre alt. Hier
wurden Familiengespräche geführt, um das gesamte Familiensystem zu stärken.
Außerdem suchten Paare mit unerfülltem Kinderwunsch oder nach Tod- und Fehlgeburt
die Beratungsstelle auf. Da die zu betreuenden Fälle immer komplexer und
vielschichtiger werden und eine Kindeswohlgefährdung dabei nicht immer
auszuschließen war, wurde in einigen Fällen mit dem Einverständnis der Klientin eine
Zusammenarbeit mit dem zuständigen Jugendamt eingeleitet und begleitet.
Die Beratungsstelle Kamen ergänzte 2012 ihre Arbeit um zwei weitere Angebote. Zum
Thema „Prävention von sexuellem Mißbrauch“ wurden im März Fortbildungen für
Erzieherinnen mit dem Titel „Kein Küßchen auf Kommando“ an drei Veranstaltungstagen
sehr erfolgreich durchgeführt. 48 Erzieherinnen aus den Kitas und der Offenen
Ganztagsgrundschule (OGS) in Trägerschaft des Kirchenkreises Unna nahmen an den
Fortbildungen teil. Ziel war, das Bewußtsein und die Wissenskompetenz zum Thema
sexualisierte Gewalt zu erweitern, über praxisbezogene Präventionsmöglichkeiten zu
informieren, Kinder zur Selbstwirksamkeit zu befähigen und die Interventionssicherheit
der Erzieherinnen zu erhöhen.
Außerdem startete das Projekt „Familienpaten“, ein Besuchsdienst ehrenamtlicher
Helferinnen für die Begleitung junger Familien mit Babys. Durch Flyer,
Presseveröffentlichungen und einem Stand auf der Ehrenamtsbörse fand sich eine
Gruppe stark motivierter ehrenamtlicher Familienpatinnen, die zunächst geschult und im
Spätsommer mit den jungen Müttern zu „Tandems“ zusammengeführt wurden. Der
Lions-Club Kamen-Westfalen begeisterte sich für das Projekt und unterstützte es
finanziell. Zus Ausbau des Projektes leitete die Beratungsstelle eine Kooperation mit
dem Jugendamt der Stadt Unna ein. Im Jahr 2013 wird eine sechsteilige
Fortbildungsreihe für neu geworbene FamilienpatInnen gemeinsam mit dem
Kooperationspartner stattfinden.
Als weiteres Projekt sollte 2012-2013 der patentierte Elternkurs „SAFE“ stattfinden, der
die Bindungsfähigkeit der Eltern zu ihrem Kind stärken soll. In Kooperation mit der
Schwangerschaftskonfliktberatungsstelle des Kreises Unna wurde dieser Kurs geplant
und beworben, fand allerdings mangels Nachfrage nicht statt.
Das „Café Bambini“, ein Treffpunkt für junge Mütter, war im Berichtszeitraum weiterhin
gut besucht.
Die Betreuung für die Kleinkinder, die vom September 2011 bis September 2012 die
Sozialdienstleistenden der ev. Jugend übernahm, konnte neu besetzt werden. Der
Höhepunkt war in beiden Jahren ein gemeinsamer Ausflug mit allen Müttern und
Kindern. 2011 besuchte eine Gruppe von. 22 Müttern und Kindern den Kettlerhof, 2012
verbrachte die Gruppe den gemeinsamen Tag wegen des schlechten Wetters in einer
Indoorspielhalle. Für das Jahr 2013 ist ein mehrtägiger Ausflug geplant.
Ende November 2012 wechselte eine Beraterin in ein neues Tätigkeitsfeld. Die freie
gewordene Stelle führt seit Januar 2013 eine Teamkollegin weiter.
Im Rahmen der Hauptvorlage der Landessynode „Familien heute“ – bietet auch die SKB
in Kooperation mit anderen Beratungsstellen unterschiedliche Vorträge für
Kirchengemeinden zu familienrelevanten Themen an.
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