GESAMTBERICHT 2012-2013 - Kirchenkreis Unna
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Pfarrerinnen aufgrund ihrer sonstigen Belastung ihr Engagement in der Notfallseelsorge<br />
zurück schrauben oder gar ganz aufgeben?<br />
Wie kann sich Notfallseelsorge als unverzichtbares kirchliches Arbeitsfeld so aufstellen,<br />
dass auch über 2020 hinaus Notfallseelsorge verantwortlich geschehen kann? Fragen<br />
über Fragen, die gesamtkirchlich in verschiedensten Blickrichtungen diskutiert und<br />
irgendwann auch entschieden werden müssen. Der Versuch einer Gesamtkonzeption der<br />
synodalen Dienste ist ein Beitrag in diesem Themenfeld. Gleichzeitig macht dieser<br />
Prozess auch deutlich, dass wir nicht so weiter machen können wie bisher und dass wir<br />
uns schmerzvoll von bestimmten Bereichen unserer Arbeit als <strong>Kirchenkreis</strong><br />
verabschieden müssen. Deutlich ist dabei, dass Notfallseelsorge nicht außen vor steht<br />
und die anderen machen lassen kann. Wir sind bereit uns einzubringen, um eine<br />
menschenfreundliche, Gastfreundschaft übende, begleitende und unterstützende Kirche<br />
zu sein.<br />
2. Notfallseelsorge im Kreis <strong>Unna</strong> – Einige Zahlen und Beispiele<br />
2.1 Einsatzgebiet Kreis <strong>Unna</strong> – Eine Leitstelle alarmiert<br />
Die Notfallseelsorge Kreis <strong>Unna</strong> arbeitet mit ihrer Rufbereitschaft in allen 10 Städten und<br />
Gemeinden des Kreises <strong>Unna</strong>. Gerufen werden wir von der Leitstelle Feuerwehr, die alle<br />
Rettungsdienst- und Feuerwehreinsätze koordiniert und die Einsatzkräfte in den Einsatz<br />
schickt. Wenn die Polizei, zum Überbringen von Todesnachrichten, auch einen<br />
Notfallseelsorger braucht, wendet sich auch die Leitstelle Polizei an die<br />
Feuerwehrleitstelle.<br />
2.2 Digitale Alarmgeber<br />
Digitale Alarmpieper rufen seit dem Jahr <strong>2012</strong> Notfallseelsorgende zum Einsatz. Auf dem<br />
Display liest der Diensthabende in der Rufbereitschaft, was passiert ist und wo der<br />
Einsatzort ist. Das Alarmstichwort gibt eine erste Ahnung von dem, was den<br />
Notfallseelsorgenden als Situation erwartet: Hilflose Person hinter Tür, Verkehrsunfall,<br />
Feuer3, Reanimation …<br />
So können wir uns, während der Anfahrt zum Einsatzort, auf die Situation vorbereiten<br />
und uns Gedanken machen, was uns erwartet und wie wir planen vorzugehen.<br />
Manchmal bleibt auch noch die Zeit an einer roten Ampel ein Gebet zu sprechen und<br />
Gott um sein Mitgehen in die Situation zu bitten, ihm die betroffenen Menschen<br />
anzubefehlen.<br />
2.3 Einsatzindikationen<br />
Einsatzindikationen, Situationen in die sich Notfallseelsorgende rufen lassen, sind:<br />
• Plötzlicher Säuglingstod,<br />
• Einsätze mit betroffenen Säuglingen und Kleinkindern. Besonders bei Lebensgefahr<br />
oder vermuteter Lebensgefahr des Kindes,<br />
• Tod oder schwere Verletzung eines Kindes oder Jugendlichen,<br />
• Plötzlicher Tod eines Erwachsenen, besonders nach Reanimation,<br />
• Tod eines Erwachsenen mit Todesermittlung durch die Polizei,<br />
• Suizid oder suizidale Krise / Person droht zu springen,<br />
• Begleitung von Angehörigen / Hinterbliebenen nach Suizid,<br />
• Begleitung / Unterstützung der Polizei beim Überbringen einer Todesnachricht,<br />
• Arbeitsunfälle mit tödlichem Ausgang oder schwersten Verletzten, auch zur Betreuung<br />
der Ersthelfer und der beteiligten Kollegen,<br />
• Schwerer Verkehrsunfall: eingeklemmte Person, Verletzte, Tote: auch für<br />
ErsthelferInnen, ZeugInnen, UnfallverursacherInnen, Kinder und Eltern,<br />
• Wohnungsbrand mit Todesfolge oder Evakuierung,<br />
• Begleitung von Kriminalitätsopfern in Extremfällen frühzeitige, professionelle<br />
Krisenintervention ist bei traumatisierten Personen wichtig,<br />
• Angehörige während einer Vermisstensuche,<br />
• Großschadenslagen, ManV,<br />
• Wenn ein Helfer oder Betroffener nach geistlichem Beistand fragt,<br />
• Nachbereitung von belastenden Einsätzen in Einzel- oder Gruppengesprächen<br />
• Betreuung von Muslimen durch die Notfallseelsorge möglich!! NotfallseelsorgerInnen<br />
sind im Umgang mit Muslimen geschult!<br />
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