GESAMTBERICHT 2012-2013 - Kirchenkreis Unna
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so dass derartige Kontakte neu geplant werden. Allerdings merke ich zunehmend, dass<br />
die polizeiliche Arbeit durch Einsparungen im Personalbereich einem großen Druck<br />
ausgesetzt ist. Die Gespräche und Besuche in der Inspektion lassen diesen Schluss zu.<br />
Meine Angebote für seelsorgerliche Gespräche werden nur zögerlich angenommen.<br />
Gespräche und Begegnungen im Arbeitsalltag dagegen führen immer zu neuem<br />
Kennenlernen und bauen Vertrauen auf. Dazu gehört natürlich die Wertschätzung der<br />
vielfältigen polizeilichen Tätigkeiten.<br />
Eine besondere Veranstaltung war die Podiumsdiskussion „Diskriminierung im Alter“, die<br />
ich zusammen mit dem ev. Männerforum und der Polizeigewerkschaft im Oktober letzten<br />
Jahres durchgeführt habe. Gerade auf dieser Ebene öffnen sich Beamtinnen und<br />
Beamte für seelsorgerliche Angebote. Die Begegnung am „Rande“ führt über sich<br />
hinaus.<br />
Selbstverständlich ist mir der schriftliche Weihnachtsgruß in der Zeitschrift „Die Streife“<br />
und der persönliche Besuch am 1. Weihnachtsfeiertag in der PI-Nord sowie bei der<br />
Autobahnpolizei.<br />
Während das Kommissariat „Vorbeugung“ bei unterschiedlichen gesellschaftlichen<br />
Gruppen Aufklärung betreibt, erlebe ich die Arbeit der Kripo als erheblich bedrückender,<br />
zumal sich die Beamtinnen und Beamten nicht selten mit Todesfällen auseinandersetzen<br />
müssen. Das Bedürfnis, sich über solche Erlebnisse auszutauschen, empfinde ich sehr<br />
deutlich. Allerdings ist diese Arbeit der Polizei ein eher verschlossener Bereich und ich<br />
erreiche die Mitarbeiter nicht systematisch.<br />
Schließlich werde ich im Rahmen meiner Möglichkeiten versuchen, den Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern der Polizei meine Bereitschaft zu signalisieren, ihnen als ev. Pastor für<br />
seelsorgerliche Fragen weiter zur Verfügung zu stehen.<br />
Hochachtungsvoll und mit christlichem Gruß Ihr<br />
Pastor Poth.<br />
w. Bericht über die Tätigkeit im Rahmen der Synodalbeauftragung<br />
„Kirchl. Dienst in der Polizei – Bereich Kreispolizeibehörde <strong>Unna</strong>“<br />
in den Jahren 2011 und <strong>2012</strong> von Pfarrerin Anja Josefowitz<br />
Vorbemerkungen:<br />
<strong>2012</strong> bin ich in Elternzeit gewesen und es gab für mich in dieser Zeit keine Vertretung.<br />
Dieser Bericht beschränkt sich deshalb auf das Jahr 2011, das bei der<br />
Kreispolizeibehörde <strong>Unna</strong> von großen strukturellen und personellen Veränderungen<br />
geprägt war.<br />
Bei jeglichem Personalwechsel innerhalb der Kreispolizeibehörde <strong>Unna</strong> habe ich erlebt,<br />
dass „Außenstehende“ zunächst argwöhnisch beobachtet und nicht so gerne in<br />
dienstliche Belange eingeweiht werden. D.h. es dauert immer eine Weile, bis man sich<br />
mit der hierarchischen Struktur und den gruppendynamischen Prozessen innerhalb der<br />
Behörde vertraut gemacht hat. Ich habe aber immer wieder erfahren, dass durch<br />
Kontinuität und Interesse an der Organisation Polizei und den dort arbeitenden<br />
Menschen diese Vorbehalte abgebaut werden konnten. Die Annäherung durch<br />
Gespräche und auch durch die Bereitschaft, PolizeibeamtInnen bei alltäglichen und<br />
außergewöhnlichen Einsätzen zu begleiten, hat sich positiv auf das Verhältnis<br />
untereinander ausgewirkt. Die Nachfrage nach Seelsorge steigt, wenn die Person der<br />
Polizeipfarrerin bekannt und vertraut ist.<br />
Die oben angesprochenen Veränderungen haben meine Tätigkeit in 2011 sehr<br />
erschwert. Unterstützend zur Seite stand mir in dieser Situation die<br />
Landespolizeipfarrerin Astrid Taudien, die sich mit mir auf den Weg in die Behörde<br />
gemacht hat, um uns und das Feld der Polizeiseelsorge erneut vorzustellen.<br />
Tätigkeitsfelder:<br />
Ich habe in 2011 PolizeibeamtInnen bei Einsätzen begleitet, ihre Arbeitsabläufe<br />
beobachtet und bei Bedarf Rückfragen gestellt, die auch eine kritische Reflexion<br />
ermöglicht haben.<br />
Ich habe weiterhin intensiven seelsorglichen Kontakt zu einzelnen PolizeibeamtInnen<br />
gehabt, die maßgeblich von den strukturellen Veränderungen betroffen waren und unter<br />
den aktuellen Arbeitsbedingungen litten.<br />
In zwei Fällen habe ich externe Hilfsangebote vermitteln können.<br />
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