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„Eine schmerzhafte Art,<br />
den Abend zu verbringen... Wein hilft.“<br />
Das Warten hat ein Ende! Kaum ist das neue Jahr in Fahrt gekommen, steht auch schon ein ganz besonderes Release in den<br />
Startlöchern. Aus Schweden beglückt uns das EBM-Duo Spetsnaz auf seinem lang und heiß ersehnten vierten Streich in<br />
gewohnt von vorne bis hinten durchtanzbarer Manier. Grund genug, mit Stefan Nilsson über For generations to come zu reden.<br />
<strong>Orkus</strong>: Welche Generationen wollt ihr mit eurem aktuellen Werk<br />
ansprechen?<br />
Stefan Nilsson: Wir möchten ganz einfach diejenigen erreichen,<br />
die sowohl jetzt als auch in Zukunft unsere Alben kaufen. (grinst)<br />
O: Woher nehmt ihr eure Inspiration für das Songwriting, und<br />
pflegt ihr dabei bestimmte Rituale? Natürlich zielt diese Frage auch<br />
ein wenig auf die fünf Jahre Stille um Spetsnaz ab.<br />
SN: In der letzten Zeit hatten Pontus und ich sehr geschäftige<br />
Privatleben. Aber wir spielten trotzdem immer Shows. Vor zwei<br />
Jahren begannen wir dann schon, erste Stücke von For generations<br />
to come in unser Live-Set einzubauen. Wenn es ans Texten und<br />
Komponieren geht, neigen wir dazu, die Welt um uns herum und<br />
natürlich auch unser Privatleben zu reflektieren. Vor allem das<br />
Schreiben ist eine schmerzhafte Art, seinen Abend zu verbringen...<br />
Wein hilft.<br />
O: Euer Sound vermittelt einen sehr offensiven und gnadenlosen<br />
Charakter. Wie erschafft ihr diese Atmosphäre? Nur durch die<br />
Reflexion eurer Umwelt und der heutigen Gesellschaft?<br />
SN: Wir machen die Art Musik, die wir wirklich machen wollen<br />
und die wir selbst gerne hören. Unsere Einflüsse sind sehr breit<br />
gefächert und stammen nicht einzig vom EBM. Wir sind stark<br />
zielorientierte Menschen, und das repräsentiert auch unser Sound –<br />
sowohl rhythmisch als auch lyrisch.<br />
O: Hinsichtlich eures jüngsten Materials lässt sich sagen, dass<br />
ihr die von euch bekannten und geschätzten treibenden Beats<br />
verwendet habt. Wie wichtig ist EBM für euch? Ihr kreiert neue<br />
Werke, ohne euch selbst oder andere Künstler in irgendeiner Form<br />
zu wiederholen.<br />
SN: Wir entschieden uns für EBM, weil wir diesen Musikstil<br />
lieben und anno 2001 zudem eine gewisse Leere in dieser Sparte<br />
verspürten. Unseres Erachtens hat EBM nie an Relevanz verloren<br />
und wird immer seine Daseinsberechtigung haben. Wir wollen uns<br />
mit Spetsnaz stetig weiterentwickeln, jedoch in einem bestimmten<br />
Rahmen bleiben. Der härteste Teil bei diesem Prozess ist es, uns<br />
aufzuraffen und den Punkt zu erreichen, an dem wir mit dem<br />
Ergebnis vollends zufrieden sind.<br />
O: Ihr macht EBM mit einer Aussage, ohne an Club- und<br />
Tanzflächentauglichkeit einzubüßen. Man denke nur an Tracks wie<br />
Apathy oder nunmehr Ignorance is bliss. Ist diese Herangehensweise<br />
manchmal ein schwieriger Spagat?<br />
SN: Wir sind nach wie vor der Meinung, dass die Texte den<br />
gleichen Stellenwert besitzen wie die Musik. Wir würden uns<br />
schlichtweg langweilen, wenn wir Lieder ohne jeglichen Inhalt<br />
schreiben würden. Klar darf der Spaß nicht zu kurz kommen, aber<br />
die Leute sollen dennoch zum Nachdenken angeregt werden. Dabei<br />
lassen wir den Hörern die Freiheit, wie sie die einzelnen Stücke für<br />
sich interpretieren. Über die Jahre haben wir nämlich festgestellt,<br />
dass die Leute genau das am liebsten tun.<br />
O: Was sind eure weiteren Pläne, auch gerade hinblickend auf die<br />
bevorstehende Festivalsaison und die Zusammenarbeit mit anderen<br />
Künstlern?<br />
SN: Natürlich wollen wir so viel wie irgend möglich live spielen! Wir<br />
hoffen auf eine Menge Konzerte und Festivalgigs. Normalerweise<br />
kollaborieren wir mit anderen Künstlern, indem wir massenhaft Bier<br />
mit ihnen trinken und gemeinsam feiern. (schmunzelt) Hoffentlich<br />
treffen wir sie und Euch dieses Jahr da draußen zahlreich!<br />
www.facebook.com/pages/spetsnaz/23395943282<br />
Marie-Luise Henke<br />
Discographie (Alben):<br />
Grand design (2003)<br />
Totalitär (2006)<br />
Deadpan (2007)<br />
For generations to come (2013)<br />
Line-Up:<br />
Pontus Stålberg – Gesang, Musik, Texte<br />
Stefan Nilsson – Schlagzeug<br />
<strong>Orkus</strong>! - 55