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dieser Bande von berüchtigten Künstlern einzusortieren?<br />
Oder sollte man genau das vermeiden und<br />
es für sich allein stehend bewerten? So oder so: Es ist<br />
ein großes Album. Ein berührendes Album. Aber vor<br />
allem ist es ein ruhiges, ein schwebendes, ein<br />
elegisches Album. Viel eher mit Nick Caves und<br />
Warren Ellis’ letzten Soundtrackarbeiten als mit Bad<br />
Seeds-Werken wie Tender Prey oder Murder Ballads<br />
zu vergleichen, trägt dieses 15. Studioalbum des<br />
Australiers und seiner Bad Seeds eine morbide Poesie<br />
in sich, die sich zwar nicht mehr in kleinen, feinen<br />
Geschichten vom Töten niederschlägt, aber doch<br />
immerhin eine gespenstische, verkommene<br />
Atmosphäre heraufbeschwört. Ist es die Ruhe vor<br />
oder nach einem Sturm? Mister Cave jedenfalls ist<br />
sowieso nicht zu trauen. Das hat er schon oft in seiner<br />
langen Karriere zwischen Australien, Berlin, London<br />
und Brighton gezeigt. Doch auf Push the Sky Away<br />
gibt er sich so sanft, so nahbar wie lange nicht mehr.<br />
Und auch das tut mal verdammt gut! (9,5)<br />
Björn Springorum<br />
mit besonders viel Glück gesegnet... dafür allerdings<br />
mit atemberaubendem Talent. So überzeugt Cayne<br />
von der ersten bis zur letzten Sekunde dank<br />
herzzerschmetterndem und melodischem Gothic<br />
Rock/Metal der Extraklasse. Das Werk enthält drei<br />
Songs der genannten EP, neun brandaktuelle Stücke<br />
und zusätzlich die Cover-Version Deliverance (The<br />
Mission). Das Intro The Strain beginnt mit<br />
engelsgleichen weiblichen Vocals, Waiting drückt<br />
durch sein liebliches Violinspiel tüchtig auf die<br />
Tränendrüse. Eingängig und leicht zu erschließen, mit<br />
tief melancholischen Texten, sämtlich in rockigkrachender<br />
Attitüde verpackt – so lautet das<br />
Erfolgsrezept. Trauer und Wut, getragen von<br />
Giordano Adornatos federweicher Stimme. Through<br />
The Ashes ist übrigens ein Duett zwischen ihm und<br />
Andrea Ferro von Lacuna Coil. Weiterer Anspieltipp:<br />
Like The Stars... Herzschmerz vom Feinsten. (9)<br />
Nadine Ahlig<br />
Cayne<br />
Cayne<br />
CD (Graviton/Rough Trade)<br />
bereits erschienen<br />
Großartiges Vermächtnis<br />
von Claudio Leo<br />
Ein Jahr nach ihrem ersten Album (2001) wurde es<br />
leider schon wieder ruhig um die von den Lacuna<br />
Coil-Begründern Claudio Leo und Raffaele Zagaria<br />
ins Leben gerufene Truppe. Mit neuem Line-Up<br />
zurückgekehrt, konnte die Addicted EP (2011)<br />
dennoch alle Kritiker aus den Latschen hauen. Zwölf<br />
Jahre nach dem Debut erscheint nun ihr zweiter<br />
Longplayer – überschattet durch den tragischen Tod<br />
von Claudio Leo. Caynes Karriere ist wahrlich nicht<br />
Chainreactor<br />
The silence & The noise<br />
CD (ProNoize/BROKEN SILENCE)<br />
vorauss. 01.03.2013<br />
TBM fernab vom Clubeinheitsbrei<br />
Schaut man sich in den Reihen des Industrial Techno<br />
um, so muss man leider feststellen, dass es nicht arg<br />
viel Innovation gibt. Umso erfreulicher ist da das<br />
neue Release von Chainreactor. Hier werden Samples<br />
gekonnt eingesetzt, ohne ihre Aussagekraft zu<br />
verlieren. Der Titel scheint bei diesem TBM-Album<br />
keinen Widerspruch zu bilden: 15 Tracks sind vollgepackt<br />
mit bestem Noise, der einen wahrhaft auf die<br />
Tanzfläche prügelt – bei den Beats von TZCS, Gas<br />
panic oder X-termination lässt man sich nicht zwei<br />
Mal bitten. Andererseits verleihen gerade die<br />
sorgsam platzierten Samples den Stücken eine