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Orkus! Hurts (Vorschau)

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Es wäre unfair, den Erfolg von Lordi auf die grausigen<br />

Masken und ihr sorgsam gezüchtetes Image als<br />

Rock’n’Roll-Monster zu schieben. Allerdings auch<br />

nicht ganz falsch. In der Vergangenheit ließen sie<br />

gern mal die grelle Kostümierung für sich sprechen<br />

und boten musikalisch ziemlich harmlosen Hard Rock<br />

in bester Achtziger-Manier. Das war nett, charmant...<br />

aber leider kaum mehr. Mittlerweile haben die Finnen<br />

das erkannt und legen unter dem Titel To Beast Or Not<br />

To Beast ein Album vor, das auch aus musikalischer<br />

Sicht voll überzeugen, ja sogar für sich alleine stehen<br />

kann. Und das ist ein Novum. Erfrischend hart,<br />

dreckig und unverblümt ballern sich Lordi durch ihr<br />

neues Material, klingen dabei durchaus nach Rob<br />

Zombie und bieten monströsen Hard Rock mit<br />

Industrial- und Metal-Schlagseite. Textlich dominiert<br />

noch immer das Partyfeiern – Lordi machen mehr<br />

Spaß denn je, scheinen das auch selbst zu spüren und<br />

spielen unverkrampf t wie nie zum großen<br />

Monsterball auf. Halleluja! (8)<br />

Björn Springorum<br />

Love Is Colder Than Death<br />

Tempest<br />

CD (Infacted/Soulfood)<br />

bereits erschienen<br />

Klangschwelgereien mit intensiver<br />

Bildhaftigkeit<br />

Kraftvolles Schlagwerk trifft auf hymnische Melodiebögen,<br />

flüsternde Stimmen, traurige Streicher – und<br />

das alles in einem Song: the tempest. Drei Minuten<br />

und 45 Sekunden reichen, um nach siebenjähriger<br />

Veröffentlichungspause wieder verzückt zu werden<br />

durch neues Material von Love Is Colder Than Death.<br />

Eine geänderte Besetzung und Anja Herrmann als<br />

zusätzliche Stimme bringen einige Frische in die<br />

Musik der Formation. Doch ihrem grundsätzlichen<br />

Stil, der ja sowieso derart viele Elemente in sich<br />

vereint, dass er nicht in Schubladen passt, bleiben<br />

LICTD treu. Altertümliches, gar Archaisches vermischt<br />

sich mit mystischen, exotischen Klängen und<br />

beschwingten Percussionrhythmen. Jedes Stück weckt<br />

neue Gefühle beim Hörer, ruft Bilder hervor von<br />

Karawanen in der Wüste, bunten orientalischen<br />

Basaren und schönen Bauchtän zerinnen, von<br />

zerbrechlich wirkenden Booten auf hoher, stürmischer<br />

See, von bedrohlichen Ereignissen und von<br />

Sehnsüchten... und so entsteht ein einnehmendes,<br />

sehr detailreiches, intensives Album, ist Tempest eine<br />

schwelgerische Einladung, sich für die Zeit einer CD zu<br />

verlieren. (9)<br />

Axel Schön<br />

Martin Kleid<br />

8lights<br />

CD (Alice in.../BROKEN SILENCE)<br />

vorauss. 01.03.2013<br />

Elektronisch-Alternatives, das<br />

Hoffnung macht<br />

So seltsam wie der Name der italienischen Band ist<br />

auch ihr Debut: Hier ein bisschen zu viel der<br />

(neueren) Killers, da etwas zu viel britischer Akzent,<br />

dort zu viel Anlehnung an die Editors und insgesamt<br />

vielleicht zu wenig eigene Ideen. Und was ist daran<br />

seltsam? Nun, die Tatsache, dass sich das viel zu<br />

kurze A l b u m i n E n d l o s s chleife i m P l a yer<br />

wiederfindet. Die Erkenntnis, dass das gewollt<br />

Britische der Musik eher charmant als nervtötend ist<br />

und dass Martin Kleid – Eigenständigkeit hin oder<br />

her – einfach nur tolle und eingängige Songs<br />

schreiben. Songs mit Refrains, die man laut<br />

mitgrölen möchte (A man with a code gun, Fat land).<br />

Songs, deren Elektronik zwar präsent ist, die aber<br />

trotzdem eine gewisse Wärme ausstrahlen, und<br />

Songs, von denen gerade mal You are all that I need<br />

langweilt, statt elegisch zu sein. So gesehen, ist<br />

8lights dem letzten The Killers-Werk allemal<br />

vorzuziehen und lässt auf ein noch besseres<br />

Folgealbum hoffen. (7,5)<br />

Lars Schubert<br />

miserylab<br />

Documentary 2008/2012<br />

CD + 7“ (D-monic)<br />

bereits erschienen<br />

Eiskalte Wave-Klassiker<br />

Mit seinem Cold Wave-Projekt miserylab ging Porl<br />

King (Ex-Rosetta Stone) neue Wege: Der Brite setzte<br />

bei der Verbreitung seiner kalten, atmosphärischen<br />

und vom Post Punk beeinflussten Electro-Klänge vor<br />

allem auf das Internet als Vertriebssystem. CDs<br />

gehörten eher der Ausnahme an, so war beispielsweise<br />

das vierte Album void of life 2011 nur eine<br />

Woche lang erhältlich und wurde seitdem nicht<br />

wiederaufgelegt. Entsprechend rar sind manche<br />

Songs für Musikliebhaber, die mit dieser Art<br />

künstlicher Verknappung und mit den Segnungen<br />

(oder Abgründen) des Internetvertriebs nicht<br />

mithalten können oder wollen. Doch 500 Menschen<br />

jener Spezies dürfen jetzt aufatmen: so hoch ist<br />

nämlich die Auflage der Zusammenstellung<br />

Documentary, welche 17 Tracks aus den Jahren<br />

2008 bis 2012 umfasst. Mit der beiliegenden<br />

7“-Vinyl-Scheibe feiert miserylab sogar analoge<br />

Premiere! Sowohl miserylab-Anfänger als auch<br />

Komplettisten können bedenkenlos zugreifen,<br />

zumal es keine Überschneidungen mit der 2009er<br />

Compilation lab samples gibt. (9,5)<br />

Richard Klasen<br />

Model Kaos<br />

Ghost Market<br />

CD (Danse Macabre/AL!VE)<br />

bereits erschienen<br />

Wenn die Vergangenheit<br />

auf die Zukunft trifft<br />

Mit Ghost Market machte das Trio schon viel von sich<br />

reden. So ist es auch mehr als recht und billig, dass<br />

sich Model Kaos in den Hörercharts von Radio Dark<br />

Dimensions auf Platz sechs gespielt haben und<br />

„Artist Of The Month“ bei Dark Horizons Radio<br />

waren. Nicht zu vergessen, gingen sie auf unserer<br />

<strong>Orkus</strong>! Compilation 85 mit dem Titel If this is heaven<br />

an den Start. Mit ihrer Musik spricht die Band ein<br />

breites Publikum an. So vereint sie die Genres EBM,<br />

Future Pop und Wave zu einem stimmigen Ganzen.<br />

Den elf Liedern von Ghost Market wohnt durchweg<br />

eine tiefe Traurigkeit inne. Break my heart,<br />

Emotionless oder Goodbye my love sprechen für<br />

sich. Dennoch kommt bei Model Kaos auch die<br />

Tanzbarkeit nicht zu kurz, wenn rockende<br />

Gitarrenriffs einsetzen. Ein Album, das in jede<br />

Lebenssituation passt und für jeden etwas parat<br />

hält! (9)<br />

Marie-Luise Henke

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