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„Mit einem kühlen Bier in die Sauna...“<br />
Bald wandert das jüngste Werk von<br />
Stratovarius über die Ladentheken. Auf<br />
welche Neuerungen darf man sich nach<br />
knapp 30 Jahren Bandgeschichte freuen?<br />
An welchen Dingen sollte lieber nichts<br />
geändert werden? Fragen gab es einige...<br />
Grund genug, Fronter Timo Kotipelto bei<br />
Limo und Keksen zu treffen.<br />
Mit einem dunkleren, moderneren<br />
Sound meldet sich die finnische Power<br />
Metal-Truppe zurück. Während die<br />
Aufnahmen zum Vorgänger Elysium sehr<br />
hektisch abliefen, weil die unterdessen<br />
bestätigte Tour mit Helloween für Druck<br />
sorgte, hatte Nemesis ausreichend Zeit,<br />
um in Ruhe zu reifen. Und das Resultat<br />
kann sich hören lassen. Veränderungen<br />
gibt es einige, so handelt es sich um das<br />
erste Album mit Rolf Pilve hinter der<br />
Schießbude. An seine – deutlich von<br />
Jörg Michaels verschiedene – Spielweise<br />
mussten sich die restlichen Musiker<br />
zunächst einmal gewöhnen. „Ich glaube,<br />
Jörg ist der lauteste Drummer, mit dem ich<br />
je gespielt habe...“ Davon abgesehen, sei<br />
Nemesis „immer noch melodisch, aber mit<br />
einer neuen Komponente. Nennen wir es<br />
modern. Ich finde auch, dass es durch die<br />
Gitarren und Keyboards heavier klingt,<br />
und zudem vielleicht etwas düsterer.“<br />
Auch die stilistische Spannbreite wirkt<br />
weiter gefächert. Neben den üblichen<br />
bombastischen Melodic Power Metal-<br />
Nummern haben sich progressive und fast<br />
schon poppige Stücke eingeschlichen, was<br />
letztendlich daran liegt, dass es, seitdem<br />
Timo Tolkki die Band 2008 verlassen hat,<br />
keinen Hauptsongwriter mehr gibt und<br />
sich nun alle Mitglieder am Komponieren<br />
beteiligen. Was jedoch bleibt: ein<br />
ganz besonderes Händchen für feinste<br />
Melodik, ohne dabei zu (!) kitschig zu<br />
werden. Für die Stimmaufnahmen zogen<br />
sich Timo und Gitarrist/Produzent Matias<br />
Kupiainen übrigens in ein „Mökki“ – ein<br />
finnisches Landhaus – zurück. Kotipelto<br />
erklärt: „Ich mag normale Stadtstudios<br />
nicht, wo alles so steril und kalt erscheint.<br />
Und was gibt es außerdem Schöneres,<br />
als sich nach getaner Arbeit mit einem<br />
kühlen Bier in die Sauna zu setzen? Für<br />
mich ist gerade das Aufnehmen der Vocals<br />
eine stark mentale Sache, da muss ich im<br />
Kopf wirklich frei sein, was in einem<br />
normalen Studio, wo ständig Leute ein<br />
und aus gehen, sehr schwierig werden<br />
kann.“<br />
Für jene Hörer, welche bis Ende Februar<br />
ihre Füße nicht stillhalten können, wurde<br />
bereits im Januar die EP Unbreakable<br />
veröffentlicht. Auf diesem Appetizer<br />
sind neben dem Titeltrack noch vier<br />
remasterte Songs früherer Alben zu<br />
finden. „Matias hat mir erst kürzlich<br />
gesagt, dass sie so viel besser klingen als<br />
die Originalversionen.“ Live darf man<br />
sich vom neuen Material ab dem 20.<br />
März ein eigenes Bild machen, wenn die<br />
finnischen Urgesteine mit Amaranthe für<br />
insgesamt sieben Gigs nach Deutschland<br />
kommen. Bleibt abzuwarten, wie die<br />
alten Fans auf Nemesis reagieren. Unsere<br />
Redaktion gibt grünes Licht!<br />
www.stratovarius.com<br />
Nadine Ahlig<br />
Discographie (Alben):<br />
Fright Night (1989)<br />
Twilight Time (1992)<br />
Dreamspace (1994)<br />
Fourth Dimension (1995)<br />
Episode (1996)<br />
Visions (1997)<br />
Visions Of Europe (live, 1998)<br />
Destiny (1998)<br />
Infinite (2000)<br />
Elements Pt. 1 (2003)<br />
Elements Pt. 2 (2003)<br />
Stratovarius (2005)<br />
Polaris (2009)<br />
Polaris Live (live, 2010)<br />
Elysium (2011)<br />
Under Flaming Winter Skies (live, 2012)<br />
Nemesis (2013)<br />
Line-Up:<br />
Timo Kotipelto – Gesang<br />
Matias Kupiainen – Gitarre<br />
Lauri Porra – Bass<br />
Jens Johansson – Keyboard<br />
Rolf Pilve – Schlagzeug