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Orkus! Hurts (Vorschau)

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Ina Brinkmann<br />

Liebesgeschwüre<br />

(UBooks)<br />

Schon Ina Brink manns Debut<br />

Herzmassaker, vor gar nicht langer<br />

Zeit erschienen, konnte begeistern.<br />

Ihre Sprache ist mehr als direkt, ihre<br />

E r z ä h l u n g e n s i n d b r u t a l u n d<br />

gnaden los. Das Buch über den von<br />

G e w a l t g e t r i e b e n e n P a t r i c k<br />

vermochte zu fesseln, wie es kaum<br />

ein Horrorfilm schafft. Umso höher<br />

waren natürlich die Erwartungen an<br />

Liebesgeschwüre. Hier folgt nun die<br />

Geschichte eines Jungen, der in<br />

eine unbarmherzige Welt geboren<br />

wurde, die ihm keine Chance bot<br />

und nur den Weg bereitete in ein<br />

Leben voller Gewalt, Schmerz und<br />

Erniedrigung. Dorian wuchs ohne<br />

seine leiblichen Eltern auf – benutzt<br />

als menschliches Spielzeug für<br />

körperliche Bedürfnisse anderer.<br />

Anja Dollinger<br />

Walter Moers<br />

Zamonien<br />

(Knaus)<br />

Oh Zamonien, du wildes Land! Viele<br />

heitere, spannende, traumhafte,<br />

unvergessliche Stunden durften wir<br />

in dir verbringen. Wir haben dich an<br />

der Seite unerschrockener Helden<br />

erforscht, aus der Perspek tive<br />

perfider Bösewichte erlebt und<br />

oftmals in deiner vollen Pracht<br />

bestaunen können. Allein, wir<br />

wissen noch immer viel zu wenig<br />

über dich! Das dachte sich wohl<br />

auch Mastermind Walter Moers, der<br />

nun Entdeckungsreise durch einen<br />

phantastischen Kontinent vorlegt,<br />

Erlend Erichsen<br />

Nationalsatanist<br />

(Edition Phantasia)<br />

Heikles Thema, das fängt schon<br />

beim Buchtitel an. Nationalsatanist<br />

w i d m e t s i c h d e n k r i m i n e l l e n<br />

Vorgängen innerhalb der Black<br />

Metal-Szene... jedoch nicht, wie so<br />

viele Werke davor, als zumeist mehr<br />

schlecht als recht recherchierte<br />

Doku, sondern als Roman. Der<br />

stammt aus der Feder eines echten<br />

Insiders: Erlend Erichsen war<br />

Schlagzeuger bei Gorgoroth, dies ist<br />

sein erster Roman. Und mit ihm will<br />

er sich wohl einiges von der Seele<br />

schreiben. Wir folgen dem jungen<br />

Runar, dessen Leidenschaft für<br />

Black Met al durch Gorgorot h<br />

entfacht wird und in der Gründung<br />

seiner eigenen Formation Stormvold<br />

Subway to Sally<br />

Unsterblich<br />

(Schmenk)<br />

Abschnitt 1: Sagt etwas über den<br />

Inhalt des Buches und erklärt das<br />

Vorhandensein dieses Satzes.<br />

Zu Recht mag sich mancher über<br />

diese Form der Einleitung wundern,<br />

doch sie ist uns beim Lesen dieser<br />

Biographie so lieb geworden, dass<br />

wir sie hier unbedingt fortführen<br />

wollten. Der Fokus soll aber selbstredend<br />

auf dem Buch liegen und<br />

gesagt werden, was Unsterblich<br />

bereithält. Genau genommen sind es<br />

20 Jahre Bandgeschichte, Lebens ­<br />

geschichte – begonnen mit den<br />

ersten musikalischen Schritten, über<br />

Einblicke in das Leben eines Musikers<br />

in der DDR, die Gründung<br />

diverser Bands, die Gründung einer<br />

ganz bestimmten Band, Konzerterinnerungen,<br />

Anekdoten, bis hin<br />

zum Entstehen und Bestehen einer<br />

nicht mehr we g zudenke nden<br />

Ein Leben ohne Liebe. Ein Leben<br />

voller Schmerz, der dem Kind als<br />

brutale Normalität unterbreitet wird.<br />

Ina Brinkmann lässt zwei geniale<br />

Erzählstränge entstehen, in welchen<br />

sie das Schicksal des jungen Do, der<br />

später zu Manuel wird, einmal aus<br />

seiner eigenen und einmal aus<br />

außenstehender Sicht schildert.<br />

Die Bilder verschmelzen, und die<br />

Darstellungen wirken durch den<br />

Schreibstil sehr authentisch. Das ist<br />

der Fall, weil sie stark an die Kindheit<br />

der Autorin selbst angelehnt sind.<br />

Auch Ina Brinkmanns zweiter Roman<br />

überzeugt voll und ganz, und ich bin<br />

sicher, dass wir von dieser Autorin<br />

noch einiges lesen werden. Aber<br />

jetzt erst mal: viel Spaß im Qualenkabinett<br />

des jungen Dorian!<br />

Manuela Ausserhofer<br />

die erste umfassende Enzyklopädie<br />

zu jenem wundersamen Reich. Von<br />

A wie Anagrom Ataf bis Z wie<br />

Zamomin, lautet der Untertitel<br />

dieses gewohnt beispiellos schön<br />

gestalteten Werkes – auf über 300<br />

Seiten bietet es genau das: alles<br />

Wissenswer te und noch mehr<br />

Unwis sens wertes zu Orten, Menschen,<br />

Dingen, Situationen und<br />

Ge set zmäßigkeiten einer der<br />

spannendsten Welten der modernen<br />

Phantastik, gefasst in charmantskurrile<br />

Texte. Natürlich kennt der<br />

Zamonienfan schon eine Menge<br />

Fakten, dürfte sich aber doch ohne<br />

Maßen über solch gebündelte<br />

Det ailfülle f reuen. Außerdem<br />

verkürzt das Lexikon sehr angenehm<br />

die War tezeit auf Das Schloss<br />

der Träumenden Bücher. So, und<br />

was war jetzt noch gleich dieses<br />

„Buchlings auge“? Rasch mal nachschlagen...<br />

Björn Springorum<br />

mündet. Schon bald sorgen verquere<br />

Ideologien und schwelendes<br />

Aggressionspotenzial für eine<br />

Eskalation, der auch die anderen<br />

Bandmitglieder nichts entgegensetzen<br />

können. Fiktional mag die<br />

Geschichte sein, völlig aus dem Hut<br />

gezaubert ist sie derweil nicht. Was<br />

in d e n f r ü hen Neunzigern in<br />

Norwegen passierte, schockiert<br />

noch immer und verleiht auch<br />

die sem Buch einen gewis sen<br />

Realismus, der durchaus schaurig<br />

wirkt und den Dunstkreis aus Hass,<br />

verblendeten politischen Ideologien<br />

und Satanismus überzeugend in das<br />

Ganze einbindet. Klar vor allem für<br />

Black Metal-Anhänger zu empfehlen<br />

– aber letztlich eigentlich für jeden<br />

musikalisch Interessierten.<br />

Björn Springorum<br />

Institution. Kurzum: eine Erfolgsgeschichte.<br />

Geschrieben von den<br />

Musikern selbst und einigen ihrer<br />

Wegbegleiter, begegnen wir heuti gen<br />

Szene-Größen in ihren Anfangs tagen,<br />

spielen vor drei Konzert besuchern,<br />

später dann vor sehr vielen mehr, und<br />

er fahren aller lei Persönliches,<br />

Amüsantes und Skurriles.<br />

Abschnitt 2: Wagt eine Kritik und<br />

gipfelt in einem Fazit.<br />

We nn m a n e t was bemängeln<br />

möchte, dann wohl eine Idee, welche<br />

die Musiker selbst vermutlich bereits<br />

bedauern: das Hervorheben einzelner<br />

Passagen durch rote Schrift auf<br />

schwarzem Grund. Dahingegen war<br />

der Einfall, dieses Buch selbst zu<br />

schreiben, ein überaus guter, denn<br />

das macht die Biographie nicht nur<br />

sehr persönlich; ein paar der Musiker<br />

haben t at sächlich einen ganz<br />

wunder vollen Schreibstil. Sie bringen<br />

uns zum Schmunzeln, zum laut<br />

Auflachen, entlocken uns einige<br />

„Aha“s und, vor allem: sorgen dafür,<br />

dass wir dieses Buch so schnell nicht<br />

aus der Hand legen können.<br />

Doreen Krase<br />

82 - <strong>Orkus</strong>!

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