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148, sondern auch die Gesamtlänge der fünf Tracks,<br />
für welche Klaus Schulze gleich zwei CDs benötigt.<br />
Man möchte meinen, dass der Pionier elektronischer<br />
Musik nach mehr als 200 Veröffentlichungen besser<br />
über die Aufmerk samkeitsspanne des heutigen<br />
Publikums Bescheid weiß, aber vielleicht gibt es ja<br />
tatsächlich noch den passionierten Hörer, der sich<br />
tagsüber mit Stockhausen beschäftigt, um sich dann<br />
später von Shadowlands in den Schlaf wiegen zu<br />
lassen. Vielleicht gibt es jedoch auch einfach genug<br />
Leute, die entspannte Musik hören wollen, welche<br />
nicht nach 08/15-Chillout klingt, die sich den warmen<br />
Sounds eines Moogs nicht entziehen können oder die<br />
sowieso meinen, es sollte endlich mal gesagt werden,<br />
dass etwa Martin L. Gore in Schulze einen großen<br />
Einfluss sieht, dass der 65-Jährige schon mit Lisa<br />
Gerrard zusammenarbeitete und dass sein Album Dig<br />
it bereit s 1980 als Referenzaufnahme für<br />
Synthesizer produktionen galt. Eine Referenz ist<br />
Shadowlands z war nicht, aber ein überaus<br />
interessantes Ambient-Werk. (8)<br />
Lars Schubert<br />
Script 6<br />
Orgiastic Paradise<br />
CD (Popbeat)<br />
bereits erschienen<br />
Hypnotisch-schwärmender<br />
Klangteppich<br />
CD-Deck zu und... huch! Habe ich aus Versehen eines<br />
der besonders sphärisch-meditativen Project<br />
Pitchfork-Alben erwischt? Majestätisch wogt das<br />
Synthiemeer, ein sanfter, hypnotischer Rhythmus<br />
lässt aus dem Stand hinwegdriften bis zum<br />
lautmalerischen Horizont. Einswerden mit dem<br />
Kosmos für Anfänger und Fortgeschrittene. Die<br />
näher, dann wieder fern verhallende Stimme von<br />
Peter Sp..., nein, gar nicht wahr, von Claudio Hauser.<br />
Der Check verrät: ich halte das Debutwerk von Script<br />
6 in der Hand. Das keine zwei Jahre alte Solo-Projekt<br />
doubelt – davon darf man ausgehen – keineswegs<br />
beabsichtigt, sondern entspringt mit seinen Electro/<br />
Wave/Ambient-Wurzeln dem Geist eines stetig<br />
Reisenden, der hier ebendiese Erfahrungen klanglich<br />
verew igt. Gastmusiker beim orgiastischen<br />
Paradieszustand ist das ehemalige Garden Of<br />
Delight-Mitglied Thomas O’Conell. Auf- und<br />
abbrausend, drängend, dann wieder ausfadend: Ja,<br />
man kauft dem Erschaffer die Originalität seines<br />
seelenvollen Werks ab. Kann man übrigens auch mit<br />
diesem Album tun. (9)<br />
Miriam Claus<br />
Slave Republic<br />
Quest for Love<br />
CD (Accession/Indigo)<br />
bereits erschienen<br />
Electro Pop 2.0<br />
Schreibt man, dass Quest for Love „Electro Pop“ ist,<br />
tut man dem Zweitwerk von Slave Republic mit<br />
diesem oberflächlichen Sammelbegriff keinen<br />
Gefallen. „Alternative Pop“ oder gar „Indie Pop“<br />
geben das musikalische Amalgam allerdings auch nur<br />
unzureichend wieder. Vielleicht schreibt man also,<br />
dass in den zehn Tracks das Beste der genannten Stile<br />
steckt, obendrein mit einer Prise Achtziger und einem<br />
Schuss New Wave garniert. Produziert wurde das<br />
Ganze von Daniel Myer, was an sich zwar bereits ein<br />
Qualitätsmerkmal ist, welches Songs wie die knackigeingängigen<br />
Paint My Heart Black und Walking Ghost<br />
oder das tanzflächentaugliche Primärreiz (mit einem<br />
Gastauftritt von Dioramas Torben Wendt) aber gar<br />
nicht nötig gehabt hätten. Dazu noch das wavige Fall<br />
Asleep, das straighte Promises and Broken Hearts mit<br />
seinem Old School-EBM-Beat und der melancholischballadeske<br />
Titeltrack – fertig ist ein Album, welches<br />
absolut keinen Ausfall zu verzeichnen hat und dessen<br />
Lashes Kiss oder Menage à Trois man gern einmal im<br />
Radio hören würde. (9)<br />
Lars Schubert<br />
Soilwork<br />
Y<br />
The Living Infinite<br />
DCD (Nuclear Blast/Warner) CM<br />
vorauss. 01.03.2013<br />
Schwedischer Death Metal- MY<br />
Melodiesturm<br />
Das wurde aber auch Zeit: Auf ihren letzten CY Alben<br />
klangen Soilwork immer amerikanischer. Das kann<br />
man mögen, passte jedoch letztlich nicht CMY zu einer<br />
Band, die den skandinavischen Melodic Death Metal<br />
mit geprägt hat wie wenige andere. In dieser<br />
K<br />
Hinsicht<br />
ist es beinahe als Glücksfall zu bezeichnen, dass Peter<br />
Wichers mal wieder die Band verlassen hat. Sänger<br />
Björn Strid zufolge war der nämlich für den<br />
US-Einfluss verantwortlich. Jener ist jetzt ebenso<br />
verschwunden wie der Gitarrist, zurück bleibt feinster<br />
schwedischer Death Metal. Fabulierend, schnell,<br />
melodisch und melancholisch. Wie es sich für ein<br />
Doppelalbum gehört, lassen Soilwork im besten Sinne<br />
die Sau raus, gönnen sich akustische Interludien,<br />
langsame Brecher, flinke Biester und eine ganz<br />
allgemein narrative Struktur, die dem fundamentalen<br />
Ethos dieser „Selbst findungs platte“ (Strid) gerecht<br />
wird. The Living Infinite geht über 85 Minuten nicht<br />
die Puste aus, die Songtitel sind wunderbar klangvoll<br />
(Owls Predict, Oracles Stand Guard zum Beispiel) und<br />
nicht minder erzählerisch als die Musik. Soilwork<br />
waren zwar auch auf ihren letzten Veröffent lichungen<br />
nicht schlecht. Mit diesem Album haben sie aber<br />
definitiv zu alter Form zurückgefunden – und In<br />
Flames endgültig den Rang abgelaufen. (8,5)<br />
Björn Springorum<br />
Spetsnaz<br />
For generations to come<br />
CD (Scanner/BROKEN SILENCE)<br />
vorauss. 01.03.2013<br />
Die Stille hat ein Ende<br />
Schon zu Jahresbeginn gibt es frohe Neuigkeiten!<br />
Endlich kriegen wir wieder was auf die Ohren, und<br />
zwar von keinen Geringeren als Spetsnaz. Gut fünf<br />
Jahre mussten ins Land ziehen, bis nun mit For<br />
generations to come das vierte Studioalbum der<br />
Schweden auf das tanzwütige Volk losgelassen<br />
werden kann. Der Lohn für die Geduldsprobe<br />
entschädigt bereits beim ersten Reinhören. Nummern<br />
wie Ignorance is bliss, Fake! oder Who made you God?<br />
zeigen sofort, wofür Spetsnaz stehen: knallharten,<br />
absolut zum Tanzen reißenden EBM der alten Schule!<br />
Das Album ist schnell, hämmernd und kompromisslos,<br />
Pontus Stålbergs Gesang gewohnt klar und mit<br />
eindeutiger Message. Ein Werk, das wir lange ersehnt<br />
haben und jetzt glücklich in Händen halten dürfen.<br />
(9,5)<br />
Marie-Luise Henke<br />
The Beauty of Gemina<br />
The Myrrh Sessions<br />
CD (NoCut/SPV)<br />
vorauss. 22.02.2013<br />
Intensives Akustikerlebnis der<br />
Schweizer Szene-Größen<br />
Immer wieder einmal bieten The Beauty of Gemina<br />
live ihr Material in akustischen Varianten dar. Damit<br />
auch alle Fans, die solch einen Auftritt noch nie erlebt<br />
haben, in diesen Klanggenuss kommen, gibt es nun<br />
C<br />
M<br />
www.bloodgroup.is<br />
BLOODGROUP<br />
NEW ALBUM<br />
TRACING ECHOES<br />
www.alive-ag.de<br />
www.adp-records.net<br />
SAM049ADP<br />
22.02.2013