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Abschnitt I: Industrie in Rheinland-Pfalz - Inmit

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<strong>Abschnitt</strong> II: Schmuck- und Edelste<strong>in</strong><strong>in</strong>dustrie<br />

Strukturwandel <strong>in</strong> der Schmuck- und Edelste<strong>in</strong><strong>in</strong>dustrie<br />

Der Markt<br />

Deutsche Schmuck- und Edelste<strong>in</strong>zentren<br />

In Deutschland existieren vier Schmuck- und<br />

Edelste<strong>in</strong>zentren. Neben Idar-Oberste<strong>in</strong> s<strong>in</strong>d dies<br />

Pforzheim, Schwäbisch-Gmünd und Hanau. Idar-<br />

Oberste<strong>in</strong> ist seit jeher e<strong>in</strong>es der bedeutendsten<br />

Edelste<strong>in</strong>zentren der Welt und entsprechend<br />

se<strong>in</strong>er Spezialisierung auf das Segment der<br />

Edelste<strong>in</strong>be- und -verarbeitung berühmt für fe<strong>in</strong>sten<br />

Schliff. Hier erhält man jeden Edelste<strong>in</strong> <strong>in</strong><br />

praktisch allen Qualitäten und allen Bearbeitungsformen.<br />

Dies ist das weltweite Alle<strong>in</strong>stellungsmerkmal<br />

des Schmuck- und Edelste<strong>in</strong>standorts<br />

Idar-Oberste<strong>in</strong>.<br />

Schmuck- und Edelste<strong>in</strong>standort Idar-<br />

Oberste<strong>in</strong><br />

In Idar-Oberste<strong>in</strong> s<strong>in</strong>d Unternehmen der gesamten<br />

Wertschöpfungskette mit Ausnahme des<br />

Edelste<strong>in</strong>abbaus angesiedelt. Das Segment der<br />

Edelste<strong>in</strong>e ist stark <strong>in</strong>ternational ausgerichtet. Die<br />

Beschaffung der Rohstoffe erfolgt zu 100% aus<br />

dem Ausland. Hochwertig bearbeitete Produkte<br />

f<strong>in</strong>den häufig <strong>in</strong> Japan, USA, Kanada, Italien oder<br />

<strong>in</strong> den arabischen Ländern ihre Abnehmer. Darüber<br />

h<strong>in</strong>aus hat sich <strong>in</strong> Idar-Oberste<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e hervorragende<br />

Ausbildungs- (z.B. FH Trier, Fachbereich<br />

Edelste<strong>in</strong>- und Schmuckdesign) und Forschungs<strong>in</strong>frastruktur<br />

herausgebildet. Nicht zuletzt<br />

deshalb s<strong>in</strong>d hier weltweit anerkannte Spezialisten<br />

tätig und aufgrund der hohen Bedeutung des<br />

Edelste<strong>in</strong>standorts e<strong>in</strong>ige Fachverbände beheimatet.<br />

Marktveränderungen<br />

Konsumzurückhaltung<br />

Die derzeitige Situation im Schmuck- und Edelste<strong>in</strong>bereich<br />

ist angespannt. Die Kaufzurückhaltung<br />

der deutschen Verbraucher und der Trend<br />

zu preiswertem Schmuck aus Billiglohnländern<br />

stellen die heimischen Schmuckerzeuger vor<br />

große Herausforderungen. Viele alte<strong>in</strong>gesessene<br />

deutsche Unternehmen halten der Billigkonkurrenz<br />

nicht stand. Dies betrifft <strong>in</strong>sbesondere<br />

Schmuck- und Edelste<strong>in</strong>-Produkte, die <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

niedrigen und mittleren Preissegment liegen.<br />

Internationalisierung<br />

Zentrales Thema <strong>in</strong> der Branche ist die Internationalisierung<br />

der Märkte. Derzeit drängt starke<br />

ausländische Konkurrenz <strong>in</strong>sbesondere aus Indien,<br />

Ch<strong>in</strong>a, Taiwan, Thailand und Südamerika<br />

auf den Markt. Die Rohstoffländer wie z.B. Sri<br />

Lanka, Russland und Australien produzieren<br />

zunehmend selbst, <strong>in</strong>vestieren <strong>in</strong> hochwertige<br />

Masch<strong>in</strong>en (z.T. aus Idar-Oberste<strong>in</strong>), mit deren<br />

Hilfe sich die Qualität der Produkte im unteren<br />

und mittleren Preissegment wesentlich verbessern<br />

lässt. Der Preisdruck, der dadurch entsteht,<br />

ist sehr hoch. Er wird <strong>in</strong> diesen Preissegmenten<br />

zusätzlich durch die Marktmacht der großen Abnehmer<br />

verstärkt. Insgesamt führte diese Wettbewerbsverschärfung<br />

zu starken E<strong>in</strong>brüchen bei<br />

den deutschen Anbietern, die sich im Wesentlichen<br />

im Billigsegment positioniert haben.<br />

Konsumententrends<br />

E<strong>in</strong>e für deutsche Anbieter positive Entwicklung<br />

ist der Trend zum Marken- und Designerschmuck<br />

sowie zu Edelste<strong>in</strong>en mit besonderen Schliffen.<br />

Dieser Trend birgt die Chance für die heimischen<br />

Anbieter, ihre Stärken <strong>in</strong> Form von Qualitäts-,<br />

Kreativitäts- und Spezialisierungsvorsprüngen <strong>in</strong><br />

Wettbewerbsvorteile umzusetzen. Das e<strong>in</strong>zige<br />

Marktsegment, <strong>in</strong> dem sie ihre Differenzierungs–<br />

vorteile ausspielen können, ist das obere Marktsegment.<br />

Zu den wichtigen Eigenschaften zählen<br />

e<strong>in</strong>e hohe Produkt- sowie Verarbeitungsqualität<br />

aus Konsumentensicht.<br />

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