Abschnitt I: Industrie in Rheinland-Pfalz - Inmit
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<strong>Abschnitt</strong> II: Metallerzeugung und -erzeugnisse<br />
Strukturwandel <strong>in</strong> der Metallerzeugung und -bearbeitung<br />
sowie der Herstellung von Metallerzeugnissen<br />
Der <strong>Industrie</strong>zweig der Metallerzeugung und<br />
-bearbeitung sowie der Herstellung von Metallerzeugnissen<br />
umfasst e<strong>in</strong> breites Spektrum, das<br />
von der Erzeugung von Roheisen, Stahl und<br />
Nichteisenmetallen über verschiedene Bearbeitungsstufen<br />
wie z.B. Gießen und Schmieden bis<br />
h<strong>in</strong> zur Herstellung e<strong>in</strong>er breit gefächerten Produktpalette<br />
von Zuliefer- und Endprodukten <strong>in</strong>sbesondere<br />
aus den Werkstoffen Stahl und Metall<br />
reicht. Ergänzt wird das Kerngeschäft durch produktbegleitende<br />
Dienstleistungen. Aufgrund dieser<br />
Heterogenität des <strong>Industrie</strong>zweigs wird meist<br />
e<strong>in</strong>e Unterteilung <strong>in</strong> ausgewählte E<strong>in</strong>zelbranchen<br />
wie bspw. Stahl<strong>in</strong>dustrie, NE-Metallwirtschaft<br />
oder Stahl- und Leichtmetallbau vorgenommen,<br />
die der traditionellen begrifflichen Verankerung<br />
der Bereiche im Wirtschaftsleben und ihren gewachsenen<br />
Verbandsstrukturen entsprechen.<br />
Allerd<strong>in</strong>gs bilden diese E<strong>in</strong>zelbranchen nur e<strong>in</strong>geschränkt<br />
die Struktur der Wirtschaftszweigsystematik<br />
ab, sodass e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>ordnung nicht immer<br />
möglich ist.<br />
Allen Teilbranchen des <strong>Industrie</strong>zweigs geme<strong>in</strong><br />
s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e hohe Material<strong>in</strong>tensität, e<strong>in</strong> hoher Spezialisierungsgrad<br />
und e<strong>in</strong>e traditionell mittelständisch<br />
geprägte Unternehmensstruktur. Die Unternehmen<br />
bef<strong>in</strong>den sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er starken Wettbewerbssituation.<br />
Das moderate Wachstum <strong>in</strong><br />
den vergangenen Jahren steht <strong>in</strong> Kontrast zu den<br />
unterschiedlichen Entwicklungen <strong>in</strong> den e<strong>in</strong>zelnen<br />
Teilsegmenten, <strong>in</strong> denen zum Teil E<strong>in</strong>bußen<br />
bei der Beschäftigung zu konstatieren s<strong>in</strong>d. In<br />
jüngerer Zeit stellt sich die Auftragssituation <strong>in</strong><br />
der Mehrzahl der Teilbranchen jedoch gegenüber<br />
den entsprechenden Vorjahreszeiträumen als<br />
gefestigt dar.<br />
Unternehmen im Wettbewerb<br />
Internationalisierung<br />
E<strong>in</strong> wesentliches Kennzeichen für viele E<strong>in</strong>zelbranchen<br />
des <strong>Industrie</strong>zweigs ist die starke Verflechtung<br />
mit den Entwicklungen auf den Weltmärkten.<br />
Positiv <strong>in</strong> diesem Zusammenhang ist,<br />
dass die Exporte als Wachstumslokomotive<br />
fungieren und primär für das Umsatzwachstum<br />
der Branche verantwortlich waren. Metallerzeuger<br />
und -bearbeiter s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Rhe<strong>in</strong>land-<strong>Pfalz</strong> exportfreudiger<br />
als die Hersteller von Metallerzeugnissen:<br />
Erstere erwirtschafteten im Jahr<br />
2005 <strong>in</strong> Rhe<strong>in</strong>land-<strong>Pfalz</strong> jeden zweiten Euro im<br />
Ausland, während die Exportquote bei den<br />
rhe<strong>in</strong>land-pfälzischen Herstellern mit 33% deutlich<br />
ger<strong>in</strong>ger ausfiel. E<strong>in</strong> ähnliches Bild ergibt<br />
sich für Deutschland <strong>in</strong>sgesamt.<br />
Nachdem es <strong>in</strong> den vergangenen Jahren auf<br />
den Weltmetallmärkten zu e<strong>in</strong>er Stagnation und<br />
kräftigen Nachfragee<strong>in</strong>brüchen gekommen war,<br />
die auch die rhe<strong>in</strong>land-pfälzischen Unternehmen<br />
trafen, kam es zu e<strong>in</strong>igen länderübergreifenden<br />
Zusammenschlüssen von Produzenten. Inzwischen<br />
ist e<strong>in</strong>e Trendwende abzusehen und die<br />
Konjunktur des <strong>Industrie</strong>zweigs bef<strong>in</strong>det sich<br />
wieder im Aufschwung. Dieser liegt wesentlich<br />
auch im Exportgeschäft begründet. Die Hauptabsatzmärkte<br />
der deutschen Metallerzeugnisse<br />
s<strong>in</strong>d die EU-Staaten, wobei auch die neu beigetretenen<br />
Länder e<strong>in</strong>e immer stärkere Bedeutung<br />
erlangen. Infolge des prognostizierten Wachstums<br />
<strong>in</strong> diesen Volkswirtschaften können Unternehmen<br />
zusätzliche Geschäftsabschlüsse erwarten.<br />
Weiterh<strong>in</strong> an Bedeutung wird der<br />
Standort Ch<strong>in</strong>a gew<strong>in</strong>nen. Die asiatischen Anbieter<br />
haben ihren Anteil am Weltmarkt <strong>in</strong> den<br />
vergangenen Dekaden bereits deutlich erhöht.<br />
Dies betrifft nicht nur den Verbrauch, sondern<br />
auch die Produktion. Von dort und aus der Türkei<br />
ist mit zunehmenden E<strong>in</strong>fuhren von Metallerzeugnissen<br />
nach Deutschland zu rechnen.<br />
Auch die EU-Osterweiterung bietet nicht nur<br />
Chancen für erhöhte Exporte, sondern verstärkt<br />
auch den Konkurrenzdruck. Vor allem Importen<br />
aus Polen und der Tschechischen Republik wird<br />
großes Wachstumspotenzial zugesprochen.<br />
Allerd<strong>in</strong>gs sche<strong>in</strong>en die deutschen Hersteller gut<br />
aufgestellt zu se<strong>in</strong>.<br />
Dennoch unterscheiden sich die Exportquoten<br />
der Subbranchen wesentlich vone<strong>in</strong>ander, sodass<br />
diese auch <strong>in</strong> unterschiedlich hohem Maße<br />
von positiven Entwicklungstendenzen auf <strong>in</strong>ternationalen<br />
Märkten profitieren können: Während<br />
die Erzeuger und Bearbeiter von NE-Metallen –<br />
<strong>in</strong> Rhe<strong>in</strong>land-<strong>Pfalz</strong> wesentlich geprägt durch die<br />
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