Abschnitt I: Industrie in Rheinland-Pfalz - Inmit
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<strong>Abschnitt</strong> II: Fahrzeugbau und Automobilzulieferer<br />
100 Mio. EUR, die <strong>in</strong> Osteuropa oder Ch<strong>in</strong>a tätig<br />
s<strong>in</strong>d oder Verlagerungen planen, bei lediglich<br />
e<strong>in</strong>em Drittel. Dagegen s<strong>in</strong>d 9 von 10 Unternehmen<br />
mit e<strong>in</strong>em Umsatz von mehr als 100 Mio.<br />
EUR bereits dort tätig oder planen Verlagerungen.<br />
Die kle<strong>in</strong>en und mittleren Unternehmen, die<br />
nicht <strong>in</strong>ternationalisieren, laufen aufgrund der<br />
höheren Kosten im Vergleich zu den Global<br />
Players so permanent Gefahr, an Wettbewerbsfähigkeit<br />
zu verlieren.<br />
Über den Kostenfaktor h<strong>in</strong>aus ist die Erschließung<br />
neuer Märkte für Hersteller wie für Zulieferer<br />
e<strong>in</strong>e strategische Entscheidung: Zwar s<strong>in</strong>d<br />
Westeuropa und Nordamerika nach wie vor die<br />
bedeutendsten Absatzmärkte; allerd<strong>in</strong>gs s<strong>in</strong>d<br />
diese weitgehend gesättigt und lediglich vom<br />
Ersatzbedarf bestimmt. Daher gew<strong>in</strong>nen neue<br />
Märkte mit dynamischer Entwicklung an Bedeutung,<br />
auf denen sich nennenswerte Steigerungsraten<br />
und Kostene<strong>in</strong>sparungen erzielen lassen.<br />
Im E<strong>in</strong>zelnen s<strong>in</strong>d dies Asien, <strong>in</strong>sbesondere Ch<strong>in</strong>a,<br />
zunehmend Indien, Mittel- und Osteuropa<br />
und Russland. Ziele, die mit der Errichtung von<br />
Produktionsstätten im Ausland verbunden s<strong>in</strong>d,<br />
s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>erseits die direkte Belieferung des regionalen<br />
Markts, andererseits die kostengünstigere<br />
Produktion. Letzteres sche<strong>in</strong>t <strong>in</strong>sbesondere mit<br />
Blick auf die Staaten Mittel- und Osteuropas<br />
(bspw. Polen, Tschechien, Slowakei oder Ungarn)<br />
die vorwiegende Motivation der Unternehmen<br />
zu se<strong>in</strong>, da die dort bereits geschaffenen<br />
Produktionskapazitäten den Bedarf der Staaten<br />
(noch) übersteigen. Dies wiederum führt zu e<strong>in</strong>em<br />
Standortwettbewerb <strong>in</strong>nerhalb von Automobilherstellern<br />
und kann Konflikte nach sich ziehen.<br />
Zukunftsperspektiven für Fahrzeugbau und Automobilzulieferer<br />
Erstmals seit e<strong>in</strong>igen Jahren war im Jahr 2005<br />
e<strong>in</strong> Aufschwung auf dem heimischen Pkw-Markt<br />
zu beobachten. Ob diese Entwicklung allerd<strong>in</strong>gs<br />
von Nachhaltigkeit geprägt ist, bleibt abzuwarten.<br />
Über diese kurzfristige Entwicklung h<strong>in</strong>aus lassen<br />
sich mehrere Zukunftsperspektiven für die Branche<br />
im Allgeme<strong>in</strong>en sowie für Hersteller und Zulieferer<br />
im Speziellen feststellen:<br />
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Weitere Erschließung von Märkten im Ausland<br />
Alternative: Innovative Organisationskonzepte im Inland<br />
Verbesserung der Innovationsfähigkeit<br />
Verlagerung von Entwicklungsaktivitäten auf die Zulieferer<br />
Hersteller: Neue Aufgaben Dienstleistung und Services<br />
Zulieferer: Erhöhung der Technologiekompetenz, Forschung und Entwicklung<br />
Weitere Erschließung<br />
von Märkten im Ausland<br />
Die Branche ist <strong>in</strong> hohem Maße auf die Erfolge<br />
aus dem Exportgeschäft angewiesen. Auch künftig<br />
werden daher Märkte <strong>in</strong> Mittel- und Osteuropa<br />
sowie <strong>in</strong> Asien, <strong>in</strong>sbesondere <strong>in</strong> Ch<strong>in</strong>a, e<strong>in</strong>e bedeutende<br />
Rolle für die Fahrzeugbauer und Automobilzulieferer<br />
spielen – sowohl als Absatzmarkt<br />
als auch als Produktionsstandort. Es ist davon<br />
auszugehen, dass sich die <strong>in</strong>tensive Auslandsorientierung<br />
<strong>in</strong> Richtung Mittel- und Osteuropa –<br />
so ist Tschechien bspw. bereits der drittgrößte<br />
Auslandsstandort der deutschen Automobil<strong>in</strong>dustrie<br />
– weiter forcieren wird. Branchenexperten<br />
zufolge wird die im Zuge der EU-Osterweiterung<br />
zu erwartende Steigerung des Wohlstands der<br />
Staaten Mittel- und Osteuropas deren Bedeutung<br />
als Absatzmarkt weiter erhöhen.<br />
Alternative: Innovative<br />
Organisationskonzepte im Inland<br />
E<strong>in</strong>e Möglichkeit für kle<strong>in</strong>e und mittlere Unternehmen<br />
der Branche, deren f<strong>in</strong>anzielle und personelle<br />
Ressourcen e<strong>in</strong> Auslandsengagement<br />
erschweren, ist die Optimierung und Steigerung<br />
der Leistung am heimischen Standort mittels<br />
<strong>in</strong>novativer Organisationskonzepte (bspw. über<br />
die E<strong>in</strong>führung von Gruppenarbeit und kont<strong>in</strong>uierlichen<br />
Verbesserungsprozessen oder die Dezentralisierung<br />
von Funktionen). Studien zeigen, dass<br />
hier durchaus noch Potenziale bestehen.<br />
Verbesserung der Innovationsfähigkeit<br />
Branchenexperten s<strong>in</strong>d sich e<strong>in</strong>ig, dass die Zukunft<br />
der (west-)europäischen und somit der<br />
deutschen Automobil- und Zulieferer<strong>in</strong>dustrie<br />
nicht im Kostenwettbewerb, sondern im Innovationswettbewerb<br />
liegt. Insbesondere die Entwick-<br />
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