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Abschnitt I: Industrie in Rheinland-Pfalz - Inmit

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<strong>Abschnitt</strong> II: Metallerzeugung und -erzeugnisse<br />

auf qualitativ höherwertige Stähle und den Wandel<br />

vom klassischen Werkstoff- zum Systemlieferanten<br />

und Dienstleister be<strong>in</strong>haltete. Gleichzeitig<br />

erfolgten e<strong>in</strong>e zunehmende <strong>in</strong>ternationale Verflechtung<br />

und e<strong>in</strong>e starke Konzentration auf wenige<br />

Standorte, <strong>in</strong>sbesondere <strong>in</strong> Nordrhe<strong>in</strong>-<br />

Westfalen, sodass der Standort Rhe<strong>in</strong>land-<strong>Pfalz</strong><br />

für die Stahl<strong>in</strong>dustrie <strong>in</strong> Deutschland eher untergeordnete<br />

Bedeutung hat.<br />

NE-Metall<strong>in</strong>dustrie, Schwerpunkt Alum<strong>in</strong>ium<br />

Die NE-Metallwirtschaft umfasst die Bereiche<br />

Leichtmetalle (z.B. Alum<strong>in</strong>ium) und Buntmetalle<br />

(z.B. Kupfer und Blei) sowie Edel- und Sondermetalle<br />

und liefert Vorprodukte aus Metallen und<br />

Metalllegierungen sowie Verb<strong>in</strong>dungen für Investitions-<br />

und Konsumgüter. Deutschland ist<br />

weltweit e<strong>in</strong>er der größten Hersteller und<br />

Verbraucher von NE-Metallerzeugnissen.<br />

Die bedeutendste Position <strong>in</strong>nerhalb der Teilbranche<br />

nehmen <strong>in</strong> Rhe<strong>in</strong>land-<strong>Pfalz</strong> die Alum<strong>in</strong>iumerzeuger<br />

e<strong>in</strong>. Sie erwirtschafteten im Jahr<br />

2005 nahezu 90% der Umsätze der NE-<br />

Metall<strong>in</strong>dustrie – auf Bundesebene betrug der<br />

entsprechende Anteil lediglich 41%. Die <strong>in</strong>ternationale<br />

Wettbewerbsfähigkeit und langfristigen<br />

Absatzchancen der Unternehmen der Alum<strong>in</strong>ium<strong>in</strong>dustrie<br />

hängen nach Ansicht von Branchenexperten<br />

wesentlich von der Bereitschaft zu Investitionen<br />

ab. So wird von den Unternehmen der<br />

Alum<strong>in</strong>ium<strong>in</strong>dustrie e<strong>in</strong> Großteil der Bruttoanlage<strong>in</strong>vestitionen<br />

seit Jahren <strong>in</strong> die anwendungsorientierte<br />

Forschung und Entwicklung <strong>in</strong>vestiert, um<br />

Werkstoffeigenschaften weiter zu verbessern,<br />

neue Produkte zu entwickeln und Prozesse zu<br />

optimieren. Nicht zuletzt aufgrund dieses Innovationspotenzials<br />

im Werkstoff Alum<strong>in</strong>ium schätzen<br />

Experten die weitere Entwicklung der Alum<strong>in</strong>ium<strong>in</strong>dustrie<br />

positiv e<strong>in</strong>. Auch der hohe Internationalisierungsgrad<br />

trägt zu den guten Entwicklungsperspektiven<br />

der Teilbranche bei.<br />

Stahl- und Metallverarbeitung<br />

Auch die Unternehmen der Stahl- und Metallverarbeitung<br />

erstellen Produkte, die als Zulieferungen<br />

<strong>in</strong> die Produktion nachgelagerter <strong>Industrie</strong>bereiche<br />

e<strong>in</strong>gehen. Bezüglich der Wirtschaftszweigsystematik<br />

s<strong>in</strong>d hier sowohl Unternehmen<br />

der Metallerzeugung und -bearbeitung als auch<br />

der Herstellung von Metallerzeugnissen vertreten.<br />

Die Branche ist stark mittelständisch geprägt,<br />

die Betriebe haben <strong>in</strong> der Regel e<strong>in</strong>e Größe<br />

von nicht mehr als 100 Mitarbeitern. Da e<strong>in</strong><br />

ger<strong>in</strong>ger Konzentrationsgrad herrscht, sehen sich<br />

die Stahl- und Metallverarbeiter e<strong>in</strong>er Situation<br />

gegenüber, die durch e<strong>in</strong>e sehr hohe Wettbewerbs<strong>in</strong>tensität<br />

gekennzeichnet ist. Darüber h<strong>in</strong>aus<br />

besteht durch die Material<strong>in</strong>tensität e<strong>in</strong>e<br />

hohe Abhängigkeit <strong>in</strong>sbesondere von den Stahlpreisen.<br />

Zwar ist der Internationalisierungsgrad im Vergleich<br />

zu anderen <strong>Industrie</strong>zweigen ger<strong>in</strong>g, doch<br />

ist die Teilbranche durch e<strong>in</strong>en hohen Spezialisierungsgrad<br />

und e<strong>in</strong>er Vielzahl von Nischenanbietern<br />

gekennzeichnet. E<strong>in</strong>e bedeutende Rolle<br />

spielen <strong>in</strong> diesem Kontext die produktbegleitenden<br />

Dienstleistungen, die im Jahr 2005 das<br />

stärkste Umsatzplus <strong>in</strong>nerhalb der Teilbranche<br />

verzeichnen konnten. Aufgrund der soliden Konjunktur<br />

der Teilbranche und der Abnehmerbranchen<br />

sehen Branchenvertreter die Stahl- und<br />

Metallverarbeitung auf e<strong>in</strong>em guten Weg, sofern<br />

das nach wie vor hohe Bestellvolumen seitens<br />

der Abnehmerbranchen ke<strong>in</strong>en Abschwung erfährt<br />

und es zu ke<strong>in</strong>em drastischen Anstieg der<br />

Rohstoffkosten kommt.<br />

Stahl- und Leichtmetallbau<br />

Die Herstellung von baunahen Produkten auf<br />

Stahl- und Alum<strong>in</strong>iumbasis für e<strong>in</strong> breites Spektrum<br />

von Anwendungen und Abnehmern – von<br />

kle<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>zelanfertigungen bis h<strong>in</strong> zu schweren<br />

Konstruktionen für <strong>Industrie</strong>anlagen – bildet das<br />

Kerngeschäft der Stahl- und Leichtmetallbauer.<br />

Die Nähe zum Bausektor bed<strong>in</strong>gt, dass die Teilbranche<br />

sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er schwierigen Situation bef<strong>in</strong>det.<br />

Wettbewerber aus den mittel- und osteuropäischen<br />

Staaten agieren bereits seit vielen Jahren<br />

<strong>in</strong>sbesondere bei Großaufträgen äußerst<br />

erfolgreich auf deutschen Märkten und verdrängen<br />

heimische Großanbieter vom Markt. Verschärft<br />

wird die Situation zusätzlich durch die oft<br />

unzureichende Umsatzrentabilität und die ger<strong>in</strong>ge<br />

Eigenkapitalausstattung der Unternehmen.<br />

Da die handwerklich geprägten Stahl- und<br />

Leichtmetallbauer nur e<strong>in</strong>en ger<strong>in</strong>gen Teil ihrer<br />

Produkte und Leistungen exportieren (Exportquote<br />

<strong>in</strong> Rhe<strong>in</strong>land-<strong>Pfalz</strong> 2005: 17%), s<strong>in</strong>d sie <strong>in</strong><br />

besonderem Maße auf e<strong>in</strong>e positive B<strong>in</strong>nenkonjunktur<br />

angewiesen. E<strong>in</strong>e Chance für lediglich am<br />

heimischen Markt tätige, zumeist kle<strong>in</strong>e Unternehmen,<br />

am Auslandsgeschäft zu partizipieren,<br />

ergibt sich als Subunternehmer für <strong>in</strong>ternational<br />

aktive Unternehmen im Rahmen von Großaufträgen.<br />

Kooperationen mit Großunternehmen s<strong>in</strong>d<br />

daher e<strong>in</strong> Ansatz für kle<strong>in</strong>e Unternehmen, Umsätze<br />

zu steigern und gleichzeitig e<strong>in</strong>e Erweiterung<br />

ihrer technischen und logistischen Kompetenzen<br />

zu erfahren.<br />

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