Abschnitt I: Industrie in Rheinland-Pfalz - Inmit

Abschnitt III: Luft- und Raumfahrt
Luftraums neue technische Lösungen. Um dieses
Wachstum bewältigen zu können, werden in
Zukunft neue Passagierflugzeuge mit größeren
Kapazitäten zur Beförderung einer größeren
Anzahl an Passagieren benötigt.
Die Entwicklung des Megaliners Airbus A380 ist
ein solches Großprojekt, das sowohl das Verkehrswachstum
als auch den Aspekt der Umweltschonung
berücksichtigt: Bis zu 800 Passagiere
sollen mit ihm zu wesentlich günstigeren
Kosten und mit einem deutlich geringeren
Verbrauch als bisher transportiert werden. Der
A380 kann somit vier kleinere Jets ersetzen und
trägt zur Entlastung der Situation im Luftraum
und zur Verringerung der Lärmbelastung bei. Der
Jungfernflug fand im April 2005 statt, die erste
Auslieferung und Inbetriebnahme ist für 2008
geplant.
Erhöhung des Sicherheitsstandards
Bereits heute haben Flugzeuge einen anerkannt
hohen Sicherheitsstandard. Diesen gilt es auch
im Sicherheitscheck der Passagiere herzustellen.
Angesichts der erwarteten Wachstumsraten steigen
auch die Anforderungen an die Aufrechterhaltung
der Sicherheit – sowohl im Zusammenhang
mit Unfällen als auch mit Terroranschlägen.
Strategische Ziele bleiben also die weitere Verbesserung
der aktiven und passiven Sicherheit,
des Schutzes vor Terroranschlägen sowie die
Reduzierung der Anzahl der Unfälle.
Passagierfreundlichkeit
In Verbindung mit Aspekten der Sicherheit stellen
Kunden Anforderungen an den Flugverkehr, die
es zu erfüllen gilt. So bestehen generell gesteigerte
Erwartungen in den Bereichen Pünktlichkeit
bei gleichzeitig verbesserter Verkehrsvernetzung.
Vor diesem Hintergrund haben sich zwei strategische
Ausrichtungen am Markt etabliert: eine
Hochpreis- sowie eine Niedrigpreisstrategie,
wobei es Fluggesellschaften gibt, die in beiden
Segmenten positioniert sind. Bei beiden Konzepten
gelten das Gebot der Freundlichkeit sowie ein
als adäquat empfundenes Preis-Leistungs–
verhältnis.
Sicherung des qualifizierten Nachwuchses
Vor dem Hintergrund des kontinuierlichen Rückgangs
der berufstätigen Altersgruppen (demographischer
Wandel) sind neue Ansätze im Personalmanagement
gefragt, um den Bedarf an
hoch qualifiziertem Personal in Industrie und
Wissenschaft zu decken bzw. das Interesse an
Studiengängen der Luft- und Raumfahrt zu steigern.
Hervorragend qualifizierter Nachwuchs ist
– wie in vielen anderen Bereichen auch – für
einen langfristig führenden Luft- und Raumfahrtstandort
unerlässlich.
Die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft
des Landes Rheinland-Pfalz hängt wesentlich
von leistungsfähigen Luftverkehrsverbindungen
zu bedeutenden europäischen Wirtschaftszentren
ab. Hierbei verfügt Rheinland-
Pfalz über gute Voraussetzungen. Die Nähe zu
den internationalen Flughäfen Frankfurt/Main,
Köln/Bonn oder Saarbrücken, Straßburg und
Luxemburg, der Verkehrsflughafen Frankfurt-
Hahn sowie die Regionalflughäfen Zweibrücken
und Siegerland haben in diesem Zusammenhang
eine zentrale Bedeutung.
Insbesondere der internationale Flughafen Frankfurt-Hahn
wird in den kommenden Jahren eine
weiter wachsende Bedeutung für Rheinland-Pfalz
haben. Die Entwicklung am Flughafen Frankfurt-
Hahn wird begünstigt durch die Kooperation mit
dem Flughafen Frankfurt, die Angebote von
Charter- und Linienflügen sowie den Möglichkeiten
im Luftfrachtverkehr. Neben der Ausweitung
des Flugbetriebes spielen der Flughafenausbau
selbst sowie die Verkehrserschließung eine bedeutende
Rolle für die wirtschaftliche Entwicklung
der Regionen Hunsrück, Mosel und Eifel. Es wird
somit eine großräumige Straßenverbindung zwischen
dem Rhein-Main-Gebiet sowie den belgischen
und niederländischen Wirtschaftszentren
geschaffen. Vor diesem Hintergrund ist der prognostizierte
Anstieg der Anzahl der Fluggäste in
Rheinland-Pfalz zu erklären. Die Szenarien bis
zum Jahr 2010 gehen im günstigsten Fall von
einem Anstieg der jährlichen Fluggastzahlen in
Rheinland-Pfalz auf bis zu 8 Millionen aus. Dies
entspricht einer mittleren jährlichen Steigerung
von ca. 32%.
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