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Abschnitt I: Industrie in Rheinland-Pfalz - Inmit

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<strong>Abschnitt</strong> III: Biotechnologie<br />

konstatiert e<strong>in</strong> leichtes Umsatzwachstum, e<strong>in</strong>e<br />

stark rückläufige Anzahl der Insolvenzen sowie<br />

e<strong>in</strong>e zunehmende Anzahl an Fusionen und<br />

Übernahmen, aus denen sich Unternehmen bilden,<br />

die über e<strong>in</strong>e ausreichende F<strong>in</strong>anzkraft im<br />

Wettbewerb verfügen. Damit e<strong>in</strong>her gehend hat<br />

sich die F<strong>in</strong>anzierungssituation wieder deutlich<br />

verbessert, die Biotech-Branche hat wieder Fahrt<br />

aufgenommen.<br />

Neugründungen und<br />

Unternehmens<strong>in</strong>solvenzen<br />

Der starke Rückgang der Unternehmens<strong>in</strong>solvenzen<br />

<strong>in</strong> der Biotechnologie deutet auf e<strong>in</strong> Ende<br />

der Krise <strong>in</strong> der Biotech-Branche h<strong>in</strong>. Nachdem<br />

der Höhepunkt der Insolvenzen im Jahr 2004<br />

erreicht worden war, wurden <strong>in</strong> Deutschland im<br />

Jahr 2005 <strong>in</strong>sgesamt 11 Unternehmen <strong>in</strong>solvent<br />

oder aufgelöst. Gleichzeitig nimmt das Gründungsgeschehen<br />

seit dem Höhepunkt mit 74<br />

Gründungen (Unternehmen der Kategorie I laut<br />

amtlicher Statistik) stetig ab. Im Jahr 2004 nahmen<br />

bundesweit noch 25 Biotech-Kernunter–<br />

nehmen ihre Tätigkeit auf. Per Saldo nimmt damit<br />

die Anzahl der Unternehmen <strong>in</strong> der Branche noch<br />

ab, allerd<strong>in</strong>gs verlangsamt sich der Rückgang.<br />

Fusionen und Übernahmen <strong>in</strong>nerhalb der Biotech-Branche<br />

Die Anzahl der Wirkstoffe sowohl <strong>in</strong> der biotechnologischen<br />

Medikamentenentwicklung als auch<br />

<strong>in</strong> der kl<strong>in</strong>ischen Entwicklung hat <strong>in</strong> den vergangenen<br />

Jahren deutlich zugenommen. Der hohe<br />

Bedarf großer Pharmahersteller an neuen Produkten<br />

und Technologien zeigt sich auch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

Reihe von Übernahmen kle<strong>in</strong>er Biotechnologieunternehmen<br />

durch große Pharmakonzerne zur<br />

Stärkung ihrer Wettbewerbsposition. Aus dem<br />

Biotechnologie-Report 2006 von Ernst & Young<br />

geht hervor, dass 2005 17 Fusionen und Übernahmen<br />

zu verzeichnen waren, nachdem es im<br />

Vorjahr nur vier waren.<br />

Verbesserte F<strong>in</strong>anzierungssituation<br />

Im Jahr 2005 flossen der deutschen Biotechnolgie-Branche<br />

ca. 500 Mio. EUR an Eigenkapital <strong>in</strong><br />

Form von Wagniskapital oder über die Börse zu.<br />

Das Vertrauen der Investoren <strong>in</strong> die Branche hat<br />

deutlich zugenommen, das Investitionsvolumen<br />

stieg gegenüber dem Vorjahr um durchschnittlich<br />

etwa 15% bis 20%, bei Wagnisf<strong>in</strong>anzierungen<br />

sogar um knapp 40%. Erstmals war die deutsche<br />

Biotech-Branche diejenige <strong>in</strong> Europa, <strong>in</strong> die das<br />

größte Volumen an Wagniskapital floss.<br />

Allerd<strong>in</strong>gs werden vorwiegend Unternehmen<br />

f<strong>in</strong>anziert, die marktreife oder zum<strong>in</strong>dest viel<br />

versprechende Produkt- oder Wirkstoffentwicklungen<br />

vorweisen können. Die Mehrheit wird es<br />

weiter schwer haben, Investoren zu f<strong>in</strong>den, <strong>in</strong>sbesondere<br />

<strong>in</strong> den frühen Phasen nach der Gründung.<br />

Zukunftsperspektiven für Unternehmen der Biotechnologie<br />

Rote Biotechnologie<br />

Nach wie vor ist die Wirtschaftskraft der Kernunternehmen<br />

der (roten) Biotechnologie nicht mit<br />

der etablierter <strong>Industrie</strong>zweige zu vergleichen.<br />

Als Querschnittsbranche strahlt sie aber <strong>in</strong> viele<br />

„traditionelle“ Wirtschaftszweige aus, die wesentlich<br />

von ihr profitieren.<br />

Im Kontext der übergeordneten Trends und<br />

Rahmenbed<strong>in</strong>gungen sieht sich gerade die rote<br />

Biotechnologie, der etwa vier von fünf Biotechnologieunternehmen<br />

zugerechnet werden können,<br />

guten Perspektiven gegenüber. Sie übernimmt<br />

e<strong>in</strong>e wichtige Funktion <strong>in</strong>sbesondere für die<br />

Pharmabranche: Auf Nachfrageseite nehmen im<br />

Zuge des steigenden Anteils älterer Menschen<br />

altersbed<strong>in</strong>gte Erkrankungen zu, die durch <strong>in</strong>novative<br />

Produkte behandelt werden. Dies sowie<br />

die hohe Anzahl von Erkrankungen, die mittels<br />

neuer biotechnologischer Verfahren erstmals<br />

erforscht bzw. therapiert werden können, stellen<br />

für die Branche e<strong>in</strong> hohes Potenzial für die Zukunft<br />

dar. Die gegenwärtige Ausgestaltung der<br />

rechtlichen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen begünstigt im<br />

Pharma-Bereich die Entwicklung <strong>in</strong>novativer<br />

Produkte mit therapeutischem Zusatznutzen, da<br />

diese nicht der Festbetragsregelung unterliegen.<br />

Dies kommt dem forschungs<strong>in</strong>tensiven Bereich<br />

der Biotechnologie zugute. Auch im Kontext e<strong>in</strong>er<br />

hohen Anzahl auslaufender Patente <strong>in</strong> den kommenden<br />

Jahren im Pharmabereich dürfte die<br />

Pharma<strong>in</strong>dustrie ihr Engagement im Bereich<br />

Biotechnologie weiter verstärken. Die meisten<br />

großen Pharmahersteller verfolgen bereits die<br />

Strategie der E<strong>in</strong>lizensierung. Um die zu e<strong>in</strong>em<br />

hohen Anteil fixen Kosten der eigenen FuE zu<br />

senken, ist die Pharma<strong>in</strong>dustrie daran <strong>in</strong>teressiert,<br />

Erfolg versprechende Forschungsprojekte<br />

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