Abschnitt I: Industrie in Rheinland-Pfalz - Inmit
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<strong>Abschnitt</strong> III: Luft- und Raumfahrt<br />
Mobilität zählt zu den Grundvoraussetzungen des<br />
wirtschaftlichen Wachstums moderner Gesellschaften.<br />
Die Volkswirtschaften <strong>in</strong> Europa profitieren<br />
entscheidend von Verkehrssystemen, mit<br />
denen Menschen und Güter jederzeit schnell und<br />
sicher an ihr Ziel gelangen. Deutschland ist<br />
schon heute das luftverkehrsreichste Land Europas.<br />
Weiteres Wachstum ist zu erwarten. Branchenkenner<br />
gehen von e<strong>in</strong>em durchschnittlichen<br />
Wachstum von 5% pro Jahr im weltweiten Flugverkehr<br />
bis 2015 aus, <strong>in</strong> den Jahren 2004 und<br />
2005 lag die Wachstumsrate <strong>in</strong> Deutschland<br />
sogar bei über 6% p.a. Dies erfordert neue Konzepte<br />
des Verkehrsmanagements mit Maßnahmen<br />
im Bereich Flugführung, oder Automatisierung<br />
und Unfallvermeidung.<br />
Schattenseite des zunehmenden Luftverkehrsaufkommens<br />
ist die steigende Lärm- und<br />
Schadstoffbelastung. Um die damit e<strong>in</strong>hergehenden<br />
Umweltbelastungen zu reduzieren, sollen<br />
Lärmemissionen weiter reduziert und Schadstoffemissionen<br />
gesenkt werden. Die Beantwortung<br />
sozioökonomischer Fragen der Umwelt- und<br />
Ressourcenschonung ist zentral, um e<strong>in</strong>e nachhaltige<br />
Entwicklung zu gewährleisten. Hier s<strong>in</strong>d<br />
bereits mittelfristige Tendenzen zu beobachten:<br />
So wurde der Treibstoffverbrauch der Lufthansa-<br />
Flotte von 1991 bis 2004 um knapp 32% gesenkt,<br />
bis 2012 wird e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>sparung von weiteren 8%-<br />
Punkten angestrebt.<br />
Sicherheit<br />
Auch fünf Jahre nach den Ereignissen des 11.<br />
September 2001 bleibt das Thema Sicherheit<br />
aktuell. Auf der e<strong>in</strong>en Seite s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>satzkräftige<br />
moderne Streitkräfte und e<strong>in</strong>e hoch entwickelte<br />
Luft- und Verteidigungs<strong>in</strong>dustrie Voraussetzungen<br />
für die Glaubwürdigkeit als Partner <strong>in</strong> <strong>in</strong>ternationalen<br />
Bündnissen. Die Kooperation mit<br />
Partnerländern verlangt e<strong>in</strong>e leistungsfähige<br />
eigenständige europäische Luft- und Raumfahrt<strong>in</strong>dustrie.<br />
Auf der anderen Seite ist e<strong>in</strong> künftiges Ziel, durch<br />
neue technologische Entwicklungen von Sicherheitssystemen<br />
für den Luftverkehr <strong>in</strong>novative<br />
Lösungsansätze zu verwirklichen, die den zukünftigen<br />
Anforderungen (wie z.B. zunehmendes<br />
Luftverkehrsaufkommen) Rechnung tragen und<br />
Unfälle reduzieren.<br />
Zukunftsperspektiven für Unternehmen der Luft- und Raumfahrt<strong>in</strong>dustrie<br />
Um die Chancen des Wachstums <strong>in</strong> der Luft- und<br />
Raumfahrt<strong>in</strong>dustrie nutzen zu können, s<strong>in</strong>d Aktivitäten<br />
auf vielen Ebenen nötig. Der künftige<br />
Schwerpunkt wird nach der erfolgreichen <strong>in</strong>dustriellen<br />
Umstrukturierung seit Mitte der 90er auf<br />
e<strong>in</strong>er weiteren Europäisierung der deutschen<br />
Aktivitäten liegen. Weitere Ansatzpunkte zur<br />
erfolgreichen Bewältigung zukünftiger Herausforderungen<br />
liegen <strong>in</strong> der Berücksichtigung der<br />
gesellschaftlichen Anforderungen, der <strong>in</strong>dustriellen<br />
Zielsetzungen, der gesetzlichen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />
und der wissenschaftlich-techno–<br />
logischen Möglichkeiten. Neue technologische<br />
Lösungsansätze müssen qualifiziert bewertet<br />
werden, um mit gezielten Forschungs- und Entwicklungsprojekten<br />
neuen Standards am Boden<br />
und <strong>in</strong> der Luft zum Durchbruch zu verhelfen.<br />
Ausbau der Ausgangsposition<br />
Im Kontext der Europäisierung der Luft- und<br />
Raumfahrt geht es darum, die Wettbewerbsfähigkeit<br />
der nationalen Standorte zu gewährleisten,<br />
diese zu stärken und hochwertige neue Arbeitsplätze<br />
zu schaffen. Die im Zuge der Konsolidierung<br />
erarbeitete günstige Ausgangsposition<br />
gilt es auszubauen. Vor dem H<strong>in</strong>tergrund des<br />
hohen <strong>in</strong>ternationalen Wettbewerbsdrucks stellt<br />
diese Aufgabe für Systemunternehmen und für<br />
die überwiegend national strukturierte, mittelständische<br />
Ausrüstungs- und Zuliefer<strong>in</strong>dustrie<br />
e<strong>in</strong>e große Herausforderung dar. E<strong>in</strong>e Möglichkeit,<br />
dieser zu begegnen, ist die Etablierung von<br />
unternehmensübergreifenden Entwicklungs-,<br />
Fertigungs- und Wartungskonzepten.<br />
Neuordnung des Luftverkehrssystems<br />
Innerhalb von Wirtschaft und Gesellschaft ist e<strong>in</strong><br />
starker Trend zu mehr <strong>in</strong>dividueller Mobilität zu<br />
verzeichnen. Diesen Trend kann die Luftverkehrs<strong>in</strong>dustrie<br />
auch für sich erfolgreich nutzen.<br />
Allerd<strong>in</strong>gs erfordert dies den Ausbau der Kapazitäten<br />
unter Berücksichtigung der Kundenanforderungen<br />
nach Sicherheit, Wirtschaftlichkeit, Passagierkomfort<br />
und Umweltschutz. Die Fluglärmbelastung<br />
im Flugnahbereich liegt gegenwärtig<br />
bei e<strong>in</strong>em Viertel der Werte von vor 30 Jahren.<br />
Weiterh<strong>in</strong> erfordern die absehbaren Kapazitätsgrenzen<br />
der Flughäfen und des europäischen<br />
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