Abschnitt I: Industrie in Rheinland-Pfalz - Inmit

Abschnitt II: Schmuck- und Edelsteinindustrie
Neue Zielgruppe Männer
Im Gegensatz zu Frauen orientierten sich Männer
beim Kauf von Schmuck bisher eher an funktionellen
Eigenschaften und weniger an Mode
und Trends, weshalb sie auch lediglich ca. ein
Drittel der Kunden ausmachen. Luxusuhren sind
allerdings die Ausnahmen: Hier achten sie (sowohl
früher als auch heute) stark auf Design. Der
Schmuck des Mannes beschränkte sich daher
bis jetzt auf wenige funktionelle Stücke wie die
Armbanduhr oder den Ehering. Seit jüngster Zeit
ist Herrenschmuck in verschiedensten Varianten
aber wieder im Kommen.
Unternehmen im Wettbewerb
Die Konkurrenz aus Niedriglohnländern ist für die
deutsche Schmuck- und Edelsteinindustrie zum
Teil übermächtig. Sehr stark betroffen ist die
deutsche Uhrenindustrie. Dort sind selbst die
bekanntesten deutschen Marken heute in ausländischer
Hand.
Stark gestiegen ist auch die Konkurrenz von
branchenfremden Verkäufern wie Kauf- und Warenhäusern,
Versandhandel, Discountern, Modegeschäften,
Onlineshops und Auktionshäusern.
Ihr Marktanteil wird auf über 45% geschätzt. Eine
wachsende Bedeutung kommt auch dem Home-
Shopping im TV zu. Der Wettbewerbsvorteil der
rheinland-pfälzischen Anbieter liegt in der Qualität
ihrer Produkte. In Idar-Oberstein sind hervorragend
qualifizierte Unternehmer und Mitarbeiter
tätig, die weltweit gefragt sind. Insbesondere bei
Produkten des hochpreisigen Marktsegments
sind solche qualitativen Voraussetzungen unabdingbar.
Weiterhin zählen Innovation und Kreativität zu
den größten Stärken der Anbieter aus Idar-
Oberstein. Die lange Tradition der Branche, einhergehend
mit der guten Ausbildungs- und Forschungsinfrastruktur,
führten zu einer hohen
Qualifikation der Mitarbeiter mit hohem Knowhow
und tiefen Marktkenntnissen. Langjährige
Zuverlässigkeit und guter Service ließen die
Kundenbeziehungen wachsen. Diese sollten
weiterhin gepflegt werden, um dem Preiswettbewerb
entweichen zu können, den die internationalen
Wettbewerber verschärfen. Kleine Unternehmen
sind zudem in der Lage, schnell und
flexibel auf Marktveränderungen zu reagieren.
Zukunftsperspektiven für Unternehmen der Schmuck- und Edelsteinindustrie
Um vor dem Hintergrund der zunehmenden internationalen
Konkurrenz, die sich durch ihre
hohen Investitionen in Präzisionsmaschinen
ständig verschärft, auch künftig erfolgreich zu
bleiben, können folgende strategische Ansatzpunkte
hilfreich sein:
Marktorientierte Unternehmensführung
Flexibilität am Markt
Internationalisierung
Qualifikation der Mitarbeiter
Qualität der Produkte; hohe Verarbeitungsqualität
Kreativität und Innovation
Die internationale Konkurrenz beherrscht (über
die Preisschiene) das Niedrigpreissegment und
zunehmend auch das mittlere Preissegment.
Aufgrund ihrer Kostenstruktur scheinen rheinland-pfälzische
Anbieter hier nicht erfolgreich
anbieten zu können. Vielmehr gilt es daher, mit
eigenen Stärken zu punkten und den Wettbewerb
auf anderen Gebieten zu suchen.
In diesem Kontext bietet die Positionierung im
Hochpreissegment für erstklassige Qualitäten
den rheinland-pfälzischen Unternehmen der
Schmuck- und Edelsteinindustrie eine sinnvolle
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