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Abschnitt I: Industrie in Rheinland-Pfalz - Inmit

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<strong>Abschnitt</strong> II: Papier-, Verlags- und Druckgewerbe<br />

Strukturwandel im Papier-, Verlags- und Druckgewerbe<br />

Marktveränderungen<br />

Nach mehreren unbefriedigend verlaufenen Jahren<br />

und e<strong>in</strong>er Erholung im Jahr 2005 stuft e<strong>in</strong><br />

Großteil der Unternehmen des Papier-, Verlagsund<br />

Druckgewerbes die Geschäftslage als gedämpft<br />

optimistisch e<strong>in</strong>. Dies ist unter anderem<br />

darauf zurückzuführen, dass vor allem Verlagsund<br />

Druckgewerbe stark <strong>in</strong>landsorientiert arbeiten<br />

und die deutsche B<strong>in</strong>nenkonjunktur zuletzt<br />

wieder durch leichtes Wachstum gekennzeichnet<br />

war. Positive E<strong>in</strong>flüsse kamen vor allem aus den<br />

moderat steigenden Werbeausgaben der Wirtschaft<br />

und dem stabilisierten Geschäft der Verlage.<br />

Die drei <strong>Industrie</strong>n s<strong>in</strong>d zudem sehr stark<br />

mite<strong>in</strong>ander verwoben, so dass sich e<strong>in</strong>e konjunkturelle<br />

Schwäche des e<strong>in</strong>en Gewerbes auf<br />

die beiden anderen direkt auswirkt. Dabei ist für<br />

die Papier erzeugende <strong>Industrie</strong> zu berücksichtigen,<br />

dass diese nur von den beiden anderen<br />

<strong>Industrie</strong>zweigen abhängig ist, wenn es sich um<br />

die Pr<strong>in</strong>tmedien handelt. Soweit es um die Hygiene-<br />

oder Spezialpapierherstellung geht, besteht<br />

ke<strong>in</strong>e Abhängigkeit, bei den Verpackungspapieren<br />

nur e<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>ge. Die folgenden Marktveränderungen<br />

haben e<strong>in</strong>en großen E<strong>in</strong>fluss auf<br />

die Geschäftslage der Unternehmen.<br />

Rückgang des Marktanteils für Pr<strong>in</strong>twerbung<br />

Im Bereich der Werbung haben die wieder gestiegenen<br />

Werbeausgaben der Wirtschaft das<br />

Papier-, Verlags- und Druckgewerbe positiv bee<strong>in</strong>flusst.<br />

Dennoch setzt sich <strong>in</strong>nerhalb der Werbung<br />

die abnehmende Bedeutung der Pr<strong>in</strong>twerbung<br />

fort. Direkt- und Onl<strong>in</strong>ewerbung haben ihren<br />

Marktanteil <strong>in</strong> den vergangenen Jahren weiter<br />

ausgebaut. Gedruckte Werbeträger und Werbemittel<br />

haben aber trotz wachsender Bedeutung<br />

audiovisueller und elektronischer Medien noch<br />

den weitaus größten Anteil am Werbemarkt.<br />

Dennoch spürt <strong>in</strong>sbesondere die deutsche Druck<strong>in</strong>dustrie<br />

e<strong>in</strong>en Rückgang von Pr<strong>in</strong>twerbung, da<br />

alle<strong>in</strong> 63% des Umsatzes der Druckerzeugnisse<br />

auf die Produktion von Werbeträgern und Werbemitteln<br />

entfallen. Das Verlagsgewerbe ist <strong>in</strong>sbesondere<br />

vom Rückgang der Anzeigene<strong>in</strong>nahmen<br />

betroffen. Der Anteil der Zeitungsbranche<br />

am gesamten Werbeaufkommen stagnierte zuletzt<br />

bei knapp e<strong>in</strong>em Viertel, im Jahr 2000 betrug<br />

er noch fast e<strong>in</strong> Drittel. Dabei ist die Entwicklung<br />

der Anzeigensparten unterschiedlich. Bed<strong>in</strong>gt<br />

durch die konjunkturelle Belebung des Arbeitsmarkts<br />

haben die Stellenanzeigen deutlich<br />

zugelegt, während etwa Immobilien- oder Kfz-<br />

Anzeigen starke Rückgänge zu verzeichnen haben,<br />

diese auf die zunehmende Veröffentlichung<br />

der Anzeigen im Internet zurückzuführen s<strong>in</strong>d.<br />

Strukturwandel bei Zeitungs- und Zeitschriftenverlagen<br />

Wesentliche Gründe für die weiter leicht rückläufige<br />

Auflagenentwicklung der Zeitungen s<strong>in</strong>d der<br />

fehlende Lesernachwuchs sowie die gestiegene<br />

Bedeutung der Onl<strong>in</strong>edienste. Die Verlage stehen<br />

zudem <strong>in</strong>folge der nicht sofort Gew<strong>in</strong>n br<strong>in</strong>genden<br />

Investitionen <strong>in</strong> neue Geschäftsfelder vor<br />

dem Problem, dass ihnen zum e<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>e Konsolidierung<br />

gel<strong>in</strong>gen muss und sie zum anderen<br />

neue Entwicklungen bei Onl<strong>in</strong>emedien und Multimedia<br />

nicht verpassen dürfen. Diese wiederum<br />

erfordern aber größere Investitionsanstrengungen.<br />

Der Umsatzanteil des Internets am Verlagsgeschäft<br />

soll nach Expertenme<strong>in</strong>ung bis 2009<br />

von derzeit rund 5% auf über 11% steigen.<br />

Im Zeitschriftenmarkt entwickeln sich die e<strong>in</strong>zelnen<br />

Segmente sehr unterschiedlich: Die großen<br />

Verlage haben ihr Auslandsengagement deutlich<br />

ausgebaut und s<strong>in</strong>d daher unabhängiger vom<br />

deutschen Markt geworden. Die Probleme der<br />

kle<strong>in</strong>en Verlage h<strong>in</strong>gegen werden trotz Konsolidierungsprozess<br />

weiter anhalten. Besonders die<br />

Fachverlage s<strong>in</strong>d stark konjunkturabhängig. Die<br />

Konzentrationstendenz und Internationalisierung<br />

werden demnach weiter anhalten.<br />

E<strong>in</strong>fluss von Multimedia und Internet<br />

Trotz fortschreitender Substitution des Papiers<br />

durch die elektronische Datenspeicherung im<br />

Büro, aber auch immer mehr Veröffentlichungen<br />

der Pr<strong>in</strong>tmedien im Internet sowie auf Datenträgern,<br />

ist die Bedeutung von Papier nicht zurückgegangen.<br />

Der jährliche Papierverbrauch <strong>in</strong><br />

Deutschland ist zuletzt stabil geblieben, der<br />

weltweite Papierverbrauch soll bis 2010 sogar mit<br />

bis zu 3% jährlich steigen. Spezialpapiere, wie<br />

z.B. Papier, Pappe und Kartonagen zu Verpackungszwecken<br />

oder Hygiene-Papiere verzeich-<br />

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