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Abschnitt I: Industrie in Rheinland-Pfalz - Inmit

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<strong>Abschnitt</strong> I: <strong>Industrie</strong> <strong>in</strong> Rhe<strong>in</strong>land-<strong>Pfalz</strong><br />

neuer bzw. die Sicherung bestehender Märkte im<br />

Blick. Kostenbed<strong>in</strong>gte Produktionsverlagerungen<br />

spielen dagegen e<strong>in</strong>e untergeordnete Rolle,<br />

wenngleich gerade auch mittelständische Unternehmen<br />

des Verarbeitenden Gewerbes über<br />

Direkt<strong>in</strong>vestitionen von günstigen Bezugsquellen<br />

und Lohnkostenvorteilen am Auslandsstandort<br />

profitieren wollen.<br />

Effekte von Direkt<strong>in</strong>vestitionen auf dem heimischen<br />

Arbeitsmarkt s<strong>in</strong>d folglich ebenfalls eher<br />

positiver Natur. So gaben <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Unternehmensbefragung<br />

von IKB und KfW 60% der Unternehmen<br />

an, dass durch ihre Direkt<strong>in</strong>vestitionen<br />

Arbeitsplätze <strong>in</strong> Deutschland gesichert oder<br />

geschaffen würden. Lediglich 21% der Unternehmen<br />

hat <strong>in</strong>folge der Direkt<strong>in</strong>vestitionen Arbeitsplätze<br />

abgebaut, die restlichen 19% sahen<br />

ke<strong>in</strong>e Effekte auf den Personalbestand im Inland.<br />

Bedeutung von Importen<br />

für den <strong>in</strong>dustriellen Mittelstand<br />

Chancen für mittelständische Unternehmen aus<br />

der Globalisierung ergeben sich nicht nur <strong>in</strong> Form<br />

von Export oder Direkt<strong>in</strong>vestitionen, sondern<br />

auch über Importe. Diese können von Zulieferunternehmen<br />

oder von eigenen Betriebsstätten im<br />

Ausland bezogen werden. Insbesondere im mittelständischen<br />

Verarbeitenden Gewerbe werden<br />

Importgüter als Vorleistungen <strong>in</strong> den Produktionsprozess<br />

<strong>in</strong>tegriert, um Kostene<strong>in</strong>sparungen<br />

realisieren zu können (Global Sourc<strong>in</strong>g). Auch<br />

hier steigt die Nutzung von Importen als Vorleistung<br />

mit der Größe des Unternehmens. So nutzen<br />

vier Fünftel der mittelständischen <strong>Industrie</strong>unternehmen<br />

mit mehr als 50 Beschäftigten, aber<br />

nur gut e<strong>in</strong> Drittel mit 1-5 Beschäftigten die im<br />

Ausland erbrachte Vorleistung für die eigene<br />

Leistungserstellung.<br />

Blick <strong>in</strong> die Zukunft<br />

Es ist zu erwarten, dass die Globalisierung weiter<br />

voran schreiten wird. Weitere Innovationen <strong>in</strong> der<br />

Informations- und Kommunikationstechnologie<br />

werden Markte<strong>in</strong>trittsbarrieren für Güter und<br />

Dienstleistungen im Ausland weiter reduzieren.<br />

Zusammen mit der Integration von Schwellenländern<br />

<strong>in</strong> die Weltwirtschaft wird dies zu stärkeren<br />

Aktivitäten ausländischer Anbieter auf dem deutschen<br />

Markt führen. E<strong>in</strong>e für hiesige Unternehmer<br />

adäquate Strategie ist, sich permanent neue<br />

Märkte zu erschließen und <strong>in</strong>novative Produkte<br />

und Dienstleistungen zu entwickeln, um Risiken<br />

der Globalisierung vermeiden und Chancen nutzen<br />

zu können.<br />

Literatur zum Thema:<br />

Deutsche <strong>Industrie</strong>bank; KfW Bankengruppe:<br />

Studie zu den Auslandsaktivitäten deutscher<br />

Unternehmen: Beschäftigungseffekte und Folgen<br />

für den Standort Deutschland. Frankfurt am Ma<strong>in</strong><br />

2004.<br />

KfW Bankengruppe: Die Globalisierung des Mittelstandes:<br />

Chancen und Risiken. Frankfurt am<br />

Ma<strong>in</strong> 2006.<br />

KfW Bankengruppe (Hrsg.): Mittelstand und EU-<br />

Osterweiterung. In: Mittelstandsmonitor 2005:<br />

Den Aufschwung schaffen – B<strong>in</strong>nenkonjunktur<br />

und Wettbewerbsfähigkeit stärken, S. 111-145.<br />

Frankfurt am Ma<strong>in</strong> 2005.<br />

Im Fokus: <strong>Industrie</strong>lle Cluster <strong>in</strong> Rhe<strong>in</strong>land-<strong>Pfalz</strong> – Chancen und Risiken<br />

<strong>Industrie</strong>lle Cluster<br />

Unter e<strong>in</strong>em <strong>in</strong>dustriellen Cluster wird die räumliche<br />

Konzentration von Unternehmen verstanden,<br />

deren Kern produzierende Unternehmen bilden.<br />

Allerd<strong>in</strong>gs handelt es sich nicht bei jeder regionalen<br />

Ansammlung von Unternehmen um e<strong>in</strong>en<br />

Cluster. Notwendig ist zusätzlich die geme<strong>in</strong>same<br />

wirtschaftliche Spezialisierung dieser Unternehmen.<br />

Ausdruck dieser Spezialisierung kann<br />

die Zugehörigkeit zu e<strong>in</strong>er Branche, das Besetzen<br />

e<strong>in</strong>zelner Elemente entlang e<strong>in</strong>er geme<strong>in</strong>samen<br />

Wertschöpfungskette, die geme<strong>in</strong>same Nutzung<br />

e<strong>in</strong>er Technologie oder e<strong>in</strong>es Marktes se<strong>in</strong>.<br />

Cluster-Unternehmen unterhalten enge netzwerkartige<br />

Beziehungen sowohl <strong>in</strong> Form von Leistungsaustausch<br />

als auch <strong>in</strong> der geme<strong>in</strong>samen<br />

Nutzung von Ressourcen (Infrastruktur, Forschung,<br />

Ausbildung, Netzwerke, Information,<br />

Zuliefernetze). Im H<strong>in</strong>blick auf ihre Bedeutung für<br />

regionale Innovationsprozesse f<strong>in</strong>den <strong>in</strong>sbesondere<br />

Forschungs-, Entwicklungs- und Bildungse<strong>in</strong>richtungen<br />

<strong>in</strong> zunehmendem Maß Berücksichtigung<br />

als wichtige unterstützende Akteure e<strong>in</strong>es<br />

Clusters. In solch e<strong>in</strong>em spezialisierten Standortverbund<br />

erleichtert und begünstigt räumliche<br />

Nähe die Bildung formeller und <strong>in</strong>formeller Netz-<br />

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