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Abschnitt I: Industrie in Rheinland-Pfalz - Inmit

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<strong>Abschnitt</strong> II: Gummi- und Kunststoffverarbeitung<br />

und Kunststoffverarbeiter weitergegeben werden.<br />

Es ist zu vermuten, dass sich dieses Machtgefälle<br />

aufgrund von Zusammenschlüssen der Rohstofflieferanten<br />

und der damit verbundenen Stärkung<br />

der Marktmacht <strong>in</strong> Zukunft noch verstärken<br />

wird. Ähnlich stellt sich die Situation bei den<br />

Energiekosten dar, wo ebenfalls steigende Preise<br />

und e<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>ge Verhandlungsmacht festzustellen<br />

s<strong>in</strong>d.<br />

Auf der Absatzseite können die Gummi- und<br />

Kunststoffverarbeiter die drastischen Erhöhungen<br />

der Rohöl- und Rohstoffpreise der vergangenen<br />

beiden Jahre meist nicht oder nur zum Teil weitergeben.<br />

Denn auch auf Abnehmerseite, z.B. <strong>in</strong><br />

der Automobil<strong>in</strong>dustrie, ist e<strong>in</strong>e starke Konzentration<br />

mit der damit e<strong>in</strong>hergehenden Marktmacht<br />

zu beobachten. So gerät die Gummi- und Kunststoff<strong>in</strong>dustrie<br />

von zwei Seiten unter Druck. Innovative<br />

Ideen und Lösungen s<strong>in</strong>d hier gefragt, um<br />

weiterh<strong>in</strong> am Markt bestehen zu können.<br />

Internationalisierung der Gummi- und Kunststoffhersteller<br />

Die Restrukturierung der Gummi und Kunststoff<br />

erzeugenden <strong>Industrie</strong> ist <strong>in</strong> vollem Gange und<br />

verläuft mit großer Dynamik. Regionale Märkte<br />

verlieren im Rahmen der Globalisierung vermehrt<br />

an Bedeutung. Getrieben durch den kräftigen<br />

Bevölkerungsanstieg und die dadurch stark steigende<br />

Nachfrage, rücken asiatische Märkte <strong>in</strong><br />

das Zentrum der Aktivitäten. Neu<strong>in</strong>vestitionen der<br />

Hersteller f<strong>in</strong>den vor allem <strong>in</strong> diesen Regionen<br />

statt. Insgesamt lag die Exportquote der Kunststoff<br />

verarbeitenden <strong>Industrie</strong> im Jahr 2005 bei<br />

35,3% und <strong>in</strong> der Gummi verarbeitenden <strong>Industrie</strong><br />

bei 41,6%. Fast drei Fünftel des Exports geht<br />

<strong>in</strong> die Länder der Eurozone.<br />

Veränderungen <strong>in</strong> den Abnehmer<strong>in</strong>dustrien<br />

Nicht nur bei den Rohstoffproduzenten f<strong>in</strong>det e<strong>in</strong><br />

tief greifender Wandel statt. Die von den Gummiund<br />

Kunststoffherstellern produzierten Waren<br />

s<strong>in</strong>d überwiegend den Vorleistungsgütern zuzurechnen.<br />

Die wichtigsten Abnehmer stammen<br />

aus der Automobil- und Elektro<strong>in</strong>dustrie, dem<br />

Masch<strong>in</strong>enbau und der Bauwirtschaft. Die Umstrukturierung<br />

der Abnehmer<strong>in</strong>dustrien lässt sich<br />

anhand der Schlagworte Globalisierung, Konzentration<br />

auf Kernkompetenzen, Innovation und<br />

E-Bus<strong>in</strong>ess charakterisieren. Diese Veränderungen<br />

haben Auswirkungen auf das Anforderungsprofil<br />

der Abnehmer gegenüber den Gummi- und<br />

Kunststoffverarbeitern.<br />

Unternehmen im Wettbewerb<br />

Optimierung von Prozessen und Kosten<br />

Die Gummi- und Kunststoffverarbeiter reagieren<br />

auf die Rentabilitäts- und Kostenprobleme mit<br />

Mengenwachstum, Steigerung des Veredelungsgrades,<br />

E<strong>in</strong>satz verbesserter Technologien und<br />

e<strong>in</strong>er Optimierung des Rohstoffe<strong>in</strong>satzes. Insgesamt<br />

herrscht <strong>in</strong> der Branche also e<strong>in</strong>e Konzentration<br />

auf technische und technologische Verbesserung<br />

vor. Vermehrt ist das Bemühen spürbar,<br />

Unternehmensstrukturen „schlank“ und kostengünstig<br />

zu gestalten und betriebliche Kenndaten<br />

wie Durchlaufzeiten, Lagerbestände, Lieferzeiten<br />

oder Term<strong>in</strong>treue durch Optimierung der<br />

Produktionsprozesse zu verbessern. Auch die<br />

elektronischen Medien rücken <strong>in</strong> das Blickfeld<br />

von Gummi- und Kunststoffverarbeitern. Viele<br />

Unternehmen nutzen bereits das Internet für<br />

Geschäftsabschlüsse. Vorteile werden vor allem<br />

auf der Beschaffungsseite erwartet und bereits <strong>in</strong><br />

zunehmendem Maße realisiert.<br />

Wachstumsstütze Auslandsgeschäft<br />

Die stetig steigende Exportquote ist e<strong>in</strong> Zeichen<br />

dafür, dass die überwiegend mittelständischen<br />

Unternehmen zunehmend ihre Chancen auf <strong>in</strong>ternationalen<br />

Märkten wahrnehmen. Um ihre<br />

Aufträge zu sichern, folgen Zulieferbetriebe den<br />

Produktionsverlagerungen ihrer Kunden und<br />

bauen selbst Produktionsstätten im Ausland auf.<br />

Notwendig wird dies <strong>in</strong>sbesondere bei Abnehmern<br />

der Automobil<strong>in</strong>dustrie, die „just <strong>in</strong> sequence“-Lieferungen<br />

fordern. Aber auch die Öffnung<br />

der osteuropäischen Länder motiviert die Kunststoffverarbeiter<br />

zur Direkt<strong>in</strong>vestition, um dem<br />

wachsenden Druck von Anbietern aus diesen<br />

Ländern kostenseitig Paroli bieten zu können.<br />

Fachkräftemangel<br />

Die jährliche Konjunkturbefragung des Gesamtverbands<br />

Kunststoffverarbeitende <strong>Industrie</strong> stellt<br />

im Jahr 2006 e<strong>in</strong>en erheblichen Mangel an qualifizierten<br />

technischen Kräften fest. Zwar hat sich<br />

der Anteil der Unternehmen reduziert, die bei den<br />

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