Abschnitt I: Industrie in Rheinland-Pfalz - Inmit

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Abschnitt I: Industrie in Rheinland-Pfalz ABSCHNITT I: INDUSTRIE IN RHEINLAND-PFALZ 9
Abschnitt I: Industrie in Rheinland-Pfalz Gesamtwirtschaftliche Entwicklung Wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland und Rheinland-Pfalz Die konjunkturelle Entwicklung in Deutschland und in Rheinland-Pfalz im 10-Jahreszeitraum von 1996 bis 2005 war durch unterschiedliche Tendenzen gekennzeichnet: Zunächst erfolgte in der zweiten Hälfte der Neunzigerjahre ein konjunktureller Aufschwung der Wirtschaft in Deutschland und Rheinland-Pfalz, der von überwiegend günstigen weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen getragen wurde und Anfang des Jahres 2000 seinen Höhepunkt erreichte. Zwar konnte in diesem Jahr noch eine deutliche Zuwachsrate des Bruttoinlandsprodukts (BIP) erzielt werden (+3,2% in Deutschland, +2,8% in Rheinland-Pfalz im Vergleich zum Vorjahr), doch verlangsamte sich das Wachstumstempo im Verlauf des Jahres parallel zur Weltkonjunktur und beeinflusst durch die gedämpfte Binnennachfrage erheblich. Im Jahr 2001 setzte sich die Schwäche der Konjunktur fort. Die Zuwachsrate des BIP in Deutschland sank auf nur noch +1,2%, in Rheinland-Pfalz war im Vergleich zum Vorjahr gar ein Rückgang um -1,2% zu verzeichnen. Eine erste, vorsichtige konjunkturelle Belebung auf der Basis von starken internationalen Impulsen der Wirtschaftspolitik vieler Staaten war im ersten Halbjahr 2002 zu verzeichnen. Diese erwies sich allerdings als nicht nachhaltig; das Weltwirtschaftsklima kühlte im zweiten Halbjahr wieder deutlich ab; gleichzeitig erfuhr der Euro im Vergleich zum US-Dollar in der zweiten Hälfte des Jahres eine kräftige Aufwertung. So nahm das BIP im Vergleich zum Vorjahr in Deutschland lediglich um 0,1% und in Rheinland-Pfalz überdurchschnittlich stark um 1% zu. Ungünstige außenwirtschaftliche Bedingungen, die schwache Binnenkonjunktur sowie der nahezu stagnierende private Konsum beeinflussten die Wirtschaft zunächst auch im Jahr 2003 negativ. Ab der Jahresmitte gab es allerdings Anzeichen für eine Besserung der Konjunktur: Weltweit verbesserten sich Geschäfts- und Konsumklima, und auch die Aktienkurse stiegen nach langem und starkem Rückgang wieder an. Die konjunkturelle Erholung verlief dabei allerdings uneinheitlich: So waren die USA sowie der asiatische Raum Vorreiter, während die wirtschaftliche Expansion in Deutschland wie in der gesamten Europäischen Union vergleichsweise moderat ausfiel. Dennoch weiteten die deutschen und rheinland-pfälzischen Unternehmen ihre Investitionen aus und die Industrieproduktion nahm leicht zu. So positiv die Impulse aus dem Ausland waren, so schwach blieben allerdings Beschäftigung und privater Konsum. Aufgrund der Schwächephase der ersten Jahreshälfte entwickelte sich das BIP in Deutschland negativ (-0,2% im Vergleich zum Vorjahr) und stagnierte in Rheinland- Pfalz. Das Jahr 2004 war zunächst durch eine weitere Konsolidierung gekennzeichnet, die allerdings mit einem geringen Tempo einher ging und wesentlich durch die dynamische Außenwirtschaft getragen wurde. Wiederum expandierten die USA und die Schwellenländer stark, im Euroraum wuchs die Wirtschaft nach wie vor mit geringem Tempo. Dennoch entwickelten sich die Auftragseingänge in der Industrie sowie die Produktion im Produzierenden Gewerbe positiv. Das BIP nahm in Deutschland im Vergleich zum Vorjahr um 1,6% zu (Rheinland-Pfalz: +1,9%). Im Mittelstand profitierten zunächst insbesondere die vergleichsweise stark international engagierten Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes und des Großhandels, wohingegen Einzelhandel, Bau und Dienstleistung durch die binnenwirtschaftliche Schwäche gehemmt blieben. Auch die Arbeitsmarktsituation entspannte sich nicht wesentlich, und der starke Anstieg der Ölpreise wirkte sich gerade auf den privaten Verbrauch negativ aus. Dies sowie eine langsamere Entwicklung auf dem Weltmarkt und eine Aufwertung des Euro führten dazu, dass sich die deutsche Wirtschaft im Verlauf des Jahres 2004 und Anfang des Jahres 2005 erneut auf eine konjunkturelle Schwächephase zu bewegte. Die Impulse aus dem Ausland in Form einer Zunahme der Produktion sowie einer weiteren Expansion der Weltwirtschaft übertrugen sich nur bedingt auf die Binnenwirtschaft: Wachstumszentren waren erneut die USA und China sowie die Schwellenländer, nach wie vor verhalten entwickelte sich die Wirtschaft in Großbritannien und im Euroraum. Posi- 10
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