Abschnitt I: Industrie in Rheinland-Pfalz - Inmit
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<strong>Abschnitt</strong> III: Neue Werkstoffe / Oberflächentechnik<br />
Oberflächen- und Werkstofftechnologie aus Rhe<strong>in</strong>land-<strong>Pfalz</strong><br />
Werkstoff- und Oberflächentechnologie gehören<br />
zu den wichtigen Schlüsseltechnologien unserer<br />
Zeit, Oberflächen- und Dünnschichttechnologien<br />
haben Querschnittscharakter mit hohem Innovationspotenzial.<br />
E<strong>in</strong>e Vielzahl von Anwendungsbereichen<br />
wie Masch<strong>in</strong>enbau, Optik, Mediz<strong>in</strong>technik<br />
und auch Informationstechnologie unterstreichen<br />
diesen Charakter. Vor allem kle<strong>in</strong>e und mittlere<br />
Unternehmen s<strong>in</strong>d im Bereich der praktischen<br />
Anwendung von moderner Oberflächentechnologie<br />
gut positioniert.<br />
Das Verständnis über Werkstoffe, deren Eigenschaften,<br />
Möglichkeiten, Beständigkeit und Herstellbarkeit<br />
ist e<strong>in</strong> Schlüssel zu leistungsfähigen<br />
Wirtschaften. Ohne Halbleiterwerkstoffe gäbe es<br />
ke<strong>in</strong>e künstliche Intelligenz, ohne Polymerwerkstoffe<br />
ke<strong>in</strong>e umfassende Versorgung mit<br />
Gebrauchsgütern, Kleidung oder Isolationsstoffen.<br />
Metallische Werkstoffe s<strong>in</strong>d die Voraussetzung<br />
zur Herstellung von temperaturbeständigen<br />
hochfesten Masch<strong>in</strong>en, Motoren oder Mechaniken.<br />
M<strong>in</strong>eralische Werkstoffe und Keramiken<br />
werden beim Bauen und bei feuerfesten Systemen<br />
e<strong>in</strong>gesetzt. Verbundwerkstoffe spielen e<strong>in</strong>e<br />
große Rolle bei der Gewichtsreduzierung im<br />
Leichtbau für die Automobil-, Luftfahrt- und Masch<strong>in</strong>enbau<strong>in</strong>dustrie.<br />
Bereits diese Auflistung der<br />
werkstoffbezogenen Funktionen und Anwendungen<br />
verdeutlicht die zentrale Rolle der Werkstofftechnik<br />
für die moderne <strong>Industrie</strong>gesellschaft.<br />
Viele denkbare neue Produkte und Prozesse<br />
s<strong>in</strong>d für ihre Verwirklichung auf neue Werkstoffe<br />
angewiesen.<br />
Bei der Materialforschung und Werkstofftechnik<br />
handelt es sich um <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>äre Fachrichtungen,<br />
auf deren Grundlagen fast alle Hochtechnologiebereiche<br />
basieren. Dabei sollen bestehende<br />
Werkstoffe durch Forschung optimiert und Werkstoffe<br />
für neue Anwendungsfelder entwickelt<br />
werden.<br />
Erhalt und Ausbau der Innovationsfähigkeit s<strong>in</strong>d<br />
wichtige Zukunftsaufgaben für Rhe<strong>in</strong>land-<strong>Pfalz</strong>,<br />
um Chancen der Globalisierung nutzen zu können.<br />
So wurden gerade auf dem Gebiet moderner<br />
Oberflächen- und Schichttechnik <strong>in</strong> den vergangenen<br />
Jahren e<strong>in</strong>e Reihe von Initiativen <strong>in</strong><br />
Gang gesetzt, die viele <strong>Industrie</strong>zweige betreffen.<br />
Beispielhaft sei an dieser Stelle die Keramik als<br />
„klassische“ <strong>Industrie</strong>branche genannt, deren<br />
Struktur sich durch die Etablierung neuer Werkstoffe<br />
bereits spürbar verändert hat.<br />
Ziel der Initiativen ist es, die Bereitstellung und<br />
Umsetzung wissenschaftlicher Erkenntnisse zu<br />
fördern und vor allem die mittelständischen Unternehmen<br />
bei der Entwicklung neuer Produkte,<br />
Verfahren und Dienstleistungen zu unterstützen.<br />
Um dieses Ziel zu erreichen, verfügt Rhe<strong>in</strong>land-<br />
<strong>Pfalz</strong> – neben verschiedenen Förderprogrammen<br />
– über e<strong>in</strong>e umfangreiche Infrastruktur an Forschungse<strong>in</strong>-richtungen,<br />
die zum Teil <strong>in</strong> den vergangenen<br />
Jahren speziell für die Werkstoff- und<br />
Oberflächentechnik geschaffen wurden. Genannt<br />
seien hier stellvertretend das Institut für Oberflächen-<br />
und Schichtanalytik an der Universität Kaiserslautern,<br />
das Institut für m<strong>in</strong>eralische und<br />
metallische Werkstoffe <strong>in</strong> Idar-Oberste<strong>in</strong> und das<br />
Institut für Mikrotechnik <strong>in</strong> Ma<strong>in</strong>z. Daneben zählen<br />
das Max-Planck-Institut für Polymerforschung<br />
<strong>in</strong> Ma<strong>in</strong>z, der Forschungs- und Entwicklungsschwerpunkt<br />
Materialwissenschaften an der Universität<br />
Kaiserslautern sowie das fächerübergreifende<br />
Materialwissenschaftliche Forschungszentrum<br />
der Universität Ma<strong>in</strong>z zu den national und<br />
<strong>in</strong>ternational etablierten Wissenschaftse<strong>in</strong>richtungen<br />
des Landes auf dem Gebiet der Werkstoff-<br />
und Oberflächentechnik.<br />
Das Land Rhe<strong>in</strong>land-<strong>Pfalz</strong> hat der zunehmenden<br />
Bedeutung der Oberflächentechnologie mit der<br />
Gründung des TZO-Technologiezentrums für<br />
Oberflächentechnik Rhe<strong>in</strong>breitbach GmbH Rechung<br />
getragen. Die TZO GmbH ist e<strong>in</strong> Unternehmen<br />
für Anwender und Existenzgründer im<br />
Bereich der Dünnschicht-Technologien. Die<br />
Plasma-Beschichtung f<strong>in</strong>det als Querschnittstechnologie<br />
ihre Anwendung <strong>in</strong> allen zukunftsträchtigen<br />
Schlüsseltechnologien wie Ferti–<br />
gungs-, Verkehrs-, Energie-, Mediz<strong>in</strong>- und Informationstechnik.<br />
Zweck des Unternehmens ist es,<br />
durch E<strong>in</strong>satz moderner Oberflächentechnik<br />
Entwicklungsprojekte mit Partnern aus <strong>Industrie</strong><br />
und Forschung durchzuführen, das technologische<br />
Know-how <strong>in</strong> mittelständische Unternehmen<br />
zu transferieren und <strong>in</strong> diesem Technologiebereich<br />
tätige junge Unternehmen anzusiedeln.<br />
Der bundesländerübergreifend agierende Vere<strong>in</strong><br />
„Materials Valley Rhe<strong>in</strong>-Ma<strong>in</strong>“ hat sich zum Ziel<br />
gesetzt die Region Rhe<strong>in</strong>-Ma<strong>in</strong> als Hightech-<br />
Standort für Materialforschung und Werkstofftechnolgie<br />
zu profilieren. Dies umfasst den Aus-<br />
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