Abschnitt I: Industrie in Rheinland-Pfalz - Inmit

Abschnitt II: Papier-, Verlags- und Druckgewerbe
lauf, der zwangsläufig zu einer Konzentration in
der Branche führt.
Eine große Herausforderung ist die Anwerbung
von Nachwuchskräften. Obwohl in Rheinland-
Pfalz eine sehr gute Aus- und Weiterbildungsinfrastruktur
für das Papier-, Verlags- und Druckgewerbe
besteht und auch hohe Löhne gezahlt
werden, gelingt es der Branche schon seit geraumer
Zeit nicht, genügend Arbeitnehmer und
Auszubildende zu finden. In der rheinlandpfälzischen
Papierindustrie konnten im Ausbildungsjahr
2006/07 rund 21% der Ausbildungsplätze
für Papiertechnologen nicht besetzt werden.
Stärken des rheinland-pfälzischen Papiergewerbes
Stärken sehen Branchenbeobachter in der hohen
Flexibilität der Unternehmen, d. h. in der schnellen
Reaktionsfähigkeit, Liefertreue und Liefergeschwindigkeit.
Diese ist vor allem durch die Betriebsgrößenstruktur
bedingt. Darüber hinaus
bestehen über lange Jahre hinweg enge Kundenund
Lieferantenbeziehungen. Von diesem Netzwerk
profitieren die rheinland-pfälzischen Papierunternehmen.
Eine weitere Stärke ist ihr hoher
Spezialisierungsgrad, der allerdings bei Veränderungen
der Nachfragerpräferenzen ein rechtzeitiges
Umstellen auf neue Produkte erfordert.
Ein weiterer Vorteil der rheinland-pfälzischen
Papierindustrie liegt in der guten Infrastruktur.
Diese ist auch der Grund dafür, dass seit dem
Jahr 2002 in Wörth eine der größten Papiermaschinen
der Welt im Einsatz ist. Dies zeigt, dass
Rheinland-Pfalz auch bei Massenpapieren ein
sehr guter Standort sein kann.
Zukunftsperspektiven für Unternehmen des Papier-, Verlags- und
Druckgewerbes
Bei einer IKB-Untersuchung des Druckgewerbes
fällt auf, dass unter den zehn erfolgreichsten
Unternehmen (Bonität von zwei und besser) alle
Größensegmente – klein, mittel und groß – vertreten
sind. Eine Zugehörigkeit dieser Firmen zu
bestimmten Segmenten der Druckindustrie ist
ebenfalls nicht festzustellen. Es wird allerdings
deutlich, dass sich diese Unternehmen vor allem
durch eine klare strategische Ausrichtung und ein
hohes Maß an Konsequenz bei der Umsetzung
dieser Strategie auszeichnen. Außerdem sind die
Unternehmen bei ihren Kunden als „Marke“ positioniert.
Für die Unternehmen der Papier-, Verlags- und
Druckindustrie sollten die primären Ziele also
darin bestehen, neue Wachstumsperspektiven zu
erschließen und eine klare Strategie zu verfolgen.
Ansatzpunkte dafür liegen in fünf Bereichen:
Hohe Qualität bei großer Produktivität
Preis-Leistungsverhältnis
Produkt- und Prozessinnovationen
Höhere Unternehmensflexibilität
Besetzung von Marktnischen
Hohe Qualität bei großer Produktivität
Kunden erwarten von dem erworbenen Produkt
die zugesicherten Leistungsmerkmale. Gerade
bei einem hochtechnischen und hoch entwickelten
Standort wie Deutschland wird ein bestimmtes
Qualitätsniveau unterstellt. Aufgrund des
scharfen internationalen Konkurrenzdrucks ist
das Einlösen dieser hohen Qualitätsansprüche
überlebenswichtig, um die Kunden nicht an ausländische
Anbieter zu verlieren. Qualität ist somit
Grundvoraussetzung für den Markterfolg in der
Zukunft. Insbesondere in der Druck- und Medienbranche
ist Vernetzung entlang der Wertschöpfungskette
und elektronischer Datenaustausch
von zentraler Bedeutung, um Produktivitätsfortschritte
zu erzielen.
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