Zeitschrift des Deutschen Olympischen Sportbundes und der ...

wichtiges Stück Lebensqualität
nachhaltigen Konzepten Von Hans Jägemann
Europa führend; es sind aber vor allem die Bäder aus dieser
"goldenen" Epoche von 1960 bis 1980, die uns heute Probleme
machen.
Die Jahre 1990 bis heute
Schon bald nach der Wiedervereinigung wurde deutlich, dass
der "Sportweltmeister" DDR bei weitem nicht die Sportstätteninfrastruktur
besaß, die seiner internationalen Reputation
entsprach, weder quantitativ noch qualitativ. Der Deutsche
Sportbund setzte deshalb 1992 eine Arbeitsgruppe "Goldener
Plan Ost" ein, die eine Bestandsaufnahme durchführen,
Richtwerte formulieren und den Bedarf an Sanierung und
Neubau feststellen sollte. Ziel war es, die Sportstättenversorgung
in den Neuen Ländern auf das westdeutsche Niveau zu
bringen. Ergebnis war ein Sanierungsbedarf von 11 Mrd. DM
(davon gut 1 Mrd. für Hallenbäder und knapp 3 Mrd. für
Freibäder) und ein Neubaubedarf von 14 Mrd. DM (davon 4,5
Mrd. für Hallen- und 0,7 Mrd. für Freibäder).
Im Jahr 2000 fand die erste Sportstättenzählung nach der
Wiedervereinigung statt. Dabei wurden in den Alten Ländern
ca. 3.200 Hallenbäder gezählt, 6% weniger als 1980. Die Zahl
der Freibäder war von 4.000 auf ca. 3500 gesunken (minus
13%). In den Neuen Ländern gab es 280 Hallenbäder und 816
Freibäder. Dies bedeutete für die Alten Länder eine Versorgung
von 46,5 Hallenbädern und 50,8 Freibädern pro 1
Million Einwohner, zusammen also knapp 100 Bäder für 1
Million Einwohner. In den Neuen Ländern ist die Versorgung
mit Hallenbädern mit knapp 19 pro 1 Million Einwohner
immer noch weit schlechter, während sie bei den Freibädern
mit 74 etwas besser ist als im Westen.
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