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Zeitschrift des Deutschen Olympischen Sportbundes und der ...

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Das Deutsche Sport & Olympia Museum ist um eine<br />

weitere Attraktion reicher. Der einzigartige Nachlass<br />

<strong>des</strong> Sportjournalisten Kurt Brumme, Wegbereiter <strong>des</strong><br />

Nordwestdeutschen R<strong>und</strong>funks (NWDR) <strong>und</strong> Vater <strong>der</strong> Fußball-Hörfunkreportage,<br />

ist in Köln zu besichtigen. Kurt Brumme<br />

starb am 9. Mai 2005 im Alter von 82 Jahren in Köln. Er<br />

war <strong>der</strong> Wegbereiter <strong>des</strong> Radiojournalismus im Sport <strong>und</strong><br />

bestritt r<strong>und</strong> 6.000 Sportsendungen in Hörfunk <strong>und</strong> Fernsehen.<br />

Er war akkreditiert bei 8 <strong>Olympischen</strong> Sommerspielen<br />

(1952 - 1980) <strong>und</strong> 6 Fußball-Weltmeister-schaften. Wer Kurt<br />

Brumme je in seinem Haus besuchte, wurde in eine sporthistorische<br />

"W<strong>und</strong>erkammer" in seinen Keller geführt (Abb. 1).<br />

Umgeben von H<strong>und</strong>erten von meist signierten Wimpeln,<br />

Fotos <strong>und</strong> Sportgeräten wurde dort diskutiert, gefachsimpelt<br />

<strong>und</strong> wurden Reportagen vorbesprochen. Es war ein Wunsch<br />

Kurt Brummes, diese außerordentliche Sammlung<br />

zu bewahren <strong>und</strong> einem Publikum zu präsentieren.<br />

Dem <strong>Deutschen</strong> Sport & Olympia Museum war<br />

diese Aufgabe von Frau Gerit Brumme von Kautz<br />

angetragen worden, <strong>und</strong> so können heute Besucher<br />

<strong>der</strong> Kurt Brumme - Galerie über 50 Jahre<br />

Geschichte <strong>der</strong> Sportjournalistik erleben. Von Fritz<br />

Walter bis Muhammad Ali, von Michael Schumacher<br />

bis Boris Becker - Kurt Brumme kannte sie<br />

alle.<br />

Ein Sportjournalist im<br />

Nachkriegs-Deutschland<br />

Fast wäre aus Kurt Brumme ein Banker geworden.<br />

Aber als <strong>der</strong> junge Mann die Wirren <strong>des</strong> 2. Weltkrieges<br />

heil überstanden hatte, wi<strong>der</strong>setzte er sich<br />

dem Wunsch <strong>des</strong> Vaters. Denn Brumme hatte<br />

einen Traum: Er wollte unbedingt Journalist werden,<br />

am liebsten im Sport seiner Leidenschaft<br />

frönen. In Erinnerung an die Gerichtsreportagen,<br />

die er schon 1940 beim "Politischen Tagblatt"<br />

verfasst hatte, bewarb er sich bei den "Aachener<br />

Nachrichten", <strong>der</strong> ersten deutschen Zeitung nach<br />

dem Krieg, die von den Alliierten eine Lizenz<br />

erhalten hatte - <strong>und</strong> wurde <strong>der</strong>en erster Sportredakteur<br />

(Abb. 2).<br />

Auch bei <strong>der</strong> schreibenden Zunft freilich wurde es<br />

ihm "bald zu eng". So probierte er am Karnevalssamstag<br />

1947, beim 1:1-Remis zwischen Alemannia<br />

Aachen <strong>und</strong> dem VfR Köln, eine Hörfunkreportage,<br />

die ihm, wie er später augenzwinkernd<br />

berichtete, "so richtig schön durchs Gebiss lief". In<br />

<strong>der</strong> Sportredaktion <strong>des</strong> NWDR in Köln wurde man<br />

auf den 24-Jährigen aufmerksam, <strong>der</strong> seine Arbeit<br />

dort am 1. April 1947 aufnahm (Abb. 3). Bereits<br />

1953 war er "1. Sportreporter" <strong>des</strong> Hauses, 1954 berichtete er<br />

als einziger Reporter <strong>des</strong> Kölner Sen<strong>der</strong>s von <strong>der</strong> Fußball-<br />

Weltmeisterschaft in <strong>der</strong> Schweiz.<br />

Das WM- Halbfinale 1970 -<br />

ein Fußball-Krimi<br />

Italien mauert. Italien verzögert. Italien schauspielert. - All<br />

das raubt irgendwann selbst Kurt Brumme den Nerv. "Das<br />

legitime Recht zu schreien besitzen nur die Zuschauer im<br />

Stadion <strong>und</strong> die Hörer vor dem Radio, niemals ein Reporter",<br />

so lautet einer seiner Gr<strong>und</strong>sätze. Doch die Dramaturgie an<br />

diesem 17. Juni 1970, dem WM-Halbfinale zwischen Deutsch-<br />

Abb. 1: Gefachsimpelt wird im Party-Keller: Kurt Brumme mit<br />

Werner Hansch <strong>und</strong> Kollegen.<br />

Abb. 2: Ein seltenes historisches Dokument <strong>der</strong> Pressegeschichte:<br />

Der Presse-Ausweis <strong>des</strong> Berichterstatters Kurt Brumme.<br />

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