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Elin Hirvi Dunkle Häfen - BookRix

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"Und was soll das? Ich habe diese Nacht kaum Schlaf gehabt und du verlangst,<br />

ich soll auch dieses Stündlein opfern, nur um dich nicht warten zu lassen? Wenn du<br />

mir so kommst, können wir es auch ganz lassen!"<br />

Ramis biss die Zähne zusammen und mäßigte sich. Sie wusste, dass nicht sie die<br />

Bedingungen stellte.<br />

"Also gut, dann lass uns jetzt gehen. Ich werde versuchen, das Beste draus zu<br />

machen."<br />

"Du gibst wohl nie auf?"<br />

Ramis blickte Lettice erstaunt an.<br />

"Wie kommst du darauf?" Ich habe schon lange aufgegeben.<br />

"Mir scheint, du willst diese Sache um jeden Preis durchziehen." Lettice<br />

schüttelte bei dieser Feststellung verständnislos den Kopf<br />

"Es bleibt mir auch gar nichts anderes übrig", entgegnete Ramis.<br />

Lettice wandte sich zur Tür, um vorauszugehen. "Du weißt, wie ich dazu stehe."<br />

Ramis äußerte nichts dazu. Sie wartete, bis Lettice unten nachgeschaut hatte, ob<br />

die Luft rein war und schlich dann hinunter.<br />

Während sie schweigend das Haus verließen und sich auf den Weg zu einem der<br />

Märkte beim Hafen machten, sann Ramis darüber nach, ob sie wirklich undankbar<br />

war. Lettice hatte keinerlei Grund, ihr zu helfen und doch tat sie es und riskierte<br />

dadurch sogar einen Konflikt mit Madame. Deshalb sollte Ramis sich darüber<br />

freuen und nicht noch mehr verlangen. Im Grunde genommen führte sie sehr<br />

einseitige Beziehungen. Aber was hätte sie auch geben sollen, außer ihrer<br />

Anhänglichkeit? Ich bin ein richtiger Schmarotzer, dachte Ramis. Ich nehme Hilfe<br />

wie selbstverständlich an und wenn man mich einmal braucht, bin ich nicht da.<br />

Eigentlich müsste ich Lettice vor mir warnen, denn ich bringe kein Glück. Ramis<br />

schaute aus den Augenwinkeln zu Lettice herüber und schlug die Lider nieder, als<br />

diese ihren Blick erwiderte. Sie fühlte sich schmutzig und hinterhältig, ganz so, als<br />

würde sie etwas vor der anderen verstecken, was deren Verderben bedeutete. Sie<br />

hatte ja auch gelogen, indem sie Lettice nicht von den wahren Begebenheiten in<br />

Maple House erzählte. Schon das deutete für viele Leute auf einen schlechten<br />

Charakter hin. Und wenn jemand in sie hineinsehen könnte... Zum Glück kannte<br />

niemand all die schrecklichen Gedanken, die in dem Morast ihrer verdorbenen<br />

Seele lebten. Nicht einmal sie selbst konnte in diese düsteren Tiefen hineinsehen,<br />

aber was da heraufstieg, war schon genug. Man würde sie verdammen für die<br />

geheime Freude, die es ihr bereitet hatte, den scharfen Dolch in Sir Edwards<br />

Fleisch zu stoßen. Auch wenn sie es sich nicht eingestehen wollte. Es war nicht nur<br />

Notwehr gewesen, wie sie es sich hatte einreden wollen. Der Wunsch war über<br />

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