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Elin Hirvi Dunkle Häfen - BookRix

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Francis hätte keine Macht über ihn gehabt. Ramis fühlte sich verloren. Irgendwann<br />

war ihr klar geworden, dass Martha ihr nicht helfen konnte. Dennoch klammerte sie<br />

sich wie eine Ertrinkende an sie.<br />

Und Martha kannte sie. Sie merkte bald, dass das Mädchen ein Geheimnis hatte.<br />

Es war jedoch alles andere als einfach, Ramis bestimmte Dinge zu entlocken.<br />

Martha stellte ihre Ziehtochter zur Rede.<br />

"Was ist los, Ramis? Ich kann dir nicht helfen, wenn du alles in dich<br />

hineinfrisst."<br />

Verbissen schüttelte Ramis den Kopf.<br />

"Setz dich erst mal."<br />

Vorsichtig, als könne sie von einem plötzlichen Schmerz überrascht werden, ließ<br />

sie sich auf einem Hocker gegenüber von Martha nieder. Letztere legte ihre<br />

Stickarbeit beiseite, an der sie gearbeitet hatte. Erst nach endlosem, sanftem<br />

Nachfragen rückte Ramis mit ihrem Problem heraus. Hochrot murmelte sie:<br />

"Ich blute."<br />

"Was, wo?"<br />

Ihre Gesichtsfarbe nahm einen noch tieferen Rotton an, als Ramis auf die<br />

betreffende Stelle deutete. Sie wagte nicht, Martha ins Gesicht zu sehen. Als diese<br />

nichts sagte, hob sie doch bange den Blick. Aber nicht Schrecken stand dort<br />

geschrieben. Martha grinste! Ramis brach fast in Tränen aus, so verraten fühlte sie<br />

sich.<br />

"Du musst dir wirklich keine Sorgen machen. Es ist nur ganz natürlich, dass du<br />

blutest. Schau, jedes Mädchen in deinem Alter muss sich damit auseinandersetzen.<br />

Du dürftest so ungefähr zwischen zwölf und dreizehn sein. Das ist das Alter, in<br />

dem du zur Frau wirst."<br />

"Und was hat das mit dem Blut zu tun? Ich habe auch schon früher geblutet."<br />

Diese selbstquälerische Bemerkung berührte Martha tief. Was sollte nur aus dem<br />

Mädchen werden?<br />

"Ach Ramis, das ist etwas anderes. Es ist keine Verletzung. Verstehst du, das<br />

macht dich zur Frau."<br />

Ramis verstand es nicht. Sie verstand nicht, wieso sie dieses Blut zur Frau<br />

machen sollte. Auch als Martha ihr erklärte, dass sie jetzt Kinder bekommen<br />

könnte, lichtete sich die Verwirrung in ihrem Kopf nicht. Sie spürte nur, dass Frau<br />

sein etwas Schreckliches sein musste, eine von Gott auferlegte Strafe.<br />

"Ich will keine Frau sein, Martha. Es ist eine Strafe."<br />

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