Elin Hirvi Dunkle Häfen - BookRix
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Unfreundlich klopfte sie an Sir Edwards Tür. Ein Teil von ihr war wieder die<br />
rebellische junge Frau, die die Welt verbessern wollte und deren Ideale man<br />
erstickt hatte, wie sie es nie gewollt hatte. Doch keiner öffnete. Die Tür war sogar<br />
verschlossen.<br />
"Suchst du etwas?"<br />
Wie immer, wenn sie Francis begegnete, erfasste sie ein unangenehmes Gefühl.<br />
Sie fühlte sich immer daran erinnert, was früher zwischen ihnen vorgefallen war,<br />
als sie noch jung und heißblütig gewesen waren. Er hatte ihr auch die Stelle hier<br />
verschafft. Das hätte sie Ramis ebenfalls nicht sagen können. Wie hätte sie ihr<br />
klarmachen können, dass sie und Francis eine Affäre gehabt hatten, bis es einen<br />
großen Streit gegeben hatte? Seitdem hasste er sie und sie fragte sich, ob nicht das<br />
der Grund war, weshalb er Ramis so schikanierte. An seinem Ausdruck erkannte<br />
sie, dass er ebenfalls an die Geschehnisse dachte.<br />
"Ja, ich suche Sir Edward. Ich muss mit ihm reden", antwortete sie mit einiger<br />
Verspätung.<br />
"Er ist nicht hier", meinte Francis knapp.<br />
"Was heißt das, nicht hier?" Martha konnte eine gewisse Gereiztheit nicht<br />
unterdrücken.<br />
"Er ist verreist. Was willst du von ihm? Ich kann es ihm ausrichten."<br />
"Es ist nicht so wichtig."<br />
Martha drehte sich um.<br />
"Geht es um die Göre?"<br />
Sie antwortete nicht und ließ ihn stehen. Im Inneren war sie sehr erleichtert, zu<br />
ihrer Schande auch, weil ihr dann die Konfrontation vorerst erspart blieb. Sir<br />
Edward verreist! Das gab den Problemen einen Aufschub. Zufrieden setzte sie sich<br />
an Ramis Bett.<br />
"Du wirst für die nächste Zeit sicher sein, mein Kind. Er ist weg", murmelte sie<br />
leise. Ramis Augenlider schienen kurz zu flattern, nur einen Moment, so dass man<br />
es für Einbildung halten konnte. Doch ihr Körper schien sich zu entspannen.<br />
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