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Elin Hirvi Dunkle Häfen - BookRix

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hatten die unflätige Sprechweise von Seeleuten, die noch mehr Flüche kannten, als<br />

die Menschen aus den unteren Schichten der Stadt.<br />

Edward war sich sicher, dass diese Männer keine gewöhnlichen Matrosen waren.<br />

Er hatte oft genug Piraten und Sklavenhändler am Hafen gesehen, wo sie ihre<br />

Geschäfte tätigten, um sie von den anderen unterscheiden zu können. Bei den<br />

Frauen waren diese Kerle nicht besonders beliebt, denn sie waren oft brutal und<br />

grausam. Ein einzelner Mann aus der Gruppe trat hervor. Edward erkannte ihn. Es<br />

war der zweite Kerl, der aufgetaucht war, als Ramis seinen Kumpel aufgespießt<br />

hatte. Seine geliebte Tante Ramis, die so anders war als alle hier. Keiner war so<br />

klug und so mutig wie sie. Sie hatte ihn gerettet. Edward dachte an einen Tag<br />

zurück, lange bevor Ramis gekommen war, als ein Mann in den 'Salon' trat. Sein<br />

Blick fiel auf Edward, der zwischen den Frauen herum lümmelte und er wollte ihn<br />

für eine Nacht. Madame nahm das Geld natürlich bereitwillig an und der Mann<br />

schleifte ihn grinsend mit. Seine Mutter sah nur tatenlos zu und sagte nicht einmal<br />

etwas dagegen. Das war der endgültige Bruch zwischen ihnen. Edward hatte es ihr<br />

nie verziehen. Nach einer schrecklichen Nacht weinte der kleine Junge sich am<br />

nächsten Morgen die Augen aus. Alles tat so weh. Doch niemand kam, um ihn zu<br />

trösten. Es war das letzte Mal, dass er geweint hatte. Seitdem hatte man ihn öfters<br />

verkauft, wie eine von ihnen. Aber die Zeit hatte ihn abgebrüht und im selben<br />

Atemzug etwas in ihm zerstört.<br />

Der Pirat wurde jetzt sehr wütend und brüllte Madame an. Die wurde blass vor<br />

Zorn und ihre Hände ballten sich zu Fäusten, ein sicheres Anzeichen größter Wut.<br />

Ihr Gegner suchte Ramis. Er wollte Rache - für den Mann, der Edward in die<br />

Holzkammer geschleift hatte. Zum Glück war Ramis noch nicht da. Die Frauen vor<br />

ihm tuschelten aufgeregt. Seine Mutter war auch dabei, im Moment nicht einmal<br />

betrunken, wie ihm auffiel. Ansonsten gab sie ihr ganzes Geld und auch seins oder<br />

das von Ramis, wenn sie es fand, für ein paar neue Flaschen aus. Als der Pirat<br />

seinen wartenden Männern das Zeichen zum Angriff gab, kam es für Edward nicht<br />

unerwartet. Instinktiv rannte er los, als die Masse aus ungewaschenen Leibern auf<br />

die Frauen einstürmte. Das rettete ihm wohl das Leben, denn viele der Frauen,<br />

weniger schnell und noch unentschieden, hatten weniger Glück. Durch ihre langen<br />

Kleider behindert, erreichten sie die Treppe zu spät. Edward konnte sich ohne<br />

große Fantasie denken, was sie erwartete. In der Welt dieses Hauses, die auch seine<br />

war, ging es immer nur um das. Ob mit oder ohne Gewalt. Als er sich nach<br />

Verfolgern umsah, gewahrte er eine kleine Gruppe von Frauen, die sich jeden<br />

Gegenstand geschnappt hatten, der als Waffe verwendet werden konnte. Sie<br />

leisteten erbittert Gegenwehr.<br />

Edward rannte weiter nach oben. Aus alter Gewohnheit - und weil er nicht nach<br />

unten konnte, schlug er den Weg in sein Zimmer ein. Sobald er darin war, schob er<br />

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