01.11.2012 Aufrufe

Elin Hirvi Dunkle Häfen - BookRix

Elin Hirvi Dunkle Häfen - BookRix

Elin Hirvi Dunkle Häfen - BookRix

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

kamen plötzlich Schritte. Hastige, laute Schritte. Ramis wollte herumwirbeln und<br />

blindlings fliehen. Dann kam ihr der Gedanke, dass es Edward sein konnte und sie<br />

wartete. Er war es tatsächlich. Mit unendlicher Erleichterung empfing sie ihn und<br />

schloss ihn kurz in die Arme. Ohne Worte zu wechseln packte sie ihn am Arm und<br />

rannte los. Sie hatte auf einmal das Gefühl, dass hinter ihnen jemand kam, sich<br />

schnell näherte. Ein weiteres Mal verließen sie in größter Hast das alte Haus.<br />

Dieses Mal jedoch hielt Ramis nicht am Gärtnerhaus an. Sie quetschte sich mit dem<br />

Jungen durch den Spalt in der Mauer nach draußen. In der Straße sah es ganz<br />

normal aus, wie eine Stadt eben. Ramis entspannte sich ein wenig. Ihre Angst<br />

schlug in Zorn um.<br />

"Warum hast du das getan? Ich hatte es dir verboten!", schrie sie Edward an.<br />

Dieser schwieg verdutzt. Ramis hatte ihn eigentlich nie richtig geschimpft.<br />

"Aber was hätte denn passieren sollen?", verteidigte er sich halbherzig. Auch er<br />

war blass um die Nase.<br />

"Das weiß ich ja gerade nicht! Aber dieses Haus ist verflucht!" Und ich habe<br />

jetzt die Bestätigung, dass ich auch verflucht bin, was mir allerdings ohnehin schon<br />

klar war.<br />

"Ach, das ist doch nur Aberglaube!" Edward hatte großspurig klingen wollen.<br />

Stattdessen hörte man seine Verunsicherung.<br />

"Was hast du da drinnen gesehen?", fragte Ramis den Jungen.<br />

"Nichts. Das ist es ja gerade. Ich hatte etwas erwartet, denn da war irgendwas!"<br />

"Wo warst du denn?" Ihr war beklommen zumute.<br />

"Es war nur eine Türe offen." Edward spähte nervös zur Mauer, hinter der das<br />

gespenstische Anwesen stand. "Ich bin in das Zimmer gegangen. Es war dunkel,<br />

nur ein bisschen Mondlicht war da. Es war...es war wie in einem Fiebertraum, den<br />

ich mal hatte. Überall um mich herum waren Schwäne."<br />

"Oh!", machte Ramis dazwischen. "Da drin war ich auch. Aber hast du...die<br />

Leiche gesehen?"<br />

"Nein, da war keine Leiche. Ich habe ganz genau geschaut."<br />

"Aber da muss eine gewesen sein! Im Bett!"<br />

"Das Bett war da, aber sonst niemand. Weißt du, ich wollte ja nach Schmuck<br />

suchen. Sicher wäre da was gewesen. Aber ich bekam plötzlich Angst. Ich wollte<br />

nur noch weg."<br />

Er suchte nach ihrer Hand und hielt sie fest.<br />

161

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!