Mitteilungen 77 - Geschichte in Schleswig-Holstein
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Glasflasche stand, dass der Grabkeller schon 1938 <strong>in</strong>spiziert und wieder<br />
vermauert worden war.<br />
Zwei Gruftkeller s<strong>in</strong>d seit den 1970er Jahren der Öffentlichkeit zugänglich,<br />
auch wenn ihre E<strong>in</strong>gangsgestaltung zu wünschen lässt: der im Gewölbebereich<br />
sanierte Sulemannenkeller und die Nannengruft. Vor der<br />
Swyn-Stele liegt der mit 22 m² außergewöhnlich große Doppelgrabkeller<br />
der Sulemannen, der als Ausstellungsraum und Lapidarium für die Abgüsse<br />
gedacht ist (Replik der Stele Peter Swyns und Hans Rodes, der Großen<br />
und Kle<strong>in</strong>en Nannen-Stele, der Stele der Familie Henn<strong>in</strong>ges). Bereits 1928<br />
wurde der Nannenkeller mit den Ausmaßen L 5,60 x Br. 3,20 x H 2,20 m<br />
freigelegt, dessen 1,10 m breite Treppe von e<strong>in</strong>er Platte bedeckt ist.<br />
Nach wissenschaftlicher Grabung, Aufmaß und Baualterskartierung<br />
nach verwendetem Ste<strong>in</strong>material 2006 ist für die Friedhofsmauer aus Klosterformatste<strong>in</strong>en<br />
e<strong>in</strong> Sanierungskonzept erstellt worden. Zur Abdeckung<br />
der jetzt neu verfugten Backste<strong>in</strong>mauer s<strong>in</strong>d halbrunde Formste<strong>in</strong>e nachgebrannt<br />
worden. E<strong>in</strong>en Blick auf das freigelegte Sichtmauerwerk aus Klosterformatziegeln<br />
bis h<strong>in</strong> zur Gründung mit Feldste<strong>in</strong>en gibt e<strong>in</strong> mit Glas<br />
abgedeckter Sichtschacht an der östlichen Mauergrenze frei. Er dient dem<br />
Friedhofsbesucher ebenso zur Orientierung wie die Informationsschilder<br />
und -tafeln auf dem Gelände, e<strong>in</strong>e Ausstellung <strong>in</strong> der Kirche wie auch e<strong>in</strong><br />
sechseckiger Pavillon als „Info-Punkt“ am Rande des Friedhofs. E<strong>in</strong>e <strong>in</strong>formative<br />
Broschüre „Bauerngeschlechter zwischen Zeit und Ewigkeit“ liegt<br />
gedruckt vor.<br />
Der Geschlechterfriedhof lädt wieder zum Verweilen e<strong>in</strong>. Sowohl dem<br />
Friedhofs- und Gartendenkmal <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Prägung der 1930er Jahre als auch<br />
den älteren E<strong>in</strong>zeldenkmalen der Ste<strong>in</strong>metzkunst und Epigraphik wurden<br />
die Wiederherstellungsarbeiten gerecht.<br />
Dirk Jonkanski<br />
15<br />
Die Redaktion der <strong>Mitteilungen</strong> der Gesellschaft für <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>ische <strong>Geschichte</strong><br />
dankt Herrn Dirk Jonkanski für die Zurverfügungstellung se<strong>in</strong>es Aufsatzes<br />
über den Lundener Geschlechterfriedhof aus der Zeitschrift DenkMal! 16/2009, S.<br />
17-24, den wir hier <strong>in</strong> leicht gekürzter Form veröffentlichen. Für die Anmerkungen<br />
und Literaturh<strong>in</strong>weise verweisen wir auf den Aufsatz <strong>in</strong> der Zeitschrift DenkMal!<br />
16/2009.