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Mitteilungen 77 - Geschichte in Schleswig-Holstein

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wig-Holste<strong>in</strong>er, den es <strong>in</strong> die umgekehrte Himmelsrichtung nach Baden-<br />

Württemberg verschlagen hat. Nach dem Ersten Staatsexamen wurde ich<br />

Anfang 1998 <strong>in</strong> das Tüb<strong>in</strong>ger Graduiertenkolleg „Ars und Scientia <strong>in</strong> Mittelalter<br />

und Früher Neuzeit“ aufgenommen, <strong>in</strong> dessen Rahmen ich dann bis<br />

2001 me<strong>in</strong>e Dissertation „Stiftsbiographien – Die Kleriker des Stuttgarter<br />

Heilig-Kreuz-Stifts (1250-1552)“ erarbeitete. Die Arbeit erhielt 2001 den<br />

Baden-Württembergischen Geschichtspreis. 2000/01 wechselte ich dann als<br />

wissenschaftlicher Assistent zu Prof. Dr. Karl-He<strong>in</strong>z Spieß nach Greifswald<br />

an den Lehrstuhl für Allgeme<strong>in</strong>e <strong>Geschichte</strong> des Mittelalters und Historische<br />

Hilfswissenschaften. Am Ende der Greifswalder Zeit stand Anfang<br />

2008 me<strong>in</strong>e Habilitation mit e<strong>in</strong>er Schrift zu „Handlungsspielräume(n)<br />

fürstlicher Politik im Mittelalter. Der südliche Ostseeraum von der Mitte<br />

des 12. Jh. bis <strong>in</strong> die frühe Reformationszeit“. Dar<strong>in</strong> geht es um die Verb<strong>in</strong>dung<br />

von Forschungsansätzen, die sich dem sog. cultural turn verdanken,<br />

mit klassischen Feldern wie der Politik-, Verfassungs- und Sozialgeschichte,<br />

um so zu e<strong>in</strong>em besseren Verständnis vom „Fürstentum“ der Zeit zu gelangen.<br />

Thematisch und räumlich gelangte ich damit also schon <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e<br />

beträchtliche Nähe zur skand<strong>in</strong>avischen und schleswig-holste<strong>in</strong>ischen <strong>Geschichte</strong>.<br />

Die Arbeit ersche<strong>in</strong>t noch 2009. Nach e<strong>in</strong>er Lehrstuhlvertretung<br />

<strong>in</strong> Greifswald im WS 2007/08 wechselte ich im SS 2008 als Gastdozent für<br />

e<strong>in</strong> Semester an den Sonderforschungsbereich 537 nach Dresden, danach<br />

vertrat ich im WS 2008/09 <strong>in</strong> Gött<strong>in</strong>gen den Spätmittelalter-Lehrstuhl.<br />

Me<strong>in</strong> Werdegang und die dabei erworbenen historischen Kenntnisse erlauben<br />

mir e<strong>in</strong>en vergleichenden Blickw<strong>in</strong>kel an die Landesgeschichte(n)<br />

anzusetzen, wie es mit der Denom<strong>in</strong>ation der Kieler Regionalgeschichte<br />

auch <strong>in</strong>tendiert ist. Dies hilft sehr gut dabei, Phänomene richtig, d.h. <strong>in</strong><br />

ihrer E<strong>in</strong>zigartigkeit wie <strong>in</strong> ihrer Parallelität im Vergleich zu anderen Regionen,<br />

e<strong>in</strong>zuordnen. „Regionalgeschichte“ besagt ja – neben der ihr <strong>in</strong>newohnenden,<br />

stark strukturgeschichtlichen Ausrichtung – nicht zuletzt, dass bei<br />

der Erforschung der Vergangenheit e<strong>in</strong>es Raumes an die Stelle der „harten“,<br />

oft ahistorischen Landesgrenze e<strong>in</strong>e „weiche“, je nach Thema festzuschreibende<br />

Grenzziehung e<strong>in</strong>er Region tritt. Und Regionalgeschichte fordert<br />

von vornhere<strong>in</strong> zum Vergleich auf und heraus.<br />

Die künftigen Arbeitsfelder des Lehrstuhls werden zunächst <strong>in</strong> der Erarbeitung<br />

e<strong>in</strong>es <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>isch-Hamburgischen Klosterbuches, <strong>in</strong> der<br />

Untersuchung des Verhältnisses von fürstlichen Stadtherren zu den kle<strong>in</strong>en<br />

Stadtkommunen <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>s und der Beziehungen der Hanse zu<br />

den schleswig-holste<strong>in</strong>ischen Landesfürsten, aber auch <strong>in</strong> der Neuübersetzung<br />

der mittelalterlichen Chronik Arnolds von Lübeck für die renommierte<br />

Reihe der Freiherr vom Ste<strong>in</strong>-Gedächtnisausgabe (FSGA) liegen. Me<strong>in</strong><br />

Assistent Burkhard Büs<strong>in</strong>g beschäftigt sich im Rahmen se<strong>in</strong>es Dissertationsvorhabens<br />

zudem <strong>in</strong>tensiv mit der „verspäteten“ Konfessionalisierung

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