Mitteilungen 77 - Geschichte in Schleswig-Holstein
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Kreuzigungsrelief auf dem Sühneste<strong>in</strong> zeigt se<strong>in</strong>e Ermordung im Jahr 1537:<br />
Swyn, der das 48er Kollegium der Dithmarscher Bauernrepublik nach außen<br />
h<strong>in</strong> vertrat, hatte die Abschaffung von Blutrache und Me<strong>in</strong>eid auf den<br />
Kirchhöfen verkündet. Durch diesen Beschluss war die Schwächung der<br />
Geschlechterverbände befürchtet worden. Aus diesem Grund erschlugen<br />
ihn Angehörige des rivalisierenden Russebol<strong>in</strong>gmannen-Geschlechts, als<br />
er von e<strong>in</strong>er Kirchspielsversammlung nach Hause ritt. Unter dem Kreuzigungsrelief<br />
der Stele wird diese Tat gezeigt: Der fe<strong>in</strong>e Herr Swyn liegt<br />
vor se<strong>in</strong>em Pferd auf dem Boden, während der Mörder mit dem Dolch<br />
<strong>in</strong> der Hand über ihm kniet. „Anno 1537 an avent Mari Hemelvart is<br />
hier erbarmlich to dode gebrocht […] Peter Sw<strong>in</strong>“, lautet die Inschrift auf<br />
dem Sühneste<strong>in</strong>, der lange Jahre am Kreuzweg im Lundener Moor stand,<br />
und neben der Mordtat auch vom hohen Ansehen des Peter Swyn zeugt,<br />
denn dieser wurde hier pater patriae, also „Vater des Vaterlandes“ genannt.<br />
Der eigentliche Grabste<strong>in</strong> mit se<strong>in</strong>em Wappen - halber Adler, halbe Lilie<br />
-, den se<strong>in</strong>e Erben <strong>in</strong> Auftrag gaben, trägt die Umschrift: „Anno Christ/<br />
MDXXXVII am Dage Marie Hemelvart / den XV Augusti is / hir Peter<br />
Svi<strong>in</strong> begraven worden. Pater Patriae / H. S. E.“ Swyn hatte u. a. bewirkt,<br />
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Kle<strong>in</strong>e und Große<br />
Nannenstele nach<br />
ihrer Säuberung.