Mitteilungen 77 - Geschichte in Schleswig-Holstein
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die Schüler vor der Leiche hergehen und dabei Benedictus s<strong>in</strong>gen oder den<br />
Psalm Dom<strong>in</strong>e Refugium oder De Profundis oder auch Misere mit der Antiphon<br />
Media Vita oder auch andere deutsche Gesänge. Wo es aber ke<strong>in</strong>e<br />
Schulen gibt, sollen die Verwandten und Nachbarn des Toten schweigend<br />
der Leiche folgen.“ In Lunden war der Elementarlehrer gleichzeitig Küster<br />
und Aufseher über den Kirchhof.<br />
Über Jahrhunderte war der Kirchhof der e<strong>in</strong>zige Begräbnisplatz für<br />
das Kirchspiel e<strong>in</strong>schließlich St. Annen. Besonders viel beerdigt wurde <strong>in</strong><br />
Notzeiten, so nach den für Lunden verheerenden Sturmfluten 1211, 1218,<br />
1300, 1313, 1328. 1354, 1362, 1436, 1532, 1634, 1717 und 1825. Die Pest<br />
wütete 1450, 1464 und 1465 im Kirchspiel, abgelöst von den Kriegsnöten<br />
1403/04, 1627, 1659 und 1814, ohne hier jüngere Geschehen <strong>in</strong> und um<br />
Lunden anzuführen. 1909 ist auf dem Gottesacker die letzte Erd-, 1945<br />
die letzte Urnenbestattung <strong>in</strong> der Gruft Pfahler aus dem 16. Jahrhundert<br />
vorgenommen worden. Nicht zuletzt deswegen blieben so viele ältere Grabanlagen<br />
erhalten.<br />
Das wohl bedeutendste Grabmal auf dem Lundener Geschlechterfriedhof<br />
ist die hohe Stele des Peter Swyn aus dem Wurtemannengeschlecht. Das<br />
Sühneste<strong>in</strong> des<br />
Peter Swyn,<br />
gest. 1537.