Mitteilungen 77 - Geschichte in Schleswig-Holstein
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als Sonderfall gesehen. Zu unrecht, wie Steen Bo Frandsen argumentiert.<br />
Anfang des 19. Jahrhunderts war nicht vorgezeichnet, dass sich <strong>Schleswig</strong><br />
und Holste<strong>in</strong> aus dem Verband des dänischen Gesamtstaates lösen würden.<br />
Holste<strong>in</strong> hätte, so Frandsen, zu e<strong>in</strong>em dänischen Elsass werden können. Es<br />
gab trotz dem Bekenntnis zur deutschen Kultur Loyalität zum dänischen<br />
Staat. Dies, so Frandsen, wurde <strong>in</strong> der Phase des aufkommenden Nationalbewusstse<strong>in</strong>s<br />
auch <strong>in</strong> Dänemark nicht erkannt und nicht genutzt.<br />
Der mit 3000 € dotierte Preis wurde vergangenes Jahr aus Anlass des<br />
175-jährigen Jubiläums gestiftet. Ermöglicht wird er durch die Brunswiker<br />
Stiftung. Zum zweiten Mal <strong>in</strong> Folge geht er an e<strong>in</strong>e Arbeit <strong>in</strong> dänischer<br />
Sprache. Insgesamt wurden e<strong>in</strong> Dutzend Beiträge für den diesjährigen Preis<br />
e<strong>in</strong>gereicht. Nach den Worten des Vorsitzenden der Gesellschaft für <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>ische<br />
<strong>Geschichte</strong> Jörg-Dietrich Kamischke ist es e<strong>in</strong> Zeichen<br />
der „grenzüberschreitenden Normalität“, dass wiederum e<strong>in</strong> dänischer Historiker<br />
den Preis zuerkannt bekommen hat.<br />
21<br />
Der neue Inhaber der neu-alten regionalgeschichtlichen<br />
Professur an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel:<br />
Prof. Dr. Oliver Auge<br />
Zum 1. März 2009 wurde ich auf die Kieler W2-Professur für Regionalgeschichte<br />
mit Schwerpunkt zur <strong>Geschichte</strong> <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>s <strong>in</strong> Mittelalter<br />
und früher Neuzeit berufen. Das ist für mich hohe Ehre und große<br />
Herausforderung zugleich, denn diese Stelle g<strong>in</strong>g aus dem traditionsreichen<br />
Lehrstuhl für <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong>ische Landesgeschichte hervor, ich selbst<br />
aber b<strong>in</strong> ke<strong>in</strong> Landesk<strong>in</strong>d, sondern e<strong>in</strong> gebürtiger Schwabe, den die akademische<br />
Wanderschaft nun nach Kiel führte.<br />
Geboren wurde ich 1971 <strong>in</strong> Göpp<strong>in</strong>gen, das <strong>in</strong> <strong>Schleswig</strong>-Holste<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>h<strong>in</strong><br />
über den Handballsport (Frisch Auf Göpp<strong>in</strong>gen) oder die heimische<br />
Spielzeugeisenbahn (Märkl<strong>in</strong>), dem historisch versierten Publikum<br />
im Besonderen durch den unweit von der Stadt bef<strong>in</strong>dlichen Stammsitz<br />
des staufischen Kaiserhauses (Hohenstaufen) bekannt ist. Nach dem Abitur<br />
1990 und dem anschließenden Wehrdienst nahm ich im WS 1991 <strong>in</strong><br />
Tüb<strong>in</strong>gen das Studium der Fächer <strong>Geschichte</strong> und Late<strong>in</strong> (Zielrichtung<br />
Lehramt) auf. Schnell verlegte ich während des Studiums me<strong>in</strong>en Interessenschwerpunkt<br />
auf die vergleichende Landesgeschichte. Dabei wirkte als<br />
me<strong>in</strong> akademischer Lehrer Prof. Dr. Sönke Lorenz, e<strong>in</strong> gebürtiger Schles-