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Mitteilungen 77 - Geschichte in Schleswig-Holstein

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freien Dithmarscher Bauerngeschlechter. Der Friedhof wird geprägt von 13<br />

erhaltenen, grasbewachsenen Gruftgewölben dieser Familienverbände. 66<br />

sandste<strong>in</strong>erne Abdeckplatten und die großenteils frei aufgestellten Stelen<br />

erzählen <strong>in</strong> Inschriften, Wappen, Hausmarken und figürlichen Reliefs die<br />

besondere <strong>Geschichte</strong> Dithmarschens. Mit der E<strong>in</strong>führung der Reformation<br />

1532 begann das Ende des Geschlechterwesens, das 1559 <strong>in</strong> der „Letzten<br />

Fehde“ se<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>fluss gänzlich verlor.<br />

Dass e<strong>in</strong>flussreiche Familienverbände ihre Toten <strong>in</strong> gemauerten, tonnenförmigen<br />

Grabkellern beisetzten, die über e<strong>in</strong>en mit e<strong>in</strong>em Deckste<strong>in</strong><br />

verschlossenen Treppenschacht zugänglich s<strong>in</strong>d, blieb <strong>in</strong> Lunden bis zur<br />

Anlage des neuen Friedhofs am Ortsrand 1875 Tradition. Die bis zu zwei<br />

Tonnen schweren Platten und Stelen aus Wesersandste<strong>in</strong> waren von Ste<strong>in</strong>metzen<br />

unter Aussparung e<strong>in</strong>es Todesdatums und der Altersziffer schon<br />

vorgearbeitet, als sie von Bremen aus auf dem Schiffsweg über die Eider bis<br />

nach Wollersum, dem Hafen Lundens, gebracht wurden. Wahrsche<strong>in</strong>lich<br />

wurden sie schon zu Lebzeiten bestellt und dann posthum mit den Jahreszahlen<br />

versehen, was auch durch Bequemlichkeit oder das Fehlen e<strong>in</strong>es<br />

Ste<strong>in</strong>metzes vergessen werden konnte. Gleiches gilt für den Narmurer Blauste<strong>in</strong>,<br />

der aus Belgien über die Handelsverb<strong>in</strong>dung nach Emden bezogen<br />

wurde. Auch auf anderen Kirchhöfen Dithmarschens und Eiderstedts f<strong>in</strong>-<br />

Abendlicher Blick über den Lundener Kirchhof.

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