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Kreide-fuer-den-Wolf_Roland-Baader

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<strong>den</strong> Garaus zu machen. Niemand!!! – außer dem kapitalistischen<br />

Markt – wird uns vor ihnen schützen können. Mit jedem einzelnen<br />

Gut, das in öffentliche Hand oder in administrative Regie gerät,<br />

stirbt ein Teil des Wettbewerbs, und damit ein Nerv der Marktwirtschaft<br />

und ein Atemzug der Freiheit. Umso tragischer, daß<br />

man ihm, dem Kapitalismus, – hat man ihn erst einmal niedergeknüppelt<br />

und bewegungsunfähig gemacht –, dann alle auftreten<strong>den</strong><br />

Mängel und Entgleisungen anlastet. Seine Verleumder sind<br />

ohne Rast und Ruh am Werk, und sie sitzen an allen Hebeln der<br />

Macht und der Propaganda.<br />

Mitten in der Weltwirtschaftskrise der Dreißiger Jahre hat Wilhelm<br />

Röpke, einer der großen geistigen Wegbereiter unserer bundesrepublikanischen<br />

Freiheits-Ordnung, geschrieben: „Man kann<br />

[...] nicht scharf genug betonen, daß es kaum irgendeine Degenerationserscheinung<br />

unseres Wirtschaftssystems gibt, die ihre Ursache<br />

nicht in irgendeiner Staatsintervention hat. Das Groteske der<br />

Situation besteht darin, daß Interventionen und Manipulationen aller<br />

Art einerseits die Funktionsfähigkeit des Kapitalismus in einer<br />

Weise herabgesetzt haben, die wir heute in der Krise aufs<br />

schmerzlichste spüren, daß sie aber andererseits gerade dem wirtschaftspolitischen<br />

Programm derjenigen entsprechen, die sich in<br />

der Kritik am Kapitalismus nicht genugtun können. Und dieselben<br />

Kritiker des Kapitalismus fordern, um die durch die bisherigen<br />

Eingriffe weitgehend funktionsunfähig gewor<strong>den</strong>e Wirtschaft<br />

wieder flottzumachen, eine Steigerung der Eingriffe, eine Erweiterung<br />

der Plan- und Bürowirtschaft und damit eine weitere Degenerierung<br />

unserer Wirtschaft.” 246<br />

Nun, eine neue Weltwirtschaftskrise haben wir (noch) nicht,<br />

aber die Mechanismen und Verhaltensweisen, eine solche zu erzeugen,<br />

sind längst wieder in voller Aktion. Sozialisten – auch<br />

wenn sie sich Demokraten nennen – lernen niemals aus der Geschichte.<br />

Im Gegenteil: Wie Röpke es für die damalige Zeit formuliert<br />

hat, so wer<strong>den</strong> sie auch jetzt und künftig die verheeren<strong>den</strong><br />

Ergebnisse ihrer Interventionsklempnerei dem anlasten, <strong>den</strong> sie<br />

zerstört haben: dem Kapitalismus; und sie wer<strong>den</strong> auf <strong>den</strong> Trümmern<br />

des freiheitlichsten Staatswesens unserer Geschichte nach<br />

„Verbesserung” und Vermehrung der Zerstörungs-Instrumente rufen:<br />

nach mehr Sozialismus.<br />

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