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Kreide-fuer-den-Wolf_Roland-Baader

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in: W. Röpke, Gegen die Brandung, a. a. O., S. 60 ff. Hier: Anmerkung<br />

26, S. 83.<br />

247. Vgl. F. A. von Hayek, A Tiger by the Tail. The Institute of Economic<br />

Affairs, London, 2. Aufl. 1978 (Hobart Paperback). Hier bes.: S. 112 ff.<br />

248. Zur (falschen) Kaufkraft-Theorie des Lohnes: s. Anmerkung Nr. 33 in:<br />

<strong>Roland</strong> <strong>Baader</strong>, Gold..., a. a. O.<br />

249. Gegenbeweis: Wenn der Anstieg der Löhne unter dem Produktivitätszuwachs<br />

bleibt, so bedeutet das: sinkende Stückkosten. Bei sinken<strong>den</strong><br />

Stückkosten aber steigt die Grenzproduktivität der Arbeit, d. h.: es<br />

lohnt sich, zusätzliche Arbeiter einzustellen. Die Beschäftigung steigt<br />

also, und die Arbeitslosenrate sinkt.<br />

Genauer: Die gewerkschaftliche Argumentation lautet: Wenn die Produktion<br />

nicht mit gleicher Rate wächst wie die Produktivität, dann<br />

kommt es zu Freisetzungen, also zu Arbeitslosigkeit. Und weil die Produktionsausweitungen<br />

nun mal in der Regel geringer ausfallen als das<br />

Produktivitätswachstum, muß – so die Gewerkschaftsthesen – die Arbeitszeit<br />

verkürzt wer<strong>den</strong>, um einen Anstieg der Arbeitslosigkeit zu<br />

verhindern. Falsifikationsbeweis: Zu solchem Fehlschluß kommt es auf<br />

Grund statischer Betrachtung eines dynamischen Prozesses (und<br />

Wachstum ist ein dynamischer Prozeß!). In der Realität kommt es – im<br />

krassen Gegensatz zur behaupteten „Theorie” – immer dann zu einem<br />

Beschäftigungsanstieg, wenn die Produktivitätszunahme deutlich größer<br />

ist als die Zunahme des Produktionsvolumens. Ein wichtiger Grund<br />

hierfür: Nach einem konjunkturellen Abschwung sind reichlich freie<br />

Kapazitäten vorhan<strong>den</strong>. Zu Beginn eines konjunkturellen Aufschwungs<br />

kann eine vergrößerte Produktion mit niedrigen Zusatzkosten in die<br />

vorhan<strong>den</strong>en Kapazitäten hineinwachsen. (Eine bessere Kapazitätsauslastung<br />

senkt die Durchschnittskosten je Produkteinheit.) Dadurch<br />

wächst die sog. Produktivität und erhöht die Unternehmenserträge. Dies<br />

wiederum wirkt positiv auf die Investitionsneigung. Es kommt zu zusätzlichen<br />

(= beschäftigungswirksamen) Investitionsgüter-Aufträgen.<br />

Über die Multiplikator- bzw. Akzelerator-Prozesse kommt es zu einem<br />

breiten Aufschwung in allen Bereichen.<br />

Also: Erst die Produktivitätszunahme, die sich in Kostensenkungen und<br />

Gewinnsteigerungen ausdrückt, führt zu Mehrproduktion im Konsumund<br />

Investitionsgüterbereich und erhöht somit die Beschäftigung, bevor<br />

es zu produktivitätsbedingten Entlassungen kommt.<br />

Auch die übrigen Wirkungen einer starken Produktivitätszunahme sind<br />

gesamtwirtschaftlich nur positiv: Die relative Senkung der Kosten stabilisiert<br />

<strong>den</strong> Geldwert und verbessert die internationale Wettbewerbsposition<br />

des betreffen<strong>den</strong> Landes (mit Beschäftigungswirkungen für die<br />

Export-Industrie). Übersteigen jedoch die Tariferhöhungen der Gewerkschaften<br />

<strong>den</strong> Produktivitätszuwachs, so kommt es zu Inflation, zu<br />

Bremsmaßnahmen der Notenbank und zu Zinserhöhungen. Sinkende<br />

Unternehmenserträge und steigende Kosten führen jetzt zu Produktionseinschränkungen<br />

und zu kostensenken<strong>den</strong> Entlassungen. Dieselben<br />

Negativeffekte treten selbst dann auf, wenn die Arbeitszeit ohne Lohnausgleich<br />

gesenkt wurde, <strong>den</strong>n in diesem Fall sinkt die Kapazitätsaus-<br />

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