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Grafik 1: Lebensbereiche von Kindern und Jugendlichen<br />

2.2 Notwendige Differenzierungen<br />

In diesem Diskussionspapier können notwendige Konsequenzen, die sich aus den Differenzkategorien<br />

Geschlecht, Behinderung, Migration, Stadt–Land, soziale Ungleichheit etc.<br />

ergeben, nicht explizit aufgeführt werden. Einrichtungen und Organisationen müssen diese<br />

Differenzierungen jedoch bei Überlegungen zur Umsetzung in konkretes Handeln vor<br />

Ort einbeziehen. An dieser Stelle sei vor allem auf die besonderen Gefährdungslagen von<br />

Menschen mit Behinderung hingewiesen: In allen Lebensbereichen werden Kinder und<br />

Jugendliche mit einer Behinderung oder chronischen Erkrankung betreut, versorgt, beschult<br />

und unterstützt. Ihre spezifische Lebenssituation ist bei allen Maßnahmen zur Intervention<br />

und Prävention von den Verantwortlichen zu berücksichtigen.<br />

2.2.1 Trägerschaft und Ehrenamtsstrukturen<br />

In allen außerfamiliären Bereichen kommt der Trägerschaft (freie, öffentliche, private) der<br />

Institutionen keine gesonderte Berücksichtigung zu, da Phänomene des Machtmissbrauchs<br />

und der (sexuellen) Gewalt gegenüber Kindern und Jugendlichen in allen Institutionen<br />

vorkommen können, unabhängig von deren juristischer Organisationsform sowie<br />

deren weltanschaulicher Ausrichtung. Es gibt allerdings in Deutschland eine Vielzahl von<br />

Vereinen, die ausschließlich ehrenamtlich organisiert sind und nur in dieser Weise wichtige<br />

Arbeit tun können. Die hier beschriebenen Problematiken gelten auch in diesem Bereich,<br />

ihnen kann jedoch nicht automatisch mit den gleichen institutionellen Präventionsstrategien<br />

begegnet werden wie in professionell und ausschließlich öffentlich geförderten<br />

Einrichtungen und Organisationen. Die Umsetzbarkeit und Wirksamkeit der nachfolgenden<br />

Überlegungen müssen vor dem Hintergrund der Besonderheiten von Ehrenamtsstrukturen<br />

noch überprüft werden.<br />

2.2.2 Geschlossenheitscharakter von Institutionen<br />

Es besteht Differenzierungsbedarf zwischen Institutionen, die nur zeitlich partiell auf Minderjährige<br />

einwirken (Jugendarbeit, Schule, Ferienmaßnahmen), und Institutionen, in denen<br />

Minderjährige ihren Lebensort haben (Internate, stationäre Erziehungshilfen, Behindertenhilfe).<br />

Dort besteht ein besonders hohes Abhängigkeitsverhältnis der Kinder und<br />

Jugendlichen von der Einrichtung. Die Aufdeckung einer im Einrichtungskontext begangenen<br />

sexuellen Grenzverletzung durch Betreuungspersonen und deren Offenbarung in<br />

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