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Dunkelfeldforschung: „Sexueller Missbrauch im Kindes- und Jugendalter“/Prävalenzstudie<br />
Hintergrund und Ziele<br />
Die jüngst bekannt gewordenen Missbrauchsfälle in Schulen, kirchlichen Einrichtungen<br />
und im familiären Umfeld lassen darauf schließen, dass die Anzahl der tatsächlichen Fälle<br />
weit über der Zahl der gemeldeten liegt. Die Expertinnen und Experten des Runden Tisches<br />
haben daher Dunkelfeldforschung als ein zentrales Handlungsfeld im Bereich der<br />
Forschung zu sexueller Gewalt identifiziert.<br />
Die bisher einzige deutsche Repräsentativbefragung zu dieser Thematik wurde im Jahr<br />
1992 vom Kriminologischen Forschungsinstitut Niedersachsen e.V. (KFN) durchgeführt.<br />
Das KFN wird nun, gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, eine<br />
erweiterte Neuauflage dieser Untersuchung realisieren. Das Vorhaben wird von einem<br />
wissenschaftlichen Beirat begleitet. Neue und zusätzliche Anforderungen gegenüber der<br />
ersten Repräsentativbefragung werden berücksichtigt. Die Untersuchung soll aktuelle und<br />
umfassende Erkenntnisse zu fünf Bereichen von Gewalterfahrungen liefern. Zur Abbildung<br />
von Erfahrungen des sexuellen Missbrauchs und dessen Folgen und Risikofaktoren,<br />
auch hinsichtlich einer Reviktimisierung im Erwachsenenalter, werden folgende Bereiche<br />
in der Befragung untersucht:<br />
- sexueller Missbrauch in der Kindheit;<br />
- innerfamiliäre Gewalterfahrungen und Vernachlässigung in Kindheit und Jugend;<br />
- körperliche Gewalt in Paarbeziehungen;<br />
- Vergewaltigung (innerhalb und außerhalb der Beziehung/Ehe);<br />
- Erziehungsverhalten bei den eigenen Kindern.<br />
Diese Formen der Gewalterfahrungen bzw. Themenbereiche waren bereits in der Untersuchung<br />
des Jahres 1992 Gegenstand der Befragung. Dies ermöglicht längsschnittliche<br />
Vergleiche, die die Entwicklung von Häufigkeit und Schwere sexuellen Missbrauchs und<br />
verschiedener Formen familiärer Gewalt im Laufe der vergangenen 18 Jahre beschreiben<br />
und Risikokonstellationen aufzeigen können.<br />
Fragestellungen<br />
Die Fragestellungen der Untersuchung beziehen sich unter anderem auf:<br />
- die Prävalenz des sexuellen Kindesmissbrauchs – differenziert nach Geschlecht –<br />
sowie die Prävalenz der anderen fünf untersuchten (innerfamiliären) Gewaltbereiche:<br />
Welche Veränderungen zeigen sich im Vergleich zur Befragung des Jahres<br />
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