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Oasen im Beton. Urban Gardening als Instrument zur Attraktivierung ...

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Einleitung und raumplanerische Relevanz 3<br />

D<br />

ie politische Auseinandersetzung mit dem Kl<strong>im</strong>awandel hat in den letzten Jahren die ökologische<br />

Nachhaltigkeit verstärkt auf die Agenda der Stadtentwicklung gesetzt. Neue Ansätze gewannen an<br />

Bedeutung, die einen sparsameren Umgang mit Grund und Boden zum Ziel hatten. In Deutschland<br />

wurde 2002 <strong>im</strong> Zuge der nationalen Nachhaltigkeitsstrategie das 30-Hektar Ziel formuliert, das eine Verringerung<br />

des täglichen Flächenverbrauchs in Deutschland auf 30 Hektar bis 2020 <strong>als</strong> Ziel festhielt (vgl.<br />

Website BMU 1). Dort wird die Wiedernutzung von Brachflächen <strong>als</strong> eine der zielführenden Maßnahmen<br />

genannt. Wie diese Reaktivierung erfolgen kann ist eine Problemstellung, mit der sich Planer und Städtebauer<br />

aktuell befassen.<br />

„<strong>Urban</strong>isierung heißt in Zukunft Wachstum der Grünräume“, sagt der Architekt Friedrich von Borries in<br />

einem Online-Artikel vom 30.10.2010 auf zeit.de und verweist damit auf die wachsende Bedeutung von<br />

Grünstrukturen in den Städten (vgl. Website Zeit Online 5). <strong>Urban</strong>e Räume definieren sich nicht mehr<br />

durch ein bauliches Wachstum, stattdessen gilt die Entwicklung einer ökologisch nachhaltigen Stadt <strong>als</strong><br />

aktuelles städtebauliches Credo, in dem Natur und Umwelt auf verschiedene Weisen <strong>zur</strong>ück in die Stadt<br />

gebracht werden soll.<br />

Das relativ junge Phänomen ‚<strong>Urban</strong> <strong>Gardening</strong> könnte dabei eine Möglichkeit sein, eine grünere Stadtentwicklung<br />

voranzutreiben. Es steht für die projektbezogene Entstehung gemeinschaftlich bewirtschafteter<br />

Gärten <strong>im</strong> urbanen Raum. Dabei transportiert die Bewegung das traditionell private Betätigungsfeld<br />

des Gärtnerns in die Öffentlichkeit der Moderne und zielt darauf ab, unbelebte graue Orte der Stadt zu<br />

begrünen.<br />

Ziel und Forschungsfragen<br />

Setzt man diese neu entstehenden urbanen Gemeinschaftsgärten in Beziehung zu der Problemstellung der<br />

Wiedernutzung von Brachflächen, erscheint es denkbar, dass sie für eine Reaktivierung von innerstädtischen<br />

Brachflächen sorgen und gleichzeitig einen wichtigen Beitrag für eine nachhaltige Stadtentwicklung<br />

stellen können. Denn offensichtlich wirken sie sowohl auf räumlicher, <strong>als</strong> auch sozialer und ökologischer<br />

Ebene.<br />

Unter dem Titel ‚<strong>Oasen</strong> <strong>im</strong> <strong>Beton</strong> setzt sich die vorliegende Diplomarbeit mit dieser Annahme auseinander.<br />

Sie zielt auf eine wissenschaftliche Untersuchung der Frage ab, ob ‚<strong>Urban</strong> <strong>Gardening</strong> die Reaktivierung<br />

und Wiedernutzung innerstädtischer Brachflächen ermöglicht und somit <strong>als</strong> ein neues <strong>Instrument</strong><br />

der modernen Stadtentwicklung unter dem Aspekt des sparsamen Flächenverbrauchs fungieren kann.<br />

Um eine wissenschaftliche Erarbeitung dieser Fragestellung zu gewährleisten, setzt sich diese Arbeit mit<br />

folgenden Forschungsfragen auseinander, die für die Erarbeitung <strong>als</strong> Leitfaden dienen:<br />

• Stellen innerstädtische Brachflächen potentielle Standorte für <strong>Urban</strong> <strong>Gardening</strong> Projekte dar<br />

• Wie reagieren die Projekte auf bekannte Hemmnisse und Probleme der Wiedernutzung von<br />

Brachflächen<br />

• Kann <strong>Urban</strong> <strong>Gardening</strong> für eine Reaktivierung und Wiedernutzung von Brachflächen sorgen und<br />

wie geschieht dies<br />

Aufbau der Arbeit<br />

Um die Auseinandersetzung mit den Forschungsfragen nachvollziehbar und verständlich zu gestalten,<br />

befasst sich die Arbeit zunächst auf theoretischer Ebene mit der Erläuterung der thematischen Hintergründe.<br />

Dazu wird in Kapitel 2 auf die Existenz von Brachflächen <strong>als</strong> Problemstellung eingegangen. Die<br />

Arbeit sammelt planerisch relevante Definitionen des Begriffs Brachfläche und integriert diese in eine<br />

eigens erstellte Definition. Im Anschluss wird die Entwicklungsgeschichte von Brachflächen untersucht<br />

und ein Exkurs zu ihrem quantitativen Bestand in Deutschland durchgeführt. In Kapitel 2.4 setzt sich die<br />

Arbeit mit der Problemstellung auseinander und erläutert, wieso eine Wiedernutzung von Brachflächen

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