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Oasen im Beton. Urban Gardening als Instrument zur Attraktivierung ...

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Unterhaltungskosten refinanzieren oder sie <strong>als</strong> Planungskosten für die zukünftige Flächenentwicklung<br />

anlegen.<br />

Durch die gestiegene Aufmerksamkeit und die positiven Entwicklungen auf Sauberkeit, Gestalt, Ökologie<br />

und sozialen Faktoren der Fläche und ihrer Umgebung findet eine Wertsteigerung statt, die sie lukrativer<br />

werden lässt. Das Interesse von Investoren und Unternehmen erhöht sich damit.<br />

Durch einen urbanen Gemeinschaftsgarten findet eine Bewirtschaftung statt, die zeigt, dass die Fläche<br />

Bedürfnisse befriedigen kann. Die urbanen Gärten generieren Aufmerksamkeit und transportieren die<br />

Brachfläche <strong>zur</strong>ück in den Wirtschaftskreislauf. Die Projektleiter der ‚Gärten der Begegnung in Bayreuth<br />

sprechen von einem erhöhtem Stellenwert, die die Fläche <strong>als</strong> neuer Begegnungsort gewonnen hat. Das<br />

Gelände wird zunehmend zu einem Nachbarschaftstreff und die Anfragen der Garteninteressierten nehmen<br />

zu. Die Aufwertung der Fläche wird durch die Gärten vor allem in Form von erhöhter Wertschätzung<br />

und Anerkennung erreicht.<br />

Die Gemeinschaftsgärten entschärfen vor allem für Brachflächen mit unklarer Zukunft den Handlungsdruck<br />

auf den Eigentümer, da er durch die Pachterträge für eine Planung mehr Zeit in Anspruch nehmen<br />

kann. Er hat die Möglichkeit, Pläne intensiv zu analysieren und zu beurteilen und verfügt damit über eine<br />

verbesserte Entscheidungsgrundlage und Vorbereitung für die zukünftige Nutzung. In den beteiligungsintensiven<br />

Gemeinschaftsgärten erlernen die Teilnehmer, eigene Wünsche und Vorstellungen an die Fläche<br />

und den Raum zu formulieren und entwickeln eigene Ideen. Dies kann für den Eigentümer von großem<br />

Nutzen sein, der diese Anhaltspunkte aufnehmen und mit ihnen arbeiten kann. Entwickelt er auf Grundlage<br />

der Ideen der Bürgerschaft ein zukünftiges Nutzungskonzept, kann er zusätzlich mit ihrer Zust<strong>im</strong>mung<br />

rechnen.<br />

Neben dem Flächeneigentümer erfahren die Gärtner selbst durch den Gemeinschaftsgarten ebenfalls ökonomische<br />

Vorteile. Vom kostengünstigen Anbau qualitativ hochwertiger Nahrungsmittel können vor allem<br />

Arbeitslose, Sozialhilfeempfänger und Menschen mit geringem Einkommen profitieren. Zudem entwickeln<br />

sich in den Gärten intensive Nachbarschaftstreffs und Bekanntschaften, die zum Einen gegenseitige Hilfestellungen<br />

<strong>im</strong> Alltag bieten und zum Anderen durch Ausleihen und Teilen von privatem Besitz oder gemeinsame<br />

Anschaffungen finanzielle Einsparungen für jeden Einzelnen bedeuten.<br />

4.4. Fazit<br />

4.4.1. <strong>Urban</strong> <strong>Gardening</strong> belebt urbane Brachflächen auf vielfältige Weise<br />

<strong>Urban</strong> <strong>Gardening</strong> stellt sich <strong>als</strong> ein <strong>Instrument</strong> mit zahlreichen Potentialen für die Wiedernutzung von<br />

innerstädtischen Brachflächen dar. Ihren räumlichen Fokus setzt es exakt auf diese Flächen, oft entstehen<br />

Gemeinschaftsgärten gerade in den städtischen Räumen, die durch ungenutzte Brachflächen und Leerständen<br />

geprägt sind und <strong>als</strong> soziale Brennpunkte gelten. Aufgrund ihrer Flexibilität spielt die vorherige<br />

Nutzung der Fläche kaum eine Rolle, so lange ohne Umbau- und Abrissmaßnahmen unbebaute Fläche <strong>zur</strong><br />

Verfügung steht. Ungenutzte Flächen, die in Vergessenheit geraten sind, erfahren Aufmerksamkeit und<br />

ideellen sowie materiellen Wertzuwachs. Mit der Verortung auf ehemaligen Brachflächen unterstützen<br />

urbane Gärten zum Einen die Innen- vor der Außenentwicklung, zum Anderen arbeiten sie für eine positive<br />

und lebendige Stadtentwicklung.<br />

Die klassischen Wiedernutzungsprobleme Sanierungsmaßnahmen, Altlasten oder Imageprobleme, die die<br />

Nachfrage von wirtschaftlich agierenden Investoren oder Unternehmen an Brachflächen stark verringern,<br />

stellen für <strong>Urban</strong> <strong>Gardening</strong> keine Hemmnisse dar. Gerade weil die Bewegung nicht ökonomisch agiert

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