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Oasen im Beton. Urban Gardening als Instrument zur Attraktivierung ...

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Konzepte und Inhalte des <strong>Urban</strong> <strong>Gardening</strong> 39<br />

vation der Gartengründer und Mitmacher berührt Themen auf der sozialen, sozio-ökonomischen und<br />

ökologischen Ebene, die Bewegung versteht sich zudem <strong>als</strong> gesellschaftliche und politische Aussage (vgl.<br />

Gensch 2006: 12; Müller, C. 2011c: 9).<br />

Die verschiedenen Motivationen werden <strong>im</strong> Folgenden <strong>im</strong> Detail beschrieben. Die auf theoretischer Ebene<br />

durchgeführte Recherche der Fachliteratur wird dabei mit Erkenntnissen aus einem Onlinefragebogen<br />

untermauert. Dieser Fragebogen enthielt Fragen zu Geschlecht, Alter und Nationalität der Gärtner und<br />

forderte die Teilnehmer <strong>im</strong> Anschluss auf, verschiedene Thesen zu ihrer persönlichen Beteiligungsmotivation<br />

zu bewerten. Zur Auswahl standen die Optionen „trifft voll zu“, „trifft eher zu“, „trifft kaum zu“ und<br />

„trifft nicht zu“. Der Fragebogen wurde von 93 aktiven Beteiligten verschiedener urbaner Gemeinschaftsgärten<br />

in Deutschland beantwortet.<br />

3.4.1. Die neuen urbanen Gärten <strong>als</strong> Orte des Zugangs <strong>zur</strong> Gartenaktivität<br />

Für über die Hälfte der befragten Gärtner begründet sich die Teilnahme in den urbanen Gemeinschaftsgärten<br />

auf der Tatsache, dass sie selbst über keinen eigenen Garten verfügen. Dies trifft für 54% der befragten<br />

Gärtner voll zu, weitere 21% st<strong>im</strong>men dem eher zu. Der Großteil der Befragten ist dabei <strong>im</strong> Gärtnern<br />

bereits bewandert. So st<strong>im</strong>men 35% gar nicht und 31% kaum der These zu, dass ihre Teilnahme aus<br />

mangelnder Erfahrung <strong>im</strong> Gärtnern zustande kommt. Für 7,7% ist dies jedoch sehr wohl ein Grund für die<br />

Beteiligung und weitere 26,9% st<strong>im</strong>men dem eher zu (vgl. Abb. 18). In den Gärten treffen sich <strong>als</strong>o sowohl<br />

erfahrene Gärtner <strong>als</strong> auch Neulinge.<br />

Ich gärtnere in einem<br />

Gemeinschaftsgarten,<br />

weil ...<br />

Trifft voll zu Trifft eher zu Trifft kaum zu Trifft nicht zu<br />

... ich keinen eigenen Garten<br />

besitze.<br />

54,1%<br />

21,2%<br />

7,1%<br />

17,6%<br />

... ich keine/wenig Erfahrung<br />

be<strong>im</strong> Gärtnern habe und daher<br />

Unterstützung brauche.<br />

7,7%<br />

26,9%<br />

30,8%<br />

34,6%<br />

Abb. 18<br />

Grundlegende Teilnahmemotivationen der urbanen Gärtner (Quelle: Eigene Darstellung)<br />

3.4.2. Die neuen urbanen Gärten <strong>als</strong> Orte der Gemeinschaft, der Integration und des sozialen<br />

Engagements<br />

‚Gemeinschaftsgarten, ‚)nterkultureller Garten, ‚Kiezgarten, ‚Nachbarschaftsgarten, ‚Generationengarten<br />

(vgl. Müller, C. 2011c; Website Stiftung Interkultur 1): Bereits mit ihren Namensgebungen konstatieren<br />

die Gartenprojekte in Deutschland ihre soziale Ausrichtung. Während klassische (Klein-)Gärten eine Ausweitung<br />

des privaten Raumes, ein privates Refugium <strong>im</strong> Öffentlichen bieten, öffnen sich die <strong>Urban</strong> <strong>Gardening</strong><br />

Projekte der Öffentlichkeit, positionieren sich bewusst sichtbar <strong>im</strong> städtischen Raum und bieten den<br />

Bürgern die Möglichkeit <strong>zur</strong> aktiven Teilnahme an. Als zentrale Stützen aller neuen urbanen Gärten gelten<br />

Partizipation und Gemeinschaftsorientierung, die klassischen gärtnerischen Aspekte werden um einen<br />

gemeinsamen Schaffensprozess erweitert. Es wird <strong>als</strong>o nicht nur der Boden gepflegt und kultiviert, son-

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