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Oasen im Beton. Urban Gardening als Instrument zur Attraktivierung ...

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<strong>Urban</strong> <strong>Gardening</strong> <strong>als</strong> <strong>Instrument</strong> <strong>zur</strong> Reaktivierung von Brachflächen 65<br />

4.3.2. Ökologische Aufwertung<br />

Die ökologische Verbesserung und Aufwertung einer Fläche ist eine zentrale Motivation der Garteninitiativen.<br />

Sie wollen Natur in die Stadt bringen und für die Stadtbewohner erlebbar und erlernbar machen.<br />

Dabei spielt der biologische Anbau von Pflanzen eine wichtige Rolle.<br />

Mit mehr <strong>als</strong> 70% st<strong>im</strong>men die befragten Projektleiter der These, dass durch ihren Garten die ökologische<br />

Situation des Gebiets verbessert wurde, in der Mehrzahl ‚voll oder ‚eher zu. Laut 19,2% trifft diese Entwicklung<br />

dagegen kaum zu. Weniger <strong>als</strong> 8% sahen diese Aussage <strong>als</strong> gar nicht erfüllt an (vgl. Abb. 36).<br />

Trifft voll zu Trifft eher zu Trifft kaum zu Trifft nicht zu<br />

Die ökologische Situation des<br />

Gebiets hat sich verbessert.<br />

19,2% 53,8% 19,2% 7,7%<br />

0% 25% 50% 75% 100%<br />

Abb. 36<br />

Bewertung der ökologischen Verbesserungen durch die befragten Projektleiter (Quelle: Eigene<br />

Darstellung)<br />

Eine ökologische Verbesserung findet in den urbanen Gärten sowohl direkt <strong>als</strong> auch indirekt statt. Einerseits<br />

werden Brachflächen durch das Anpflanzen einer bunten Vielfalt von Gemüse, Kräutern und Obst<br />

begrünt und ökologisch belebt. Werden sie mobil umgesetzt, kann dies sogar an versiegelten Orten oder<br />

auf kontaminierten Böden <strong>im</strong> städtischen Bereich geschehen, auf denen Natur bis dahin nicht vorhanden<br />

war. Indirekt unterstützen die Gärten die ökologische Entwicklung, indem sie <strong>als</strong> Orte der Umweltbildung<br />

fungieren. Be<strong>im</strong> aktiven Gärtnern und in Workshops sammeln die Teilnehmer grundlegendes Wissen zu<br />

Pflanzen, Boden, Natur, Kl<strong>im</strong>a und Umweltschutz und können diese Erfahrungen bewusst in ihrem alltäglichen<br />

Verhalten einfließen lassen. Viele Teilnehmer nutzen die Gemeinschaftsgärten, um einen direkten<br />

Bezug zu ihren Nahrungsmitteln zu bekommen. Sie wollen wissen, woher ihr Essen kommt und es selbst<br />

anbauen. Ökologische Nahrungsmittel sind ihnen dabei wichtig (vgl. Kapitel 3.4.3).<br />

Um ökologische und mikrokl<strong>im</strong>atische Verbesserungen zu erwirken, wird in den Gärten auf verschiedene<br />

Methoden <strong>zur</strong>ückgegriffen. Dabei wird verstärkt auf nachhaltige, ökologische und biologische Anbaumaßnahmen<br />

Wert gelegt, die in der industriellen Nahrungsmittelproduktion oftm<strong>als</strong> keine Beachtung finden.<br />

Gegärtnert wird größtenteils ohne Pestizide und Pflanzenschutzmittel. Stattdessen setzen die Gärtner<br />

ökologischen und organischen Dünger ein. In den Projekten wird dazu eigens kompostiert, Humus angereichert<br />

und mit organischen Mitteln wie Brennnesselsud oder Kräuterbrühen gearbeitet. Um den biologischen<br />

Kreislauf des Bodens bzw. der Erde zu stärken, setzen die Garteninitiativen auf effektive Mikroorganismen<br />

und verfolgen eine vielfältige Pflanzung. In vielen Gemeinschaftsgärten werden der Fokus auf<br />

die Aussaat von alten und sortenreinen Pflanzen gelegt und Hybridpflanzen vermieden. Auch die Sammlung<br />

und Verwendung von Regenwasser gilt <strong>als</strong> nachhaltige Methodik der Gärten. In den Gärten wird <strong>als</strong>o<br />

nicht nur Nahrung produziert, sondern auf eine nachhaltige ökologische Nahrungsmittelproduktion gesetzt.<br />

Um Lärm- und Staubbelastungen durch den motorisierten Stadtverkehr entgegenzuwirken, werden bestehende<br />

Hecken und Baumreihen erweitert und verdichtet. Die bestehende Fauna wird gepflegt, Apfelbäume<br />

werden verjüngt, damit diese wieder besser tragen.

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