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Oasen im Beton. Urban Gardening als Instrument zur Attraktivierung ...

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zielles Konzept darstellen, muss eine Zust<strong>im</strong>mung der öffentlichen Stellen behutsam erarbeitet werden.<br />

Viele Flächeneigentümer stehen dem Konzept zunächst skeptisch gegenüber. In Fürstenwalde/Spree dauerte<br />

es laut den Projektleitern circa 3 bis 4 Jahre, bis die Bürger ihr Gartenprojekt starten durften. Verhindert<br />

wurde ein zügigerer Beginn durch ungeklärte Eigentumsverhältnisse und da das geplante Gartenprojekt<br />

<strong>als</strong> unübliche Nutzung durch Bürger gesehen wurde. In Homburg verzögerte sich der Startschuss des<br />

Gartens wegen unklarer Besitzverhältnisse um 8 Monate.<br />

Abb. 34<br />

Gemeinsames Lernen, Planen und Entwickeln in den Gärten unterstützt den partizipativen Charakter<br />

der <strong>Urban</strong> <strong>Gardening</strong> Projekte (Quelle: Eigenes Foto)<br />

Skeptisch kann aber nicht nur der Flächeneigentümer, sondern auch die Nachbarschaft sein. In Nienburg<br />

bspw. wurde der Garteninitiative eine Fläche übergeben, durch die zuvor ein oft genutzter Spazierweg<br />

ging. Die Umnutzung der Fläche löste bei Quartiersbewohnern heftige Proteste aus und das Problem<br />

musste durch die Verlegung des Gartens um einige Meter gelöst werden. Dort wurde er sofort akzeptiert.<br />

Auch der interkulturelle Garten in Nürnberg musste 5 Jahre mit Anwohnerbedenken kämpfen und Überzeugungsarbeit<br />

leisten.<br />

Unabhängig davon ist die Kommunikation und die Zusammenarbeit mit Akteuren aus dem Umfeld ein<br />

zentraler Bestandteil der <strong>Urban</strong> <strong>Gardening</strong> Bewegung. Wie erfolgreich die Absprachen mit Eigentümern,<br />

Offiziellen und der Nachbarschaft sind, bleibt eine offene Frage. Die Offenheit und Bereitschaft der Gärten,<br />

sich darauf einzulassen, ist existent und eine Voraussetzung, um <strong>im</strong> und mit dem Stadtteil zu agieren. Die<br />

interne Kommunikationsstruktur in den Gärten ist sehr wichtig, da Partizipation und Beteiligung zentrale<br />

Bestandteile der Gemeinschaftsgärten sind. Ihre Qualität wird durch zahlreiche Beteiligungsmöglichkeiten,<br />

interne Diskussionsrunden und Absprachen gestärkt.<br />

Durch diese interne Kommunikation agieren die Gärten bereits sehr planerisch. Sie beschäftigen sich mit<br />

der Frage, wie der Garten in die Umgebung eingefasst werden kann oder welche Akteure des Stadtteils<br />

wie integriert werden können und bereiten somit einen planerischen Prozess vor.

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