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Oasen im Beton. Urban Gardening als Instrument zur Attraktivierung ...

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Handlungsempfehlungen für Städte und Kommunen 77<br />

D<br />

ie neuen urbanen Gärten sind viel mehr <strong>als</strong> nur ein Mittel <strong>zur</strong> Wertsteigerung von Flächen, wie in<br />

dieser Arbeit vielfach herausgestellt wurde. Im Gegensatz zu einzelnen Veranstaltungen beleben<br />

sie Räume nicht nur temporär. Sie können mittel- und langfristig positiv auf die Fläche und das<br />

Umfeld in gestalterischen, ökologischen und sozialen Belangen wirken und bieten daher langfristig ein<br />

großes Potential für eine positive Stadtentwicklung.<br />

Städte und Kommunen können dabei wichtige Hilfestellungen geben, um bestehende Projekte zu unterstützen<br />

und die Entstehung neuer Gemeinschaftsgärten zu fördern. Als Abschluss der Arbeit werden <strong>im</strong><br />

Folgenden einige Handlungsempfehlungen an die Städte und Kommunen formuliert, wie diese Hilfestellungen<br />

aussehen können.<br />

5.1. Flächenangebot transparenter gestalten und ausweiten<br />

5.1.1. Grundstücke <strong>als</strong> ‚Sozialflächen‘ festlegen<br />

Gärten brauchen Fläche. Die Rahmenbedingungen für diese s<strong>im</strong>ple Tatsache sind jedoch in vielen Fällen<br />

nur schwerlich gegeben. Je nach Zustand des Immobilienmarktes einer Stadt kann die Akquise eines<br />

Standortes für die Garteninitiativen sehr schwer sein. Die Stadt München bspw. boomt seit Jahren, der<br />

Grundstücksmarkt zeigt „[…] seit deutliche Anzeichen einer zunehmenden Anspannung […]“ (Lang<br />

u. Hanke 2011: 11) wodurch es für die finanziell kaum konkurrenzfähigen Gartenprojekte schwierig ist, an<br />

Flächen zu kommen. Städte und Kommunen können diesem Problem entgegenwirken, indem sie best<strong>im</strong>mte<br />

Grundstücke aus dem ökonomischen Verwertungsmechanismus der freien Marktwirtschaft herausnehmen<br />

und ihre Nutzungen <strong>als</strong> ‚Sozialflächen <strong>im</strong> Flächennutzungsplan festlegen. Vergleichbar wäre<br />

dieses Vorgehen mit der Bereitstellung von subventionierten Wohnungen des Sozialen Wohnungsbaus.<br />

5.1.2. Brachflächenkataster anbieten<br />

Auch in Gebieten, die einen weniger angespannten Immobilienmarkt aufweisen und in denen die Flächensuche<br />

vermeintlich leichter von Statten geht, können Städte und Kommunen wichtige Hilfestellungen geben.<br />

Denn selbst wenn passende Brachflächen prinzipiell <strong>zur</strong> Verfügung stehen, ist es für die Gartenprojekte<br />

oft sehr schwer, von ihnen zu erfahren. Dazu fehlen oft Informationen, Kontakte und Ansprechpartner.<br />

Eine Lösungsmöglichkeit wäre hier die Erstellung und Veröffentlichung eines Brach- oder Potentialflächenkatasters,<br />

das mögliche Standorte für urbane Gärten auflistet. Zur Koordination der Angebote und<br />

der Nachfrage könnte eine Internetseite <strong>im</strong> Stil klassischer Immobilienseiten <strong>zur</strong> Verfügung gestellt werden.<br />

Dort bieten Eigentümer, zu denen die Stadt/Kommune selbst zählen kann, ihre Flächen an und versehen<br />

sie mit Informationen, während die Gartenprojekte direkten Kontakt zum Anbieter aufnehmen<br />

können.<br />

Die Stadt/Kommune könnte auch ein nicht öffentlich einsehbares Kataster führen, auf das Projekte nur<br />

auf Anfrage Zugriff haben. Eine Koordination zwischen Anbieter und Nachfrager könnte dann durch die<br />

Stadt/Kommune geschehen.<br />

5.1.3. Ausweichflächen <strong>im</strong> Gebiet analysieren und bei konkretem Bedarf freihalten<br />

Wird ein Pachtvertrag zwischen Flächeneigentümer und Garteninitiative nicht verlängert, besteht die<br />

Gefahr, dass das Projekt den Bezug zum Viertel verliert (vgl. Kapitel 4.4.2). Eine Lösung für dieses Problem<br />

wäre die Bereitstellung von Flächen in der näheren Umgebung. Auch hierbei kann die Stadt/Kommune<br />

helfen, indem sie eine Potentialflächenanalyse <strong>im</strong> Gebiet durchführt, unterstützt oder vorbereitet und die

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