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Oasen im Beton. Urban Gardening als Instrument zur Attraktivierung ...

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3.5.1. Prinzessinnengarten Berlin-Kreuzberg: Mobiles <strong>Urban</strong> <strong>Gardening</strong><br />

„)n einem Bezirk mit hoher Verdichtung, wenig Gr“n und vielen sozialen Problemen können Kinder, Jugendliche<br />

und Erwachsene, Nachbarn, interessierte Laien, passionierte Gärtner und Freiluftenthusiasten<br />

– mit einem Wort jeder, der will – in dieser sozialen und ökologischen Landwirtschaft in der Stadt<br />

gemeinsam mit uns Lernen, wie man lokal Lebensmittel herstellt und gemeinsam einen neuen Ort urbanen<br />

Lebens schafft. (vgl. Website Prinzessinnengarten 1)<br />

Berlin ist die Hochburg der <strong>Urban</strong> <strong>Gardening</strong> Bewegung in Deutschland. Bereits 24 interkulturelle Gärten<br />

existieren in der Hauptstadt (vgl. Website Stiftung Interkultur 1), dazu kommen viele andere wie der<br />

Nachbarschaftsgarten ‚Rosa Rose (vgl. Website Rosa Rose ) oder der Gemeinschaftsgarten ‚Allmende Kontor<br />

(vgl. Website Allmende Kontor), der auf dem ehemaligen Gelände des Tempelhofer Flughafens wächst.<br />

Einer der bundesweit bekannteste von ihnen ist der ‚Prinzessinnengarten in Berlin-Kreuzberg. Die Gründer<br />

Robert Shaw und Marco Clausen haben mit Hilfe zahlreicher Unterstützer auf einer 60 Jahre lang<br />

brachliegenden Fläche einen Gemeinschaftsgarten erschaffen und diese „[…] in ein blühendes Paradies<br />

verwandelt[] […]“ (Müller, C. 2011d: 36). Seit Sommer 2009 wächst der 6.000m² große Garten in direkter<br />

Nähe <strong>zur</strong> U-Bahn Haltestelle Moritzplatz. Aufmerksam auf die Idee des <strong>Urban</strong> <strong>Gardening</strong> wurde Robert<br />

Shaw während eines Besuches der kubanischen Stadt Havanna, wo er die Projekte urbaner Landwirtschaft<br />

besuchte und deren Gemeinschaftsaspekt schätzen lernte (vgl. Kapitel 3.3.3; Müller, C. 2011d: 69;<br />

Website Prinzessinnengarten 1).<br />

Abb. 27<br />

Üppiges Grün <strong>im</strong> Prinzessinnengarten, Berlin-Kreuzberg (Quelle: Website Prinzessinnengarten<br />

2)<br />

Zurück in Deutschland begann er zusammen mit Marco Clausen und 150 Kiezbewohnern die Umsetzung<br />

einer sozialen, ökologischen und partizipativen Landwirtschaft in der Stadt. Im Prinzessinnengarten gibt<br />

es keine Privatflächen, stattdessen erschaffen alle gemeinsam einen grünen Ort. Dabei brachten sich viele<br />

der Gärtner mit ihrem speziellen Interessen und Wissen ein und erweiterten das Angebot des Gartens: So<br />

trifft man <strong>im</strong> Prinzessinnengarten auf einen Imker, der Kindern die Bienenzucht und Honigherstellung<br />

nahebringt oder auf eine Schwedin, die 16 verschiedene Kartoffelsorten züchtet. Be<strong>im</strong> Ernten kann jeder<br />

helfen, der Zeit und Lust hat. Im Gartencafé kann man biologische Getränke genießen und sich Gerichte<br />

schmecken lassen, die aus den Erträgen des Gartens zubereitet werden.<br />

Was den Prinzessinnengarten neben seinem Angebot, seiner Vielfalt und seinem Erfolg zudem interessant<br />

macht, ist die mobile Anbaumethode. Alles was <strong>im</strong> Gemeinschaftsgarten wächst, wird in mobilen Behäl-

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