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Oasen im Beton. Urban Gardening als Instrument zur Attraktivierung ...

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44<br />

Ich gärtnere in einem<br />

Gemeinschaftsgarten,<br />

weil ...<br />

Trifft voll zu Trifft eher zu Trifft kaum zu Trifft nicht zu<br />

... ich mein städtisches Umfeld<br />

verschönern möchte.<br />

55,8%<br />

25,6%<br />

14,0%<br />

4,7%<br />

... ich mein städtisches Umfeld<br />

lebendiger machen möchte.<br />

53,6%<br />

32,1%<br />

11,9% 2,4%<br />

Abb. 23<br />

Verschönerung und Belebung des städtischen Umfelds <strong>als</strong> Teilnahmemotivation der urbanen<br />

Gärtner (Quelle: Eigene Darstellung)<br />

In den urbanen Gärten erlernen die Teilnehmer den Mut und die Bereitschaft für ein soziales Engagement<br />

<strong>im</strong> Umfeld. Durch den dortigen Austausch mit anderen Aktiven werden neue Ideen und Gemeinsamkeiten<br />

entdeckt. Die Gärten bieten den Bewohnern eine Basis, um die Teilhabe an der Gestaltung des Stadtteils zu<br />

formulieren und eine Veränderung von verwahrlosten Unorten zu lebendigen Stadtteilen zu erwirken<br />

(vgl. Müller, C. 2010a: 1; Müller, C. 2010b: 1; Werner 2011: 63).<br />

3.4.3. Die neuen urbanen Gärten <strong>als</strong> ökologische Orte<br />

Wie auch die genannten sozialen Komponenten spielt der ökologische Aspekt eine tragende Rolle in den<br />

Gemeinschaftsgärten. Die neuen urbanen Gärten agieren in diesem Bezug direkt, indem Natur pflanzen,<br />

und indirekt, indem theoretische und praktische Umweltbildung betrieben wird. Es werden Gemüse,<br />

Kräuter und Obst angebaut und damit wieder Natur auf zuvor oftm<strong>als</strong> graue Flächen gebracht. Die Projekte<br />

wenden sich gegen die Ausbreitung von Monokulturen und weiten bewusst die Pflanzenvielfalt aus,<br />

indem sie Kreuzungen züchten und alte Sorten anbauen, die in der industriellen Landwirtschaft keine<br />

Beachtung mehr finden. In einigen Gärten halten Imker Bienen, die die Blüten in der Umgebung bestäuben<br />

und damit zum Fortbestehen vieler Pflanzen beitragen. Und wieder andere Projekte sind bestrebt, ihr<br />

Gemüse ökologisch und biologisch anzubauen. Damit sind die Gärten grüne <strong>Oasen</strong> <strong>im</strong> bebauten urbanen<br />

Umfeld (vgl. Müller, C. 2009a: 7; Website Allmende Kontor; Website Internationale Gärten Göttingen;<br />

Website Nachbarschaftsgärten Leipzig 1; Website Prinzessinnengarten 1; Website Rosa Rose; Website<br />

Stiftung Interkultur 1).<br />

Den Projektleitern ist es zudem ein Anliegen, die Bevölkerung für gesunde Ernährung und lokale Nahrungsmittelproduktion<br />

zu sensibilisieren. Und auch für die Gärtner ist dies ein zentraler Motivationsgrund:<br />

Etwa jeweils die Hälfte der befragten Gärtner st<strong>im</strong>men zu, dass sie in den Gärten aktiv sind, weil sie<br />

wissen möchten, woher ihr Essen kommt, ihnen gesunde ökologische Nahrung wichtig ist oder sie ihre<br />

Nahrung selbst anbauen möchten. Weitere circa 30% antworteten, dass diese Motivationsgründe für sie<br />

eher zutreffen (vgl. Abb. 24).<br />

Die Gärten ermöglichen den Bürgern, den Nahrungsmittelkreislauf in seiner Gesamtheit von der Aussaat<br />

über das Pflegen, Ernten, Verkochen und Verspeisen bis hin <strong>zur</strong> Kompostierung und Wiederverwertung<br />

zu verfolgen (vgl. Website Prinzessinnengarten 1 (Videobeitrag auf der Seite)). Auf Grund ihrer Lage <strong>im</strong><br />

urbanen Raum bieten die Gärten den Stadtbewohnern die Möglichkeit, Natur in ihrer unmittelbaren Um-

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