30.12.2014 Aufrufe

Oasen im Beton. Urban Gardening als Instrument zur Attraktivierung ...

Oasen im Beton. Urban Gardening als Instrument zur Attraktivierung ...

Oasen im Beton. Urban Gardening als Instrument zur Attraktivierung ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

56<br />

entkoppeln sich die urbanen Gemeinschaftsgärten nicht vom öffentlichen (Stadt-) Raum oder verstehen<br />

sich <strong>als</strong> private Rückzugsmöglichkeit von der Öffentlichkeit. Stattdessen sehen sie sich <strong>als</strong> Teil der Stadt<br />

und fügen ihr neue Elemente hinzu. Sie weiten das Angebot der Stadt auf sozialer, sozio-ökonomischer<br />

und ökologischer Ebene aus und sprechen nicht von einem Landleben in der Stadt, sondern einem Stadtleben<br />

mit neuen landwirtschaftlichen Aspekten.<br />

Die Gärten profitieren von diversen Ressourcen, die ihnen eine Stadtlage eröffnet und die ihnen <strong>im</strong> ruralen<br />

Raum verwehrt bliebe: Die unmittelbare Lage <strong>im</strong> Lebensumfeld einer Vielzahl von Menschen ermöglicht<br />

die Aktivierung einer bunten Akteursgruppe, für die Zusammenarbeit mit lokalen Künstlern, Kreativen,<br />

KITAs, Schulen, Kulturvereinen, Seniorenhe<strong>im</strong>en und anderen sozialen Einrichtungen verringern sich<br />

die Raumüberwindungskosten, der Bezug von wiederverwendbaren Materialien für den Bau von Pflanzbehältern<br />

kann durch <strong>im</strong> Umfeld ansässige Unternehmen geschehen und politische Arbeit kann publikumswirksamer<br />

praktiziert werden. Im Gegenzug bieten die neuen urbanen Gärten der Stadtbevölkerung<br />

einen Ort der produktiven Freizeitbeschäftigung und der Umweltbildung, der ohne zeitaufwendige Fahrten<br />

auch <strong>im</strong> Alltag erreichbar ist.<br />

4.1.2. <strong>Urban</strong> <strong>Gardening</strong> auf Brachflächen<br />

Der Großteil der Gärten verortet sich dabei auf ehemaligen Brachflächen. 69% der befragten Projektleiter<br />

antworteten dementsprechend auf die Frage, ob sie auf einer Brachfläche gärtnern würden. Dazu muss<br />

angemerkt werden, dass die Antwort auf die Frage nach der vorherigen Nutzung der Fläche von vier der<br />

sechs Projektleiter, die angaben, nicht auf einer Brachfläche zu gärtnern, ebenfalls auf die Nutzung einer<br />

Brachfläche schließen lässt. Diese gaben <strong>als</strong> vormalige Nutzung „Schw<strong>im</strong>mbad“, „Brachfläche“, „vernachlässigtes<br />

Stadtgrün“ und eine bereits zuvor verfolgte Gartennutzung an. N<strong>im</strong>mt man diese Überlegung in<br />

die Berechnung mit ein, ergibt sich für die Verortung der Gärten auf einer Brachfläche ein deutlicher Wert<br />

von knapp 83%.<br />

Abb. 30<br />

Mit 15.000m² Fläche ist das Neuland Köln der größte Gemeinschaftsgarten Deutschlands<br />

(Quelle: Website Meine Südstadt)<br />

Aus den vier genannten vorherigen Nutzungen lässt sich bereits ablesen, auf welch unterschiedlichen<br />

Flächen sich die urbanen Gärten ansiedeln. Darüber hinaus entstanden die Gärten auf einem Vorplatz<br />

eines alten Bahngeländes, einem früheren Areal einer Schokoladenfabrik, einer Gartenbaufirma oder einer<br />

Kaserne, auf einem verwilderten Schulgarten, um die Personalunterkunft eines Friedhofamtes herum, auf<br />

einer Müllhalde oder auf Freiflächen, die sich zu verwildertem Kleingartenland, einer Obstbaumplantage

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!