Kurven im Mathematikunterricht - idmthemen
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KAPITEL 4. KURVEN IM UNTERRICHT 50<br />
in sechsten Klasse kaum vor.<br />
In der siebenten Klasse werden unter dem Namen <strong>Kurven</strong>diskussion verschiedene<br />
Eigenschaften von Funktionen untersucht. Welche Probleme mit der<br />
momentanen Art der <strong>Kurven</strong>diskussion <strong>im</strong> <strong>Mathematikunterricht</strong> verbunden<br />
sind, wurde in Abschnitt 4.3 erörtert. In diesem Themenbereich hätte man<br />
aber durchaus die Möglichkeit sich eingehender mit der Krümmung von <strong>Kurven</strong><br />
zu beschäftigen und könnte <strong>im</strong> weiteren Verlauf auf Evoluten stoÿen. In dieser<br />
Schulstufe werden auch Kegelschnitte eingehend behandelt. Meist eingeführt als<br />
Ortslinien, werden sie durch Gleichungen beschrieben, mit Geraden geschnitten<br />
oder Tangenten an sie gelegt. Die siebente Klasse wäre jene, in der <strong>Kurven</strong><br />
durch Parameterdarstellungen beschrieben werden sollten. Dies wäre der ideale<br />
Zeitpunkt um beispielsweise Zykloiden oder Spiralen mathematisch einzuführen.<br />
Im Maturajahr ist üblicherweise die Gauÿsche Glockenkurve der Normalverteilung<br />
die einzige neue Kurve. Ansonsten werden vermutlich fast alle bereits<br />
gelernten <strong>Kurven</strong> während der Vorbereitungszeit zur Matura noch einmal besprochen.<br />
Unnötig zu erwähnen, dass sich das Thema <strong>Kurven</strong> mit ihrer Vielfältigkeit<br />
bestens für eine vorwissenschaftliche Arbeit eignet.<br />
4.4.2 Fächerübergreifende Möglichkeiten<br />
Fächerverbindender und fächerübergreifender Unterricht wird <strong>im</strong> Lehrplan explizit<br />
gefordert. Der Schule allgemein sind Aufgaben gestellt, die sich nicht<br />
einem einzigen Unterrichtsgegenstand zuordnen lassen, sondern nur <strong>im</strong> Zusammenwirken<br />
mehrerer Unterrichtsgegenstände zu bewältigen sind (Bundesministerium<br />
für Unterricht, Kunst und Kultur, 2010c). Be<strong>im</strong> Thema <strong>Kurven</strong> würden<br />
sich Verbindungen mit den Fächern Physik, Biologie, Geschichte, oder Bildnerische<br />
Erziehung anbieten.<br />
Physik<br />
Die Zykloide hat zwei ganz interessante physikalische Eigenschaften: Sie ist einerseits<br />
eine Brachistochrone (Abb. 4.4), das ist jene Kurve, die die schnellste<br />
Verbindung zweier Punkte für einen reibungsfrei gleitenden Körper unter Ein-<br />
uss der Gravitation darstellt, und andererseits ist sie eine Tautochrone (Abb.<br />
4.5), das heiÿt ein (erneut reibungsfrei gleitender) Körper erreicht den tiefsten<br />
Punkt der Kurve <strong>im</strong>mer in derselben Zeit, egal von welchem Punkt der Kurve<br />
er startet. In Abschnitt 5.3 wird eine Möglichkeit vorgestellt Kaustiken mittels<br />
DGS <strong>im</strong> <strong>Mathematikunterricht</strong> zu behandeln. Diese Kaustiken entstehen als<br />
Hüllkurven reektierter Lichtstrahlen, etwa in einer Kaeetasse, und sind somit<br />
natürlich ein physikalisches Problem. Deswegen würde sich auch hier ein fächerübergreifender<br />
Unterricht Mathematik-Physik anbieten. Des Weiteren könnte